Publikumsbeschimpfung und andere Sprechstücke
112 Seiten

Die Genialität dieser Texte liegt in ihrem Minimalismus. Irgendwie schade, dass die Stücke nicht so zeitlos sind. Es wird einfach zu oft auf die Nazizeit angespielt. Aber andererseits liegt darin auch die Würze des ganzen, dass eine konkrete Gesellschaft behandelt wird, und nicht irgendein Modell, dass es in Wirklichkeit vielleicht gar nicht gibt.

Momo
268 Seiten

Das ist ein Kinderbuch? Dieses Buch sollte die Allzweckwaffe gegen unsere moderne Gesellschaft sein. Aber die Geschichte ist einfach zu schön – das kann ja nicht für Erwachsene sein.

Verblendung
687 Seiten

Das erste Buch, bei dem ich – wenngleich noch unabsichtlich – meine neue Philosophie umsetzte, derzufolge man zuerst die Verfilmung eines Buches anschauen sollte, bevor man das Werk liest. Und das Buch enttäuschte mich keineswegs. Auch den Film finde ich immer noch fantastisch. Allerdings ist wohl zu bezweifeln, dass ich den Film so sehr gemocht hätte, hätte ich das Buch zuerst gelesen.

Die Wand
276 Seiten

Ich liebe es, wenn sich dieser österreichische Lokalkolorit in der Sprache niederschlägt. Literarisch sicher nicht unbedingt herausragend. Aber ein spannendes Gedankenexperiment. Und es findet sich eine Menge Wahrheit hier drin.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
413 Seiten

Ich lese normalerweise keine Spiegel-Bestseller. Das Buch war auch irgendwie ein bisschen so, wie ich es erwartet hatte, schwedisch halt und durchaus unterhaltsam. Die Geschichte ist übertrieben skurril und das ist auch nicht so schlimm, das macht das Leseerlebnis hier aus. Ein bisschen nervig fand ich allerdings dann – auch wenn es zum Stil des Buches gehört – die ständigen Zeitsprünge an spannenden Stellen und die akribischen Beschreibungen der für die eigentliche Handlung unwichtigen Geschehnisse. Die unzähligen Namen von Personen und Orten kann man unmöglich behalten, geschweige denn den Weg der Protagonisten von einem schwedischen Dorf zum anderen nachvollziehen. An komischen Wendungen der Ereignisse fehlt es jedenfalls nicht.