Bücherregal lädt …
Die Pionierinnen des Internets
320 Seiten

Zufällig in der Bücherei entdeckt und mit viel Freude gelesen: Dieses Buch nimmt einen mit durch die Geschichte des Internets, von den allerersten Rechenmaschinen und die Vernetzung der Großrechner, über erste Bulletin Boards an Ost- und Westküste bis zum Aufstieg und Kommerzialisieriung des Web in den 90ern und dem Verschwinden vieler individueller Strömungen um die Jahrtausendwende. Das alles wird erzählt anhand vieler weiblicher Pionierinnen, von namhaften Personen wie Ada Lovelace und Grace Hoppe bis zu Namen, die vielleicht eher im Hintergrund bekannt sind. Ich fand die Geschichte(n) sehr gut erzählt und gerade die Anfänge des Web haben mich selbst wehmütig zurück blicken lassen. Gelesen habe ich die Deutsche Ausgabe, da sie in der Bücherei auslag. Mittlerweile hatte ich im Buchladen auch das Englische Original in der Hand ("Broadband"), das ich wahrscheinlich eher empfehlen würde: Die Ausgabe sieht deutlich cooler aus und sprachlich ist es naturgemäß in dieser US-zentrischen Geschichte immer etwas holprig, alles ins Deutsche zu übertragen. Aber auch auf Deutsch sehr lesenswert.

Invisible Women
432 Seiten

Highlighting the gender data gap: The absence of information and mechanisms required to make life fair for both genders.

Caroline Criado Perez shows how "male" is almost always the norm and "female" the exception - from the workplace over the size of smartphones to medical research.

The data she presents draws a sobering picture of inequality across all areas of life. A very important book.

Untenrum frei
256 Seiten

Margerete Stokowski ist ungefähr so alt wie ich, und dementsprechend sind die Geschichten ihres Aufwachsens ziemlich synchron zu meinen Kindheitserinnerungen passiert. Geteiltes Kinderzimmer, im Hochbett oben schlafen, frühes Internet, das man nicht benutzen konnte ohne die Eltern zu nerven. Lauter kleine Details machen, dass ich mich an vielen Stellen wieder finden kann. Naja, also bis auf die Sache, dass ich in meinem männlichen Aufwachsen das alles anders erlebt habe und andere (weniger) Erwartungen zu erfüllen hatte. Insgesamt schreibt sie über viel, dass ich “wusste”, aber nun mit einem anderen emotionalen Zugang verbinde. Ein paar Dingen konnte ich nicht ganz folgen, vor allem der Argumentation "Feminimus weitergedacht = Anarchismus", die plötzlich im letzten Kapitel auftauchte. Insgesamt fand ich das Buch sehr gut.