Die ersten 75% waren sehr spannend, doch das letzte Viertel war zäh und irgendwie langweilig & vorhersehbar.
Dieses Buch hat Stephen King als Richard Bachman geschrieben, veröffentlicht wurde es allerdings erst, als das schon jahrlang aufgeflogen war.
Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen. Die Stärken, die King hat, waren hier besonders stark und die Schwächen waren kaum vorhanden. Ganz zuvorderst ist dieses Buch ein sehr, sehr trauriges Buch. Das Ende hat mich wirklich fertig gemacht. Wirklich.
Angefügt ist noch eine Kurzgeschichte, Erinnerung, doch die hätte nicht sein müssen.
Eine gelungene Biografie, die die MEGW gut kondensiert und in den Lebenskontext einfügt.
"Was ist?" - "Kampf"
Mir gefiel vor allem der leicht skurrile und durchaus amüsierende Humor, in dem dieser Roman durchgehend geschrieben wurde. Ich habe allerdings ein wenig gebraucht, bis ich erkannt habe, dass das ein bisschen eine Fauststoff-Parodie ist (Margarete - Margarita, Voland, etc pp). Kann man lesen, muss es aber nicht.
Ich bin auf Kurt aufmerksam geworden, weil sie in einer Sendung, die Georg Restle über das Gendern machte, kluge Pro-Argumente brachte (was leider durchaus selten ist). Demnach dachte ich, dass ich diesem Buch eine Chance geben kann, denn allein schon der Titel irritierte mich.
In diesem Buch finden sich nicht sonderlich viele Gedanken. Das ist wahrscheinlich auch nicht das Ziel der Autorin. Vielmehr ist dieses Buch ein "So denke ich darüber, weshalb das so ist, weiß ich nicht". Demnach bleibt sie in Widersprüchlichkeiten, die sie auch freimütig zugibt.
Dass sie Karl Marx für ein an Cringe nicht zu überbietendes Interview nutzt, ist traurig. Der Meister der messerscharfen Dialektik würde dieses Buch entrüstet zu Boden werfen.
Allgemein kommt mir das Empfinden Kurts als sehr kalt, wüst und öde herüber, auch depersonalisiert und beinahe schon so wie bei einem Cotard-Syndrom. An manchen Stellen scheint sie ähnliche Gedanken zumindest zu äußern.
Erlebnisbericht eines Holocaustüberlebenden. Leseempfehlung für jeden. Das kurze Kapitelchen "Wenn einem nichts mehr bleibt" gehört zum menschlich Dichtesten, was ich jemals gelesen habe. Es sollte in jedem Poesiealbum stehen und in jedem Herzen brennen.
Eigentlich ist es nur eine Geschichte über Hasen, die ein neues "Gehege" suchen. Doch in diesem Roman liegt noch so viel mehr. Es geht ein ganz eigener Zauber von ihnen aus, wenn sie ihre eigene Mythologie haben (der listenreiche El-ahrairah als Urvater der Hasen usw). Das eine Gehege war eine interessante Allegorie auf eine Art sozialistischen Staat, das zweite jedoch eher "Totalitarismus iwS". Ohne spoilern zu wollen kann man sagen, dass dieses Buch seine Magie daraus zieht, dass die Hasen einerseits so menschlich, andererseits so tierartig sind. Ganz zu Ende erzählt eine Mutter ihrem Wurf eine Geschichte El-ahrairahs, die sehr dem "Exodus" der Kaninchen ähnelt, die von Hazel und Fiver angeführt wurden. Und das Ende war wirklich, wirklich schön und auch traurig.
Wenn der sympathischste Unsympath, die fleischgewordene Definition eines Salonbolschewisten (im guten Sinne), der Kritik-Kritiker, der Haarölnutzer Wolfgang M. Schmitt, sich anschickt, ein Buch über Influencer zu veröffentlichen, so will ich es natürlich lesen. Dass dieses Buch mit seinem Podcast-Kollegen Ole Nymoen ("Wohlstand für alle", empfehlenswert) verfasst wurde, merkt man kaum. Man findet viele Formulierungen und Essays, die Schmitt ansonsten in seinen Filmanalysen benutzt, allen voran Siegfried Kracauer und sein lustiges Gebashe gegen Friedman und Hayek.
