Was wohl die Toten uns erzählen würden? Das Feld ist ein Friedhof und Seethaler gibt den Toten Stimmen und Geschichten. Ein Buch wie melancholische Musik. Mir hat es sehr gefallen; zumal ich das Glück hatte Seethaler bei einer Lesung aus diesem Buch zu erleben.
Dieses Buch ist wie eine Beichte. Im Rückblick wird eine Liebesgeschichte erzählt, die tragisch endet für beide. Einer wird hingerichtet, der andere wird sich lebenslang schämen und schuldig fühlen, weil er den Schwulen in sich selbst nicht akzeptieren konnte. Und so den Mann verraten hat, den er liebte. Ein Buch voller Zärtlichkeit und Schmerz. Diese Erzählung ist 1956 erstmals erschienen. Und das in der Neuauflage enthaltende Nachwort ist zur historischen Einordnung sehr zu empfehlen.
Da ich Christian Berkel als Schauspieler mag, hat dieses Buch mich interessiert. Und: er kann auch schreiben. Die Geschichte seiner Familie, Eltern, Großeltern erzählt er. Flucht, Vertreibung, Gefangenschaft. Brüche im Leben. Viel Schlimmes und Trauriges aus der Nazizeit. Liest sich nicht so ganz leicht.
Teil 1 einer spannenden und originellen Fantasy-Reihe. Hat mir Freude gemacht.
Ein romantischer und kitschiger und herzerwärmender Roman mit (natürlich!) Happy End über die heilsame Wirkung von Musik, aufgebaut wie eine Schallplatte mit A- und B- Seite und mit hidden Track.
Hulda, eine isländische Polizistin, steht kurz vor der Pensionierung und versucht-quasi auf den letzten Drücker - noch einen cold case zu lösen. Die Geschichte ist für einen Krimi originell konstruiert und zwischendurch spannend; verschiedene Erzählstränge aus verschiedenen Zeitebenen fügen sich nach und nach zusammen. Trotzdem bin ich enttäuscht; es bleibt leider etwas Zuviel des Unglaubwürdigen. Und wie eine erfahrene Ermittlerin sich so naiv verhalten kann, bleibt bei aller Mühe des Autors (schwere Kindheit, schwere Ehe) unverständlich. Das Ende hat mich aber wirklich überrascht.
Dieses Buch ist mir ganz zufällig in der Bücherei in die Hände gefallen; ich kannte diesen Autor vorher nicht: 3 Collegefreunde treffen sich nach Jahrzehnten wieder - sie verbringen ein Wochenende im selben Ferienhaus wie damals, als die junge Frau,Jacy, dabei war, in die sie alle 3 verliebt waren. Und die anschließend spurlos verschwunden ist. Das Wiedersehen wird aus den 3 unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es zeigen sich Zweifel und Unsicherheiten, ob die bisherigen Gewissheiten und Lebensentscheidungen richtig waren. Und das Verschwinden von Jacy wird aufgeklärt. Sehr gut geschrieben (wenn auch wirklich ziemlich schlampig lektoriert). Ich werde gerne wieder mal ein Buch von Richard Russo lesen.
Dieser Mann kann so wunderbar sprechen und erzählen, es könnte stundenlang weitergehen....
Eine Vor-Geschichte zu „Tribute von Panem“. Protagonist ist der junge Snow. Kann weder vom Spannungsbogen noch von der Entwicklung der Charaktere her mit den anderen Panem-Bänden mithalten. Snows abrupte Umentscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen; der Rest der Geschichte ist allenfalls zur Information über die Entstehung der Hungerspiele lesenswert.
Wunderschön. Für alle, die Märchen mögen, eine tolle Empfehlung. 2 Kinder fallen durch ein Märchenbuch ins Märchenland und treffen dort altbekannte Märchenfiguren. Diese lernt man jedoch -sehr phantasievoll-von ganz anderen Seiten kennen (z. B. entpuppt sich Rotkäppchen als Zicke). Auch die Bösen sind nicht nur böse. Es ist sehr spannend und witzig geschrieben und zum Schluss fügt sich alles zusammen, wie es sich für ein Märchen gehört.
Leider habe ich keinen Zugang zu dieser Geschichte gefunden; vielleicht fehlt mir einfach Vorwissen. Mir war es zu sprunghaft erzählt.
Tracy crosswhite ist zurück - mit 2monate alter Tochter löst sie gleich mehrere cold cases. Klassischer Whodunnit-Krimi, bei dem es sicherlich gut ist, die früheren Bände ebenfalls zu kennen. Sehr spannend mit für mich unerwarteter Auflösung. Hätte der letzte Teil der Serie sein können; aber Band 8 ist für April 2021 bereits angekündigt. Ich freue mich darauf.
Band 6 der Krimiserie um Tracy Crosswhite. 2 Mordfälle; dazu wieder viel Privates von den Ermittlern. Ich mag das. Auch wenn dieser Band einer der Schwächeren dieser Reihe ist.
Ich habe schon richtig gute Bücher von Nick Hornby gelesen. Dieses hier gehört leider nicht dazu. Eigentlich eine gute Idee, die Treffen eines Paares im Pub vor den Paartherapiesitzungen zu beschreiben. Hätte interessant und witzig werden können. Ist es aber nicht. Stattdessen oberflächlich und langweilig. Für mich war das Beste an dem Buch, dass es so kurz ist.
In passend altertümlicher und verschnörkelter Sprache wird die Lebensgeschichte der Madame Tussaud erzählt(1761-1850); mit vielen präzisen Illustrationen und teils grausamen historischen Details. „Es gibt einen Zustand zwischen Leben und Tod: er heißt Wachsfigur.“