Hätte ich wohl nie gelesen, wenn es mir nicht von einem Freund in die Hand gedrückt worden wäre. Es ist im Wesentlichen ein Roman, der sich eigentlich nur um Kung-Fu dreht. In Teilen eine durchaus interessante Geschichte, gerade im Hinblick auf den Werdegang Dschingis Khans und die chinesischen Strukturen, manchmal war es allerdings unglaublich wirr und verwirrend ob der Vielzahl an Charakteren. Das Buch findet kein kein wirkliches Ende, sondern mündet in einem ordentlichen Cliffhanger. Nett, aber absolut nicht so monumental und episch wie beworben.
Dieser Roman hat Spaß gemacht. Es war für mich die perfekte Mischung aus Humor, dem Ernst der Realität, einer guten Portion Sex - weder komplett ausgeblendet noch zu explizit - und es war interessant, wie detailliert die Autorin sich gerade den Themen, die auf den ersten Blick sehr klischeebehaftet gewirkt haben, auf sehr vielfältige Art genähert hat. Nicht nur die beiden Protagonisten, Poppy und Alex, sind unglaublich sympathisch, vor allem aber auch authentisch gezeichnet, sondern auch die Hauptcharaktere bestechen durch eine wirklich gute Ausarbeitung.
Dadurch, dass der Aufbau nicht chronologischer Natur war, sondern wir abwechselnd an vergangenen und gegenwärtigen Reisen teilhaben, war es durchweg spannend. Natürlich ist es - wie sollte es bei diesem Genre auch anders sein? - in Teilen vorhersehbar, aber beim Griff zu dieser Art Buch erwarte ich persönlich auch keine sonderlich überraschenden Plot-Twists. Und das, was hier an Ereignissen im Plot geschieht, wirkte auf mich, bis auf eine Ausnahme, soweit rund.
Schade, dass die Reise nur so kurz vor. Ich hätte noch ein paar Stunden mit den beiden verweilen können.
Hat mich die HBO-Erfolgsserie Sopranos im Bezug auf meine Vorstellungen von Mafia geprägt? Ja, und gerade nach der Leseprobe hatte ich das Gefühl, dieses Mal eine auf ihre Art eigene irische Variante der familiären und mafiösen Strukturen zu bekommen. Leider entpuppte sich das leider etwas als falsche Fährte.
In dem Auftakt seiner Dogtown-Trilogie - gleichzeitig der Abschluss seines Wirkens als Schriftstellers - führt uns Don Winslow in die Mafiastrukturen von Providence, Rhode Island. Alles ist irgendwie friedlich, die einzelnen Gangs gehen ihrem Alltagsgeschäft nach, bis aus einem fast schon banalen Fauxpax ein blutiger Krieg zwischen Iren und Italienern entfacht, der Danny vor ganz neue Herausforderungen stellt.
Im Grunde gefiel mir, was Winslow hier macht. Gerade bei der Entwicklung seiner Charaktere nimmt er sich Zeit, liefert Hintergrundinformationen, fast schon kleine Biografien, die den entsprechenden Personen eine gewisse Tiefe verleihen. Da er sich nicht allein auf Dannys Perspektive konzentriert, hat der Roman etwas sehr episodenhaftes. Was sich an einigen Stellen als guter Coup herausstellt, lässt an anderen Stellen etwas zu sehr Kontext und Hintergrund vermissen. Natürlich, als Leser:in sollte man sich sowohl auf die sehr vulgäre Sprache als auch auf die Vielzahl an brutaler Szenen einrichten. Allerdings verfällt Winslow hier nicht in den Gewaltporno, den andere Autor:innen dieses Milieus gerne erzeugen. Es bleibt auf seine Art kühl, fast schon distanziert, so ist das eben im Mafia-Milieu der 1980er Jahre, für mich passte es.
