George Orwell hat mit 1984 ohne Frage eine beklemmende und vor allem zeitlose Dystopie geschrieben, aber der Funke der Begeisterung konnte nicht überspringen. Die Zukunftsvision, die Orwell hier beschreibt, hat mittlerweile derart in der Popkultur Einzug genommen, dass mich der Roman nicht wirklich erschreckt hat. Es las sich zwar flüssig, aber gerade der Mittelteil mit Liebesbeziehung und seitenweisen trockenen Abhandlungen über den Aufbau des Systems hatte seine Längen, das Ende war für mich persönlich zu pessimistisch und daher unbefriedigend. Woran der Roman mich aber erinnert hat, ist wie wichtig Erinnern und Reflektion, gerade auch in der gegenwärtigen Situation, sind. Und im Gegensatz zu Orwell habe ich noch Hoffnung.

Absolut beklemmend zu lesender Klassiker. Viele Bezüge zur Popkultur zu sehen, am Bekanntesten natürlich der "Große Bruder". Beim Lesen musste ich unweigerlich an die ehemalige DDR denken. Beinahe ein Hellseher, dieser Mr Blair.