Dieses Buch vereint viele Stärken, aber auch viele Schwächen. Das Schwache ist das verhältnismäßig hohe Tempo. Der Original-Anime und -Manga hatte da ein wesentlich langsameres Tempo, was dem Gefühl zu einem Schachspiel oder intellektuellen Duell mehr entsprochen hat. Des Weiteren ist mir der Nachfolger Ryuzakis "suspekt". Warum gibt es ihn, wenn es offensichtlich noch Near gibt? Komisch, komisch. Das Gute war tatsächlich der Plot. Mir kam es so vor, als wäre es ein etwas ungeduldigerer Light Yagami gewesen. Bis auf den Twist am Ende war es echt ein hohes Niveau. Der "Twist" ganz ganz am Ende, auf der letzten Seite, war aber dafür umso besser.
Ich weiß nicht, ob Star Wars so groß geworden wäre, wenn dieser Roman zuerst erschienen wäre; wahrscheinlich nicht. Mir hat es dennoch sehr gut gefallen
Ich habe Episode III immer sehr gemocht, ich verstand den Hate um die Prequels an sich nicht. Was der Film gut machte, macht das Buch noch besser. Wir bekommen Einsicht in die Gefühlswelt von Anakin Skywalker; die Bande zwischen Anakin und Obi-Wan wird hochstilisiert wie sonst etwas; die Macht wird wunderschön beschrieben; es ist eigentlich alles perfekt und wird durch den Sprecher des Hörbuchs, die Synchronstimme des jungen Obi-Wans, noch besser. Einziger Kritikpunk ist der finale Kampf auf Mustafar, der war etwas gehetzt. Und es fehlte der High Ground, Obi-Wan streckt Vader anders nieder. Die Transformation war auch etwas kurz (schade), aber es wurde die Macht mit ins Boot geholt, was cool war. Es gab "Rubriken", die ich sehr, sehr gut fand, 1. "Das ist XY", gefolgt von einem Steckbrief, aber einem guten und nicht stichpunktartigen und 2. "Das ist gerade XY", gefolgt von näheren Beschreibungen des aktuellen Fühlens. Gerade das allerletzte Kapitel behandelte den in der Rüstung steckenden Vader und war abartig gut. Die "Aphorismen" über die dunkle Seite und die Dunkelheit an sich, die den einzelnen Teilen des Buches vorangingen, waren sprachästhetisch wundervoll.
Letztlich bleibt zu sagen, dass das hier Fanservice schlechthin war, aber im best möglichen Sinne. Ich hätte gerne eine Sequeltrilogie aus seiner Feder gesehen (PTBS von Episode IX).
Diese Nietzsche-Anthologie wollte ich mir vor der Lektüre des "Zarathustra", welcher auf meiner "'Philosophieliste' 2020" steht, zu Gemüte führen.
Ich finde Nietzsches Denken nicht unbedingt immer richtig, aber man kann ihm durchaus den Akt des Denkens an sich, teilweise auch die Radikalität bis zum Letzten, nicht hoch genug anrechnen.
Die Auszüge aus seinen Hauptwerken lassen einen auch ratlos zurück, warum man ihn als Naziphilosophen bezeichnet. Er selbst hasst das Deutschtum eigentlich wie kein Zweiter, um mal das Vordergründigste zu nennen. Anscheinend haben die Nazis damals einfach gedacht: "Ja nice, Übermensch klingt gut, das übernehmen wir einfach so und sagen Nietzsche, obwohl wir uns wie Untermenschen nach der Nietzscheschen Definition verhalten, hehehe".
Was treibt einen Menschen dazu, Mehrfachmörder, respektive Amokläufer zu werden? Der Fall Elliot Rodger scheint hier ein interessantes Fallbeispiel zu sein, unter anderem auch, weil er von den Medien als Incel-Führungsfigur bezeichnet wird (zu Unrecht?) Kurzantwort: weil die Welt ungerecht sei und die Frauen ihm nur Zurückweisung schenkten.
Zunächst einmal ist es sehr amüsant, dass sich Rodger an jedes noch so banale Ereignis seines Lebens erinnern kann, ebenso die Weggefährten, die ihn teilweise nur wenige Wochen begleiteten. Auch "In einem Land vor unserer Zeit" und Littlefoot finden ihren Platz. Die emotionale Instabilität zeigt sich in jedem zweiten Satz, er weint und tobt sehr viel herum. Bei der Schilderung, dass er bei jeder Heimfahrt bittere Tränen vergießt, weil er Pärchen sieht, musste ich laut auflachen. Hat Rodger Gefühle überhaupt in Tiefe wahrnehmen können? Eher nicht. Es ging ihm auch nie darum, Liebe zu finden, sondern nur um das Freundin-Haben an sich, als Statussymbol, auch wenn er dies nie richtig zugeben will. Was er auch anfasste/begann, beim kleinsten Misserfolg ließ er es fallen. So u.a Collegekurse, weil im Kurs ein Pärchen ist, ein beautiful girl mit einem brute idiot/jock; die zwei einzigen Kategorien, die für ihn Relevanz haben. Er verfiel auch in magisches Denken, er meditierte, um seinen Lotterielosen Macht zu verleihen, damit er, "intellektueller Gentleman", seine Bestimmung erfüllen kann (-> jung reich werden, damit er auch ein "hot, blonde girlfriend" haben kann).
