Ein kurzes, lustiges Buch über die sogenannten „SOLID Principles“ und Softwareentwicklung. Viele gute Stellen, hier ein paar Beispiele:
I also promise that if this book sells well, the follow up, “XP: The Way to Motivate Little Children To Close JIRA Tickets At A Big Horrible Technology Company Run By People Who Do Not Understand Technology”, will be dedicated to Kent Beck.
Und:
Maybe we could call this a “responsibility”, but I like to use words in the right way, since words have, you know, meaning and stuff.
Und:
If Uncle Bob had used the canonical domain of professional wrestling, he would’ve seen that such a leap of abstraction would be difficult without more than one use case.
Dieses Buch ist ja schon fast viral im Lesetagebuch, darum habe ich – ich kann es kaum glauben – das eBook vom VÖBB ausgeliehen.
Ich bin hin- und hergerissen, wie ich es fand. Es gab Stellen, die mich richtig abgeholt haben. Die Beschreibung der süddeutschen Kleinstadt, in der das Buch spielt, deckt sich unglaublich mit der süddeutschen Kleinstadt, in der ich selbst aufgewachsen bin. (Inklusive großer Müller-Filiale mit Spielekonsole!)
In den besten Momenten quetschte die Teenage Lovestory mein Herz aus wie eine Zitrone (Immer gut!), und am Ende war ich dann doch ganz aufgeregt.
Ich mochte auch das Konzept, dass alles an einem einzigen Tag im Sommer 1999 stattfindet, und mochte sogar den Gedanken „Der letzte Tag des Sommers … vielleicht der letzte Tag des letztes Sommers überhaupt.“
Aber: An manchen Stellen fragte ich mich, wie sehr man Leser:innen eigentlich mit der Nase auf den Punkt drücken kann, den sie gerade verstehen sollen. Habt ihr es im Deutschunterricht gehasst, eine Interpretation zu machen oder auch nur Eins und Eins zusammenzuzählen? Gute Nachrichten, hier gibt es nichts davon! Alles wird komplett ohne Spielraum erklärt.
An einer Stelle „leiht“ sich die Hauptfigur unerlaubt eine Angel vom Vater seines Freundes und hat danach Angst, ob der Vater es wohl herausgefunden hat.
„Na, Petri heil“ begrüßte mich [sein Vater] in süffisantem Tonfall, und meine Befürchtung bestätigte sich in dem Moment, in dem er diesen für Angler typischen Satz ausgesprochen hatte.
Jaaaaah Christian, I get it, der Vater ist ihm auf der Spur. Ich weiß nicht, ob das die Schuld eines extrem pessimistischen Lektorats war, aber die Fakten werden einem so unablässig aufs Brot geschmiert, als wäre ich in einem Sandwichshop der Hölle gelandet.
(Und da habe ich noch gar nicht die Stelle erwähnt, an der das Konzept von Snake erklärt wird! Snake!!!)
Der Anfang zieht sich ein bisschen, aber nachdem die Geschichte einmal Fahrt aufnehmen darf, geht es Schlag auf Schlag. Ein toll konstruiertes mehrschichtiges Krimi, in dem alles zusammenpasst.
Agatha Christie versucht eingangs – mit mäßigem Erfolg – Ägypten anhand ihrer persönlichen Reiseerfahrungen lebendig werden zu lassen. Ich finde Agatha Christie ja wirklich toll, aber für sowas ist mir ihr Stil dann doch zu hölzern und unflexibel. (Und, das mag dem Alter des Buchs geschuldet sein, aber trotzdem: Diese Ausschmückungen über den touristischen Alltag in Ägypten sind oft so cringy rassistisch.)
Schnell noch mal die restlichen Bände lesen, bevor der Anime droppt! Ich bin komplett hyped!!!
Ein weiteres Buch über eine männliche Hauptfigur, die sich nicht fragt, wie sie gleichzeitig so komplett durchschnittlich und von Frauen begehrt sein kann.
Ja, okay, Zeitreisen sind cool, aber in diesem Buch gibt es vielleicht fünf Seiten mit Zeitreisen und 390 Seiten sich im Kreis drehende Gedanken von Tom. Ein paar Stellen sind gut, aber insgesamt habe ich beim Hören viel über das Buch selbst nachgedacht, was ich eher als schlechtes Zeichen sehe.