↑ 2014
2013 ↓

Ganz nett, aber wie Erwin treffend sagte: »Normalerweise schreibt David Sedaris coole satirisch-ironische Bücher aus der Sicht fiktiver Personen, dieses ist aus seiner eigenen Sicht geschrieben. Und die ist nun mal die eines homosexuellen Mannes Mitte fünfzig, der gerade in einer Midlife-Crisis steckt.«

Tja. Hier bin ich sogar teilweise überrascht gewesen, wie genau der Jackson-Film versucht, manche Figuren und Schauplätze korrekt wieder zu geben. Mir wurden manche Änderungen im Plot bewusst, die zwar nicht unbedingt schlecht sind, aber ich konnte teilweise nicht ganz nachvollziehen, weshalb genau man überhaupt die Romanhandlung ändern musste. Den zweiten Band des Herrn der Ringe fand ich tatsächlich viel, viel spannender als den sehr langatmigen ersten. Besonders bemerkenswert ist die Erzählweise, die im Film leider verloren geht. Im ersten Band gab es nie einen Schauplatz-/Perspektivwechsel, Jetzt sind die Gefährten getrennt und während die erste Hälfte des Buches nur von Aragorn, Gandalf, Merry und Pippin erzählt, erzählt die zweite Hälfte nur von Frodo und Sam. Ich finde das ehrlich gesagt wesentlich angenehmer, als der bei vielen Autoren übliche Schauplatzwechsel nach jedem Kapitel, sodass der Spannungsbogen einer Geschichte nie aufgelöst wird und man keine wirklichen Höhen und Tiefen mehr erlebt. Das ist wohl der Loudness War der Literatur.

Zweisprachige Reclam-Ausgaben sind gar nicht mal so schlecht, erst wird einem beim genauen Vergleich der Texte und dem Lesen der Fußnoten bewusst, wie genial manche Passagen sind. Wer es schafft, bei der Form des Textes die Bühnenhandlung vor dem inneren Auge nachzuvollziehen, ist auf jeden Fall verdammt gut unterhalten.

Ich glaube hierauf fußt diese ganze Diskussion über Buchverfilmungen. Ich meine, die Jackson-Filme waren ziemlich gut. Aber jetzt, da ich das erste Buch gelesen habe, musste ich feststellen, dass die Filme wirklich nichts mit ihren Vorlagen zu tun hatten.

Sehr ermüdend und unglaublich nüchtern geschrieben, außerdem hatte ich stellenweise das Gefühl, Max Frisch wollte mit diesem Buch eigentlich nur mal mit der Schweiz und dem typischen schweizer Weltbild abrechnen.

Die Genialität dieser Texte liegt in ihrem Minimalismus. Irgendwie schade, dass die Stücke nicht so zeitlos sind. Es wird einfach zu oft auf die Nazizeit angespielt. Aber andererseits liegt darin auch die Würze des ganzen, dass eine konkrete Gesellschaft behandelt wird, und nicht irgendein Modell, dass es in Wirklichkeit vielleicht gar nicht gibt.

Lohnt sich auf jeden Fall, mal gelesen zu haben, bin mir aber auch ziemlich sicher bin, dass ich es kein zweites Mal lesen werde.

Das ist ein Kinderbuch? Dieses Buch sollte die Allzweckwaffe gegen unsere moderne Gesellschaft sein. Aber die Geschichte ist einfach zu schön – das kann ja nicht für Erwachsene sein.

Das erste Buch, bei dem ich – wenngleich noch unabsichtlich – meine neue Philosophie umsetzte, derzufolge man zuerst die Verfilmung eines Buches anschauen sollte, bevor man das Werk liest. Und das Buch enttäuschte mich keineswegs. Auch den Film finde ich immer noch fantastisch. Allerdings ist wohl zu bezweifeln, dass ich den Film so sehr gemocht hätte, hätte ich das Buch zuerst gelesen.

Ich liebe es, wenn sich dieser österreichische Lokalkolorit in der Sprache niederschlägt. Literarisch sicher nicht unbedingt herausragend. Aber ein spannendes Gedankenexperiment. Und es findet sich eine Menge Wahrheit hier drin.

Ich lese normalerweise keine Spiegel-Bestseller. Das Buch war auch irgendwie ein bisschen so, wie ich es erwartet hatte, schwedisch halt und durchaus unterhaltsam. Die Geschichte ist übertrieben skurril und das ist auch nicht so schlimm, das macht das Leseerlebnis hier aus. Ein bisschen nervig fand ich allerdings dann – auch wenn es zum Stil des Buches gehört – die ständigen Zeitsprünge an spannenden Stellen und die akribischen Beschreibungen der für die eigentliche Handlung unwichtigen Geschehnisse. Die unzähligen Namen von Personen und Orten kann man unmöglich behalten, geschweige denn den Weg der Protagonisten von einem schwedischen Dorf zum anderen nachvollziehen. An komischen Wendungen der Ereignisse fehlt es jedenfalls nicht.

↑ 2013
2012 ↓

Sehr interessante Ansichten, allein der Titel, so passend er Wilde bzw. seinem Verleger auch erschienen sein mag, ist etwas irreführend. Es ist ganz witzig, seine eigenen Gedanken bereits zu Papier gebracht zu sehen.