Band 1 einer Krimireihe aus Island um die Kinderpsychologin Freya. Sehr spannend und brutal und überraschend.
Das neue Buch der Autorin von „Löwen wecken“… es geht um jüdisches Leben in Amerika, um Anschläge, Gewalt, einen toten Jugendlichen, um die bange Frage: ist mein Sohn ein Mörder? Und erst ganz zum Schluss ein für mich völlig unerwarteter Twist, der fast alles in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt. Sehr spannende, psychologisch raffinierte Geschichte. Einfühlsam wird auch die Mutter-Sohn-Beziehung beschrieben. Aber so eine Wucht wie „Löwen wecken“ hat dieses Buch nicht.
Eine neue Reihe, auf die ich mich sehr gefreut hatte. Wie bei David Hunter steht auch hier ein Mann im Vordergrund, der einen schweren Verlust erlitten hat. Diesmal ein Polizist, Jonah, dessen 4jähriger Sohn verschwunden ist, als Jonah auf dem Spielplatz eingeschlafen ist. Allerdings bleibt der Protagonist seltsam blass; es entsteht kaum Wärme und Anteilnahme - die Story ist spannend, aber unglaubwürdig. Und richtig geärgert habe ich mich über die völlig überzogene Beschreibung von Jonah als „hartem Mann“, der mit zertrümmertem Knie, auf Krücken und schwer verletzt trotzdem heldenhaften Einsatz zeigt. Na ja. Ich habe ein Interview mit Simon Beckett gehört, in dem er bestätigt hat, dass es weitere Bücher mit David Hunter geben wird, die dann hoffentlich wieder emotional berührender sein werden.
Der letzte Band der „Schwestern-Saga“; jeder Band behandelt die Geschichte einer als Kind vom geheimnisvollen „Pa Salt“ adoptierten Frau. Die Suche nach der 7. Schwester führt nach Irland; es wird aus der Sicht einer Frau sehr berührend vom Kampf der Iren gegen die Unterdrückung durch die Briten erzählt. Ich hab es gern gelesen, bis auf ein Aber: Was mich wirklich enttäuscht hat (Achtung: Spoiler!): die „eigentliche“ Auflösung der Geschichte wird auf einen zukünftigen Band 8 über Pa Salt verschoben, die Autorin erklärt die Gründe dafür im Nachwort nachvollziehbar. Trotzdem enttäuschend. Zumal die Autorin kürzlich leider verstorben ist.
Ninas bester Freund Tim stirbt - und all die Schatten der Vergangenheit werden wieder lebendig. Es geht um ein in der Tiefe der Wälder verschwundenes Mädchen und um Verbrechen, die in der Kindheit von Nina und ihren Freunden geschehen sind. Tim hinterlässt einen letzten Brief mit dem Auftrag, einen Mörder zu finden. Und die Geschehnisse nehmen ihren Lauf, ganz wesentlich geprägt von den Bedeutungen und Ängsten aus der Kindheit. Sehr düster und spannend….wäre dieses Buch ein Film hätte ich mir oft die Augen zugehalten und den Ton ausgeschaltet. Zeigt sehr glaubhaft die Macht kindlicher Traumatisierung auf das ganze Leben. Gleichzeitig ist es eine konstruierte Geschichte, die nicht so ganz glaubwürdig ist.
Das ist ein wunderbares Buch über mehrere Menschen, die alle einen Knacks vom Leben abbekommen haben. Die Geschichte hüpft von Mensch zu Mensch, klug und witzig und melancholisch, alles gleichzeitig. Wenn ich es nicht aus der Bücherei ausgeliehen hätte, würde ich auf jeder Seite Sätze unterstreichen. Kurz: ich bin begeistert!
Mit diesem Buch bin ich in eine mir völlig fremde Welt gereist: Die 57jährige Surie, die als Chassidin in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinde lebt, bereits Urgroßmutter ist, wird schwanger mit Zwillingen. In dieser religiösen Gemeinschaft voller Regeln und Gebote ein schweres Schicksal. Surie spricht zunächst mit niemandem darüber, setzt sich aber intensiv mit ihrer Mutterrolle und mit dem Einfluss der Religion auf ihr Familienleben auseinander. Wirklich ein besonderes, tief berührendes Buch.
Ein richtig spannender Schmöker. Nichts literarisch Anspruchsvolles, aber gut geschrieben und packend.
