Ich hab einiges aus dem Buch mitgenommen, gelernt und neue Gedankenanstöße bekommen. Zudem mochte ich den direkten, ehrlichen, persönlichen Schreibstil und den Wechsel zwischen philosophisch-theoretischen Passagen sowie lebensnahen Alltagsbeispielen.
"In Bracken ist man unter Leuten. Da kann man sich nicht mehr so leicht über die Menschen erheben. Wirst dich dran gewöhnen müssen."
Eine unterhaltsame, aber anfangs auch sehr anstrengende/teils angestrengte Lektüre, die mich letztendlich aber doch sehr nachdenklich gemacht hat, weil sie für mich ungewöhnliche Blickwinkel eingenommen hat und scheinbar unversöhnliche Gegensätze und Weltsichten miteinander konfrontiert hat. Dazu ein weiteres Zitat, das bei mir hängen geblieben ist:
"Sie weiß selbst nicht einmal, ob es stimmt, dass die meisten Rechten nicht gesprächsbereit sind. Weil sie selbst nicht gesprächsbereit ist."
Es geht aus meiner Sicht aber nicht um eine Verharmlosung oder Relativierung von Schrecklichem wie etwa rechtsradikalen Verbrechen, sondern um das Aushalten und Verstehen von Unterschieden – ohne dem anderen gleich gänzlich die Menschlichkeit abzusprechen, nur weil seine Meinung nicht der eigenen entspricht.
Ich war am Ende sehr bewegt von diesem tollen Buch. Sprachlich ist es wahnsinnig direkt und eine echte Wucht. Ich fand es spannend wie sich der Wandel der Charaktere auch in der Sprache niedergeschlagen hat. Das fand ich sehr passend, dynamisch und fesselnd. Liss und Sally haben mich als Charaktere richtig mitgerissen, auch wenn sie mir einige Rätsel aufgegeben haben, die sich erst nach und nach ergründen ließen. Ein Lesegenuss, den ich nur weiterempfehlen kann.
Ein eindrucksvoller Tatsachenbericht, der mich viel zum Nachdenken angeregt hat: über Zufall/Schicksal, Armut, Gewalt, Indien, Gerechtigkeit, Familie, Beharrlichkeit, Hingabe… zwischen den Zeilen ist da wirklich einiges los. Ich bin sehr bewegt.
Wort-, gedanken- und ideengewaltig hat mich diese kurze Lektüre in ihren Bann gezogen.
In seine persönliche Geschichte der Abstinenz mischt Schreiber Gesellschaftskritik und wissenschaftliche Erkenntnisse hinein. Heraus kommt ein sehr interessanter Essay, der viele Aspekte des Alkoholkonsums und des nüchternen Lebens abdeckt und der den Versuch unternimmt, die Krankheit Alkoholismus vom Stigma zu befreien, das ihr noch immer anheftet. Lesenswert!
Ein persönlicher Bericht von einem kanadischen Trickfilmzeichner, der vor 20 Jahren für mehrere Monate in Nordkorea gearbeitet hat. Ich fand die Einblicke sehr interessant, aber auch wahnsinnig bedrückend, schrecklich und niederschmetternd. Ob es wohl Konsequenzen für seinen Dolmetscher und seinen Fremdenführer gab, nachdem seine Graphic Novel veröffentlicht wurde?
Ein sehr persönlicher, intelligenter und intensiver Einblick in das Leben in Jerusalem und den Kampf zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Ich habe dabei viel gelernt, vor allem über die Ausmaße, die Aggressivität und die Folgen der illegalen israelischen Siedlungspolitik.
Ein sehr ehrliches Gesamtkunstwerk aus Poesie und Zeichnungen, das mich mit seiner Wucht sehr berührt und zum Nachdenken gebracht hat.