Zusammen mit dem "Goblet of Fire" sicherlich der schwächste Teil der Serie. Nachdem er nun lange genug im Schrank lag, konnte ich ihn aber auch mal im Original lesen, dachte ich mir.
Ein Leseerlebnis wie kein zweites. Das Buch ist, von seiner historischen Bedeutung einmal abgesehen, zweifellos eines der innovativsten und künstlerisch bedeutendsten Werke, die ich gelesen habe. Wahrscheinlich war es zu seiner Veröffentlichung fast schon zu innovativ, immerhin wurden die Ideen, die sich hier finden noch unzählige Male recycelt. Obwohl 1984 heute vermutlich kein Zukunftsroman mehr ist (und damit meine ich nicht wegen des Titels, das Szenario erscheint in unserer heutigen Welt mehr als unwahrscheinlich), so ist es doch ein Konzeptroman in seiner reinsten Form und als solcher ungemein zeitlos. Das Modell Ozeaniens ist denkbar, schlüssig und (vermutlich ist es unnötig das zu erwähnen) auf perfide Art und Weise bedrückend. Von den vielen Parallelen zu wirklichen Vorgängen will ich gar nicht erst anfangen. Leider hatte ich nur die deutsche Ausgabe zur Hand, ich bin mal gespannt, wann ich das Original in Angriff nehme. Sicher nicht allzu bald, mein Bedürfnis an Unwörtern ist für dieses Jahr jedenfalls gedeckt.
Immer noch super.
Recht spannender Schreibstil, bei dem jeder Satz nur Sinn ergibt, wenn man ihn in den Kontext der vorangegangen und folgenden Sätze setzt (klingt komisch, ich weiß). Stellenweise schwer auseinander zu halten ist, ob der Protagonist gerade wiedergibt, was tatsächlich passiert oder was er sich in der aktuellen Situation nur denkt. Auf jeden Fall ein gelungener Blick auf das Berliner Treiben. Der Klappentext sagt vermutlich alles. Ist, denke ich, heute auch noch so.
Ganz nett, aber wie Erwin treffend sagte: »Normalerweise schreibt David Sedaris coole satirisch-ironische Bücher aus der Sicht fiktiver Personen, dieses ist aus seiner eigenen Sicht geschrieben. Und die ist nun mal die eines homosexuellen Mannes Mitte fünfzig, der gerade in einer Midlife-Crisis steckt.«
Immer noch so gut wie beim ersten Mal. Definitiv ein Lieblingsbuch!
Hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Lesen eines neuen Buches.
Wow, knapp hundert Seiten Epilog.
Tja. Hier bin ich sogar teilweise überrascht gewesen, wie genau der Jackson-Film versucht, manche Figuren und Schauplätze korrekt wieder zu geben. Mir wurden manche Änderungen im Plot bewusst, die zwar nicht unbedingt schlecht sind, aber ich konnte teilweise nicht ganz nachvollziehen, weshalb genau man überhaupt die Romanhandlung ändern musste. Den zweiten Band des Herrn der Ringe fand ich tatsächlich viel, viel spannender als den sehr langatmigen ersten. Besonders bemerkenswert ist die Erzählweise, die im Film leider verloren geht. Im ersten Band gab es nie einen Schauplatz-/Perspektivwechsel, Jetzt sind die Gefährten getrennt und während die erste Hälfte des Buches nur von Aragorn, Gandalf, Merry und Pippin erzählt, erzählt die zweite Hälfte nur von Frodo und Sam. Ich finde das ehrlich gesagt wesentlich angenehmer, als der bei vielen Autoren übliche Schauplatzwechsel nach jedem Kapitel, sodass der Spannungsbogen einer Geschichte nie aufgelöst wird und man keine wirklichen Höhen und Tiefen mehr erlebt. Das ist wohl der Loudness War der Literatur.
Zweisprachige Reclam-Ausgaben sind gar nicht mal so schlecht, erst wird einem beim genauen Vergleich der Texte und dem Lesen der Fußnoten bewusst, wie genial manche Passagen sind. Wer es schafft, bei der Form des Textes die Bühnenhandlung vor dem inneren Auge nachzuvollziehen, ist auf jeden Fall verdammt gut unterhalten.
Beim zweiten Lesen bemerkte ich endlich, dass es eigentlich eine einzige große Fabel ist. Außerdem: Genial.
Ich glaube hierauf fußt diese ganze Diskussion über Buchverfilmungen. Ich meine, die Jackson-Filme waren ziemlich gut. Aber jetzt, da ich das erste Buch gelesen habe, musste ich feststellen, dass die Filme wirklich nichts mit ihren Vorlagen zu tun hatten.
Sehr ermüdend und unglaublich nüchtern geschrieben, außerdem hatte ich stellenweise das Gefühl, Max Frisch wollte mit diesem Buch eigentlich nur mal mit der Schweiz und dem typischen schweizer Weltbild abrechnen.
So langsam wird es ein Marathon.