"Sind Sie aus Liebe zu Büchern BIbliothekarin geworden?" Lol! Nein, natürlich wegen des Geldes, des Ruhms und der Macht. (S.13)
Es ist allen sehr wichtig, dass ich zu den Klassentreffen komme - sie können dann befriedigt feststellen, dass man auch mit guten Noten keinen Erfolg haben kann. (S.14)
Mittlerweile tragen deutlich mehr männliche als weibliche Bibliothekare Dutt. (S.15)
"Es ist mir nicht möglich, das Buch zurückzugeben, da ich es noch nicht ausgelesen habe." Sie haben damit den schwachen Punkt des Konzepts Leihbücherei getroffen. (S.51)
"Die Bücher sind ganz nass!" "Nicht was sie denken - das ist nur vom Regen." WAS SOLL ICH DENKEN??? (S.52)
"Sollte das Buch nicht mehr auftauchen, wie verhalte ich mich?" Unauffällig. (S.52)
"Ich habe die Bücher noch nicht fertig gelesen. Kann ich sie trotzdem zurückgeben?" Gern sehen wir das natürlich nicht. Aber wenn Sie unsere Kontrollfragen dennoch beantworten können, wollen wir mal nicht so sein. (S.53)
"Hallo, muss man alle Bücher, die man ausgeborgt hat, wieder zurückbringen?" Das ist die Idee dahinter, ja. (S.72)
"Warum kann ich dieses E-Book nicht ausdrucken?!" "Warum wollen Sie es denn ausdrucken?" "Ich lese lieber auf Papier." Man sollte keine Fragen stellen, wenn man nicht sicher ist, ob man die Antwort ertragen kann. (S.77)
Die Bibliothekarin Monika Reitprecht veröffentlicht in den sozialen Medien Alltagssituationen aus den Büchereien Wien, wo sie arbeitet. Das ist der zweite Band, in dem ihre Beiträge gesammelt als Buch herausgegeben worden sind. Die lustigen bis absurden Situationen sind lustig kommentiert. Jede Person, die in einer Bibliothek arbeitet, kennt solche Erlebnisse nur zu gut. Ich fand es höchst unterhaltsam. :)
Sinnkrisen, Selbstzweifel, Sehnsüchte. Dies die drei Kapitel, in die die Autorin ihre Kolumnentexte einordnet.
Ich habe mir mehr von diesen Texten erhofft, sie drangen nicht zu mir durch. Schade.
"Oft habe ich es auch mit Menschen zu tun, die nicht einverstanden sind mit gleichgeschlechtlicher Liebe. Was unfreiwillig lustig ist: Wie kann man nicht einverstanden sein mit etwas, das existiert? Das ist, als wäre man nicht einverstanden mit Zucchetti oder Abendsonne oder Ellbogen. Das sind keine Erfindungen, sie existieren einfach." (S. 201)
"Ich finde, das Bild mit dem Tempel passt sehr gut: Dein Körper ist ein Tempel, und du bestimmst die Öffnungszeiten. Vielleicht sogar einen Tag der offenen Tür. Und sein Schutzkonzept. Du bestimmst all das, was im Tempel, am Tempel und um den Tempel herum passiert. Dein Tempel, deine Gartenbepflanzung." (S.112)
Anna Rosenwasser ist LGBTQ-Aktivistin und Politinfluencerin. Sie schreibt für die queere Community und ihre Mitmenschen, sie schreibt über Menschenrechte, (Queer-)Feminismus und Anziehung. Sie klärt auf, ist hässig (über Ungerechtigkeiten), macht Mut und leistet Widerstand gegen festgefahrene Normen. Sie plädiert für die Liebe - und dies immer wieder mit viel Humor.
Ich liebe ihre Kolumnen, im Magazin Saiten ist ihr Text immer das erste, was ich im neuen Heft lese. Dank ihr habe ich sehr viel gelernt über die Vielfalt der Geschlechter, über die gendergerechte Sprache und dass wir leider immer noch sehr weit davon weg sind, alle Menschen gleich zu behandeln.
Meine Erkenntnis nach diesem Buch: Ich liebe Hazel Brugger, aber ich sehe sie lieber vor mir und lasse mir ihre Texte vortragen, als dass ich sie lese.
Kurzgeschichten, die im "Psychologie heute" erschienen sind.
Die Schreibweise von Mariana Leky zaubert immer wieder ein Lächeln ins Gesicht, die Texte sind alle so wunderbar liebenswürdig und auch fragil.
"Kein Mensch mag Bärlauch-Pesto", sagte Urs. "Bärlauch isst man nur aus einem Grund: Weil es halt da ist." "Manche Menschen mögen Bärlauch", sagte ich. "Bärlauch ist wie Kaufhausmusik", sagte Urs. "Die gefällt auch keinem. Man hört sie nur, weil sie halt da ist." (S.20)
Durchaus unterhaltsam, seichte Kurzgeschichten. Mehr aber auch nicht.
Und jetzt noch der erste Band der Bibliothekarin Monika Reitprecht, die in den sozialen Medien aus dem Bibliotheksalltag der Büchereien Wien erzählt und einige ihrer Beiträge nun in einem Buch zusammengefügt hat. Auch dieser Band sehr unterhaltsam, auch wenn mir der zweite Band besser gefallen hatte.