Letztlich bleibt zu sagen, dass ich zwar auch Mitleid hatte, aber nur sehr selten. Er scheint sein Leben lang gelitten zu haben, aber aus eigener Schuld. Ein Eric Harris ist dahingehend leichter. Und der Stil ist grauenhaft schlecht. Er wollte zwischenzeitlich Autor werden, um Millionen zu scheffeln, v.a im Hinblick auf Verfilmungen, aber das ging ihm zu lang, sodass er aufgab. Ein Glück für die lesende Nachwelt!
Kleinstadt in Maine. Ein sehr typischer King, interessante Twists. Die Aliensache fand ich aber unnötig
Ein gutes Buch. Der Zusammenhalt zwischen den Läufern des Todesmarsches war irgendwie sehr berührend. Die Musketiere werde ich lange nicht vergessen. Und auch wenn es eigentlich nur ein Roman war, in dem Teilnehmer ihrem Tode entgegenlaufen, war es so viel mehr.
Die Idee war recht spannend, aber das Buch hatte seine Längen. Und dass die Gestalt tatsächlich real war, das war auch schal. Die Szene vor Gericht war dennoch cool.
Heine ist ein lustiger Typ. Yeah
Wow, was für ein Buch. Ich habe mich sehr oft gefragt, was zur Hölle ich da gerade lese. David Foster Wallace' Texte wurden von Denis Scheck mal als "Hirnschrittmacher" bezeichnet. Nachdenken muss man auf jeden Fall, allein die Sprache ist schwer zu bezwingen (die Besessenheit von Worten ist witzigerweise auch ein Gegenstand des Romans). Ich werde sicher noch lange über dieses Werk, welches keinen wirklichen Inhalt hat, nachzudenken haben.
Ein schönes Buch, ein französisches Buch.
"Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen": das war sehr amüsant. Als der Tagebuchschreiber noch "normal" war, sagte er den Satz "Was wollen die Franzosen denn?". Perfekt. Später verfällt er dann am ehesten einer schizophrenen Psychose, die Kardinalsymptome sind eigentlich vorhanden. Er denkt, er sei der König von Spanien usw usw. Ehrgeiz ist von einem Bläschen, in dem ein Wurm lebt, unter der Zunge ausgehend, verwantwortlich ist ein Barbier, der mit einer Amme den mohammedanischen Glauben ausbreiten will. Genau solche Gedanken ließen mich an das Blockpraktikum in der Psychiatrie denken.
"Der Newski-Prospekt": wenn mich eine Sache verzaubert hat, dann wie bei Dostojewskij und auch bei Gogol der Newski vergöttert und in das Reich des Mystischen gehoben wird. So beginnt auch diese Erzählung; loben und schwärmen. Wir verfolgen das Schicksal eines Malers, der in einem Traumgebilde lebt, in welchem er eine Dame verehrt, die sich in Wirklichkeit ganz anders verhält -> Selbstmord. Des Weiteren sehen wir noch, wie ein Leutnant zu viel von sich hält und sich mit dem deutschen Handwerk anlegt (einen Kabarett-Witz spare ich mir an dieser Stelle).
Von Gogol will ich mehr lesen! Lustiger Typ
Die Graphic Novel, die eine Adaptation zum Roman darstellt, nicht zum Film. Herzzerreißend schön
"Der Schwarm" oder auch "Ich, Frank Schätzing bringe die gefühlt ganze maritime Biologie in die Wohnzimmer". Ich mochte es wirklich sehr, vor allem die Stellen, die eher berichtend waren. Das ganze Gedankenkonstrukt um die Yrr war herrlich, ebenso die Auseinandersetzung, was Denken etc überhaupt "biologisch" bedeutet.
Death Note ist genial und das ist eine Art Krimi, der ca. zwei Jahre davor spielt. Er hatte diese typischen "awkward japanese"-Momente, wie ich sie gern nenne (Scham, Schande und dergleichen), alles andere war außerordentlich gut und intelligent geschrieben. Ich werde mir die anderen sicher auch zu Gemüte führen!