Das war eine sehr seltsame Erfahrung. Die Handlung spielt in Südkorea und beleuchtet eine Frau, die plötzlich Vegetarierin wird. In Südkorea ist das vergleichbar mit der Aussage "Karl Marx ist ganz schön dufte" beim Stammtischtreff der Jungen Liberalen. Sie verzichtet auf Fleisch und alle tierischen Produkte, weil sie sich im Traum als Mörderin sieht.

Was sich daraus jedoch erspinnt, ist wirklich seltsam. Sie wird immer mehr wie eine Pflanze. Die Trennung mit dem langweiligen und irrelevanten Ehemann (von ihm ausgehend) ist logische Konsequenz, doch ihr Schwager begehrt sie nun wegen eines grünen sog. "Mongolenflecks". Da er Videokünstler ist, läuft es auf eine """besondere Art""" der Videokunst heraus. Natürlich werden sie von der gehörnten Schwester erwischt und kommen in eine Psychiatrie, was dann das letzte Drittel darstellt. Hier wird eher die Schwester der Vegetarierin betrachtet und allgemein das Aufbegehren gegen strikte gesellschaftliche Zwänge. Die Idee dessen ist ja gut, doch alles ist so abstoßend, auf Hirnstammebene.

Letztlich habe ich den Eindruck, der wahrscheinlich falsch ist und sich nur im Gefühl gleicht, dass hier die Seiten des magischen Realismus, die ich nicht mag, ganz schön extensiv behandelt wurden.

Dennoch werde ich der Autorin eine weitere Chance geben. Schreiben kann sie offenkundig ganz gut und angenehm.