Kurzweilige, aber unglaublich unterhaltsame Weihnachtskomödie. Hat Potential zum jährlichen Weihnachtsbuch.
Beim ersten Mal abgebrochen, beim zweiten Mal dann aber doch zu Ende gelesen. Die Konstruktion einer Gesellschaft, die das gegenwärtige Machtgefüge umkehrt, fand ich spannend und interessant, selbst der Ansatz, den Alderman wählt, kann ich irgendwo nachvollziehen, aber letztlich empfand ich die Umsetzung allerdings - und gerade auch im letzten Drittel - als zu radikal. Die Story hat sich irgendwie verlaufen, ist vielleicht auch ein stückweit über das eigene Ziel hinausgeschossen und das Ende habe ich schlicht und ergreifend nicht verstanden beziehungsweise tu mich vielleicht auch einfach schwer damit, weil ich den Eindruck habe, dass das, was hier angeschnitten wird, nicht wirklich zu Ende gedacht wurde und daher dann doch leer im Raum steht.
Stefan Zweig kann schreiben. Er reduziert auf das Wesentliche, seine Sprache ist anspruchsvoll, aber trotzdem leicht und flüssig zu lesen, seine Schilderungen absolut real. Aus der Rahmenhandlung tritt fast beiläufig eine Binnenhandlung heraus, die den Kern der Novelle bildet: Die Präzision, mit der Zweig hier ein Abbild der menschlichen Psyche zeichnet, zieht in ihren Bann und hat mich, auch über das gute Finale hinaus, nicht losgelassen. Ein absolut lesenswerter Klassiker.
Eigentlich ist es nie die beste Idee, mit einer Autobiografie in das Werk eines Autors einzusteigen. Bei Auster habe ich es dennoch gewagt und bin mehr als beeindruckt von dem Stil und der Art wie er über sein bisheriges Leben schreibt, wie er reflektiert, wie er Bruchstücke in den Raum wirft, sie miteinander in Verbindung setzt und philosophisch aufarbeitet. Vielleicht eine der intimsten und packendsten Autobiografien, die ich bis dato gelesen habe.
Eines der Bücher, die einen so überzeugen, dass man am Ende gar nicht weiß, was man eigentlich dazu sagen soll. Auf jeden Fall absolut lesenswert!
Der Auftakt der zweiten Trilogie. Mittlerweile weiß man, was Gruber abliefern kann, und unter'm Strich war ich alles andere als enttäuscht, sondern bekam genau das, was ich erwartet habe: Einen guten Thriller. Aber eben auch nicht mehr. An einigen Stellen hatte er tatsächlich seine Längen und wirkte teilweise überkonstruiert. Im Verhältnis zu der vorangegangenen Trilogie wurde zumindest mir ziemlich schnell klar, wie die Auflösung letzten Endes aussehen würde. Da konnte selbst der kleine Überraschungsmoment, der auf den letzten 20 Seiten zu finden war, nicht mehr wirklich etwas retten.
Andreas Gruber ist so ziemlich der einzige Thriller-Autor im deutschsprachigen Raum, der mich mit jedem Buch, das ich von ihm lese, ein bisschen weiter in seinen Bann zieht. "Todesmärchen" bildet nach "Todesfrist" und "Todesurteil" den krönenden Abschluss der ersten Trilogie um den niederländischen Profiler Maarten S. Sneijder und ist der bisher persönlichste und vielleicht auch brutalste Fall. Die Morde sind blutiger, das Tempo wie gewohnt schnell, aber die Handlung war weniger vorhersehbar als in den letzten beiden Fällen, sondern hat selbst denen im Nachhinein noch eine andere Note gegeben. Grubers Art und Weise, zwischen den Perspektiven und Zeitebenen zu wechseln, lässt den Fall unglaublich rund erscheinen und macht ihn tatsächlich zu meinem bisher liebsten in der Reihe. Nicht nur aufgrund des Endes bin ich gespannt wie es weitergehen wird.
Es klang interessant, es fing gut an, hat sich nach knapp 100 Seiten aber leider in der eigenen Diffusität verloren. Wirklich schade.
Auf satirische Art setzt sich Beatty mit der Beziehung zwischen Weißer und Schwarzer Bevölkerung in der modernen amerikanischen Gesellschaft auseinander. Es ist tatsächlich eine der wenigen Satiren, die ich als gelungen bezeichnen würde, ich habe gerade am Anfang den Humor sehr genossen, allerdings fand ich den Plot insgesamt doch etwas schwach und nach knapp 100 Seiten hatte ich das Gefühl, dass viel redundant war, und es mir persönlich schwer fiel, dran zu bleiben. Vielleicht fehlt mir aber auch einfach der konkrete Hintergrund, um das angemessen beurteilen zu können.
"Tiere essen" ist weniger Sachbuch als persönliche Auseinandersetzung mit einem Thema, das eigentlich all jene Menschen betreffen sollte, die Fleisch und/oder andere tierische Produkte konsumieren. Foer liefert in seinen Schilderungen zur Massentierhaltung keine wirklichen Enthüllungen, sondern eine Zusammenfassung längst bekannter Fakten, anhand derer er die Argumente, die häufig für den Konsum von Fleisch angeführt werden, analysiert, kritisch hinterfragt und damit ein Bewusstsein dafür schafft, wie stark Konsum und Verdrängen in dieser Thematik miteinander verknüpft sind. Letztlich ist "Tiere essen" ein Plädoyer für ethisches Handeln sowie Vegetarismus, ohne dabei in einen bevormundenden Tonfall abzurutschen, der bei dieser Thematik leider häufig anzutreffen ist.
Gut recherchierter und interessanter Science-Thriller, der aufgrund der Brisanz für die moderne Gesellschaft definitiv zum Nachdenken anregt. Er hatte einige Längen und am Ende blieb leider der erhoffte Aha-Effekt aus, aber ich fühlte mich trotz allem gut unterhalten.
Vielleicht der bisher schwächste Teil der Reihe. Ich mochte zwar den Plot, insbesondere auch die Annäherung an künstliche Intelligenz, und die Schauplätze gerne, aber irgendwie erschien es mir im Vergleich zu den Vorgängern deutlich gehetzter. Abgesehen von einer Stelle kam Langdons Rolle als Symbolforscher, ohne die insbesondere Sakrileg nie funktioniert hätte, sehr kurz, was dem ganzen einen Dämpfer verpasst. Für Fans der Reihe ein Muss, ansonsten geht die Empfehlung dann doch eher in Richtung Sakrileg oder Illuminati.