Auf inhaltlicher Ebene hat mich das Buch allerdings enttäuscht. Natürlich ist es der Auftakt einer (bereits beendeten) Trilogie, hier darf und muss viel Zeit in den Aufbau und die Einführung gesteckt werden und das gelingt Winslow auch gut. Aber sollte selbst ein Auftaktband nicht trotzdem noch als alleinstehender Roman funktionieren? Sollte er nicht auch genug guten Stoff bieten, in dem selbst ich als Leser:in genug Potential für die Ausweitung in eine Trilogie sehe? Genau das fehlte mir hier leider über weite Strecken und tatsächlich interessiert mich, ob und vor allem wie es Winslow in seinen Folgebänden gelingt, hier noch die Kurve zu bekommen und den furiosen Abgang zu liefern, der die Trilogie ja sein soll.
Bei Cosy Crime stelle ich mir immer die Frage, wer von diesem Genre eigentlich bedient werden soll: Sind es die klassischen Krimi-Leser/innen? Oder ebenjene Leser/innen, die eigentlich so überhaupt nichts mit dem Genre zu tun haben wollen?
Anne Grue nimmt uns mit in das verschlafene Odsherred, Dänemark. Doch die Idylle trügt: Es dauert nicht lange, bis im Umfeld des kleinen Trödelladens mehrere Rentner/innen zu Tode kommen. Anne-Maj, Hundebesitzerin und passionierte Hobby-Köchin, selbst ehrenamtlich im Trödelladen tätig, nimmt die Ermittlungen schließlich selbst in die Hand.
Ich kann nicht behaupten, dass dieses Buch durch Spannung besticht: Selbst über die Länge des Buches wird nicht ganz klar, ob es lieber ein Ausflug in die kulinarischen Vorlieben unserer Rentnerin, oder aber ein Whodunnit in Light-Version werden möchte. Einige Stellen hatten so ihre Längen, wirkten vielleicht sogar etwas aus dem Rahmen gefallen, ob der doch mitunter schrullig anmutenden Hauptfigur. Gleichzeitig sind es aber diese Figur und ihre Weggefährt/innen - die Enkelin, die oft sehr trocken kommentiert; die Tochter, die nicht ganz die Erwartungen der Mutter erfüllt, dennoch Unterstützung ist; die bunte Mischung von durchaus betagten Menschen, mit denen sie Tag für Tag im Trödelladen ihre Zeit verbringt - die dieses Buch, auch wenn der Fall etwas braucht und hin und wieder in Vergessenheit gerät, doch irgendwie unterhaltsam gemacht haben.
Kein Buch, das bleibt, aber ein Buch, das über die Distanz durchaus Freude bereitet hat.
Der Einstieg gefiel mir, ab einem gewissen Punkt fand ich den Hauptstrang aber etwas zu abstrus und nicht mehr wirklich spannend zu verfolgen. Keine gute Voraussetzungen für einen guten Krimi. Der Nebenstrang, der aufgemacht wurde, hat dann schon eher mein Interesse geweckt, aber der war - im Kontext der Erzählung - auch irgendwie redundant. Definitiv einer der schwächeren Teile der Reihe.
McCourt nimmt sich einer kindlich, naiven Perspektive an, die durch seine Sprache und auch die oberflächliche Betrachtung der Geschehnisse gestützt wird, und berichtet authentisch von seinem Aufwachsen im von Armut geprägten Irland der 1930er/1940er Jahre. Gerade die Jahre seiner Kindheit beschreibt er sehr detailliert, einige Erlebnisse wirken daher sehr redundant, die Schilderungen fast langatmig, für seine Jugend reichen einige schnelle Kapitel zum Ende hin. Es gab einige wenige Szenen, in denen ein eher reflektierter McCourt zum Vorschein kommt, in denen eingeordnet, fast schon bewertet, wird, und genau diese Stellen sind für mich die stärksten des Buches. Hätte er nur mehr solcher Momente gehabt und dem Ganzen einen Titel, der nicht komplett irreführend ist, gegeben, ich hätte das Buch vermutlich etwas mehr gemocht.