Gekauft und gelesen nachdem/weil ich „All of Us Strangers“ im Kino gesehen habe, das auf diesem Buch basiert. Der Film ist eine abgewandelte Adaption, die einen anderen Fokus setzt und mir insgesamt auch besser gefallen hat. Aber ich vielleicht musste ich erst das Buch lesen, um den Film noch besser wertschätzen zu können.
Das Buch ist ein bisschen spookier, aber nicht viel, und obwohl es nur 200 Seiten lang ist, waren mir etwas zu viele davon gefüllt mit „Aber Moment … das kann ja gar nicht sein! Und doch ist es so. Aber das kann eigentlich nicht sein. Und doch!“
Ich habe relativ lange gebraucht, um dieses Buch fertig zu lesen, aber das lag auf jeden Fall nicht daran, dass ich es nicht gut fand, ganz im Gegenteil! Es geht um die housing crisis in der UK und die Autorin verbindet das mit ihrer persönlichen Geschichte und den verschiedenen Wohnungen und Häusern, in denen sie gelebt hat. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich fand es gut geschrieben und sehr interessant. Vor allem, weil es um ein Thema geht, das eigentlich alle Menschen betrifft, aber das meinem Empfinden nach, nicht besonders viel Aufmerksamkeit bekommt. "All the Houses I've Ever Lived In" hat mich besonders berührt, weil ich auch schon einige Male umgezogen bin (nicht so oft, wie die Autorin, aber trotzdem) und weil "eine Wohnung suchen" oder "sich in seiner Wohnung nicht zuhause fühlen" für einige Jahre ebenfalls ein großes Thema in meinem Leben war. Das Buch geht aber über die persönliche Ebene hinaus und beleuchtet vielmehr die politische Situation rund ums "Wohnen" und die ökonomischen, soziologischen oder auch gesundheitlichen Implikationen, die der Ort, wo man wohnt, hat, und das fand ich sehr wichtig und augen-öffnend.
Das Buch hatte ich als Teenager ein paar Mal auf Deutsch gelesen, und jetzt endlich auf Englisch! Er war so spannend und unterhaltsam, wie ich es in Erinnerung hatte.