Ein Krimi rund um ein SmartHome. Eine Frau verschwindet kurz vor ihrer Hochzeit aus dem über eine App gesteuerten und gesicherten Haus. Dieses Buch macht aufmerksam auf mögliche kriminelle Folgen der Sicherheitstechnik. Die Auflösung ist durchaus spannend, die Geschichte so na ja und die Charaktere sind flach. Ich hab es nur zu Ende gelesen, weil ich einfach doch noch wissen wollte, wie es ausgeht.
Der Name der Autorin ist ein Pseudonym. Unter ihrem richtigen Namen hat sie Krimis geschrieben. Das merkt man auch diesem Buch an: eine sehr konstruierte Geschichte. Inhaltlich geht es um 2 befreundete Familien - die eine scheint nach außen perfekt. Das andere Paar hat Probleme: zunächst bleibt ihr Kinderwunsch lange unerfüllt, dann bemühen sie sich, ihren aggressiven Sohn zu erziehen; schließlich ertrinkt er. Wie weiterleben nach diesem Verlust mit all den Schuldgefühlen und Verdächtigungen? Daraus hätte eine berührende Geschichte werden können. Aber dann kommen ganz andere Erzählstränge hinzu und der Plot verwässert. Die Gefühle der Protagonisten bleiben flach, ihre Entscheidungen und Handlungen nicht nachvollziehbar.
Eine erfolgreiche Moderatorin, die sich im Job rücksichtslos durchsetzt und ihren Mann und ihre Tochter vernachlässigt, stirbt. Und wird als Ameise wiedergeboren, weil sie zu wenig gutes Karma gesammelt hat, um ins Nirvana zu kommen. So lebt und stirbt sie sich durch verschiedene Tierleben, bis sie endlich als Mensch wiedergeboren wird. Eine total absurde, alberne Geschichte, bei der keine Möglichkeit zu einem Gag ausgelassen wird. Aber nicht seicht - man muss schon aufmerksam lesen, um all die fiesen kleinen Anspielungen auch mitzubekommen. Und manchmal wirklich lustig.
Tracy-Crosswhite-Serie Band 8. Tracy kommt nach ihrem Mutterschaftsurlaub (das ist wirklich keine passende Bezeichnung...) zurück ins Team. Wird zu den „ cold cases“ versetzt, unterstützt aber ihr altes Team bei der Suche nach einer vermissten jungen Frau. Es ist nicht der stärkste Band der Reihe, zu viele Zufälle gerade im richtigen Moment. Zudem eine ziemliche grausliche Geschichte, dabei in sich logisch schlüssig. Aber spannend- und ich bin halt ein Fan. Und freue mich ab jetzt vor auf Band 9, der für November 2022 angekündigt ist.
Sue Monk Kidd erzählt die fiktive Geschichte von Ana, die in einer wohlhabenden Familie aufwächst, sich schon früh den Rollenerwartungen widersetzt und Lebensgeschichten anderer Frauen aufschreibt. Und damit Frauen und ihren Erfahrungen eine Stimme verleiht. Sie verliebt sich in Jesus - und heiratet ihn. Und wir LeserInnen folgen den aus der Bibel bekannten Geschehnissen aus einer neuen, sehr interessanten Perspektive. Sehr gut recherchiert und glaubhaft (s. das Nachwort). Das ermöglicht neue Gedanken und man fragt sich unweigerlich, wie unsere Welt, unser Geschichtsbild und unsere Gedanken aussehen würden, wären mehr weibliche Stimmen gehört worden. Und wie das wohl die Bibel und die Kirchen geprägt hätte. Lesenswert. Ich würde im Anschluss gerne Anas Schriftrollen über Tabitha, Rebecca und all die anderen Frauen lesen.
Ein seltsames Buch, das mit seinen genauen Beschreibungen der Natur, der Umgebung und des Wetters im Vergleich zur eher oberflächlichen Charakterisierung der Protagonisten und ihres Verhaltens eine eigenartige Stimmung erzeugt. Inhaltlich geht es um die Veränderungen im Journalismus und in der Landwirtschaft, um Bürokratie und um verworrene Beziehungen der Menschen in einem Dorf. Am Ende geht der Ich-Erzähler, ein Journalist, zurück in seinen Beruf und zieht nach Berlin.
Zweiter Band der isländischen Thriller-Reihe um die Kinderpsychologin Freya. Hat mich nicht so gepackt wie Band1, was aber auch daran liegen könnte, dass ich nicht dranbleiben konnte. Es geht um sexualisierte Gewalt und um Selbstjustiz. Und wieder ein Ende, mit dem ich nicht gerechnet hatte.