Spannende Einblicke in das gesellschaftliche Bild des Trinkens in der deutschen Kultur und eines Krankheitsbildes, das heute auch noch viel Stigmatisierung erfährt.

Mir persönlich kommt AA in dem Erfahrungsbericht zu gut weg, da hätte ich mir mehr Reflexion und wenigstens die Nennung von Kritikpunkten (z.B. religiöser Einschlag obwohl beteuert wird, nichts mit der Kirche zu tun zu haben) bei einem kritikwürdigen Vereinigung gewünscht.

Auch Reha-Kliniken kommen bei Herrn Schreiber nicht gut weg, sie werden lediglich in einem Nebensatz erwähnt und quasi als „nicht notwendig“ deklariert, was ich auch schwierig finde.

Alles in allem aber lesenswert, vor allem wenn man sonst keine Berührungspunkte mit dem Thema hat und sich informieren möchte.

In seine persönliche Geschichte der Abstinenz mischt Schreiber Gesellschaftskritik und wissenschaftliche Erkenntnisse hinein. Heraus kommt ein sehr interessanter Essay, der viele Aspekte des Alkoholkonsums und des nüchternen Lebens abdeckt und der den Versuch unternimmt, die Krankheit Alkoholismus vom Stigma zu befreien, das ihr noch immer anheftet. Lesenswert!