Das Buch besticht durch scharfe Analysen, die etwas zu nischig sind, um sie hier zu beschreiben.
Aufgelockert wird das Ganze durch Zwischenkommentare, die auf Boomertum oder den letzten Rest intellektueller Würde schließen lassen, zum Beispiel kommt der Nebensatz vor: "Das Herzchen ersetzt den Schlusspunkt und beschließt somit den Satz". Amüsant. Lustiger war nur noch dieses hier: "Einzig der Stuhlgang bleibt der Community bislang verborgen, während das öffentlich-rechtliche Vorabendprogramm mit Werbespots für Produkte zur Verdauungsförderung und gegen Inkontinenz durchsetzt ist. Es bleibt spannend, ob die Influencer diesen demografischen Wandel bald auch vollziehen werden."
Frank Schätzing schätze ich für seine langen Romane, die viele Figuren haben und gemeinhin als "gut recherchiert" gelten.
Dieser Roman gehört freilich nicht dazu. In diesem Roman, der mit den diffusen Ängsten vor Künstlichen Intelligenzen und der urarchaischen Angst vor Insekten spielt, bleibt zu diffus. Die Protagonisten sind alle durch die Bank viel zu überzeichnet, der Durchschnitts-IQ dürfte bei gefühlt 150 liegen, ebenso das Gewicht der beim Bankdrücken bewegten Hantelscheiben (zu 5 Sätzen mit 10 Wiederholungen). Das ist vielleicht auch der Konzentration im Silicon Valley verschuldet; doch es ist enervierend, wenn ein Soldat mit vier B. Sc. aufwartet und selbst zierliche Frauen nach mehreren Schlägen, vollzogen mit einem Gewehrlauf, nicht k.o. gehen. Seltsam fand ich auch die Szene, in der auf einmal ein paar Charaktere in den Raum geworfen wurden, die jeweils eine Spezialeigenschaft besaßen. Es erinnerte an "Ocean's Eleven", doch eher ungewollt und bar jeder Selbsterkenntnis.
Was Schätzing schon im "Schwarm" am Ende machte, das fand sich diffus schon während des ganzen Romans, am Ende war es beinahe genau gleich wie in seinem ersten bekannten Buch. "Na hoppla, da ist so eine große und die Menschheit klein wirken lassende Intelligenz, die einem ein bisschen Angst macht". Das Ende wirkte auch nicht sonderlich zufriedenstellend.
Die wichtigste Frage war eher nebensächlich: kann eine Künstliche Intelligenz, die super-human ist, wirklich alle Menschen retten und ihnen ein würdiges Leben verleihen (wie genau das aussehen mag, bleibt ungewiss. Soll jeder leben können wie ein Influencer, dauerreisend und hedonistisch?)? Da er einem Konzern angehört, soll er im Sinne der Entwickler natürlich in kapitalistischen Bahnen handeln (was eine super-humane Elite produzierte, bei einer großen Schar von "Verlierern"). Und so kommt es, die ultimative Disruption und der erste wirkliche Umsturz des Proletariats: Ares (es ist tatsächlich amüsant, dass man seiner menschenfreundlichen KI den Namen des Kriegsgottes der imperialistischsten Kultur ever gab) vernichtet die Menschen und verwandelt den Planeten mittels seiner umgewandelten Insekten in ein einziges, riesiges "Gehirn" iwS.
Die Schwächen des Romans können von den Stärken leider nicht kaschiert werden.
Dieser Roman H.s gefiel mir außerordentlich gut.
Amüsanterweise wurde es auf dem Klappentext als Kriminalroman beworben, doch dieser "begann" erst im dritten Teil, was ziemlich verwunderte. Das war auch komplett belanglos, eigentlich war es eine wundervolle Abhandlung über das Künstlertum, die Kunst und Frankreich. Das alles flankiert von wunderbarer Houellebecq-Nonchalance und seinen random Überlegungen und seinem unstrittigen Humor. Ich liebe diesen Schriftsteller einfach.