& Hat es Spass gemacht, Mr. Wilder?
372 Seiten

Meine Lektüre im Mai. Bezeichne mich gerne als Wilder-Fan und habe durch dieses Buch auch noch einige tolle Filme entdeckt oder auf meine Watch-List gesetzt. (z.B. Stalag 17) Es hat Spaß gemacht, denn die Chemie zwischen Crowe und Wilder funktioniert wunderbar, der alte Billy hat eine Menge zu erzählen und was sich nonverbal abspielt verheimlicht uns der deutlich jüngere Cameron zum Glück nicht. Vorsichtig allerdings, wenn man vor hat, noch weitere Filme von Billy zu sehen und bisher nur "Manche mögens heiß" kennt. Man wird schnell gespoliert ;)

Irgendwann wird es gut
320 Seiten

Habe lange darüber nachgedacht, warum mir dieses Buch einfach nicht so gefallen hat. Ob es daran liegt, dass es quasi humorlos ist (ganz anders als Vincent, das ich mit großer Freude gelesen habe), oder daran, dass die Verflechtung der einzelnen Geschichten nicht meinem Stil entspricht. Doch auch wenn all das zutreffen mag, glaube ich, dass es mir im Endeffekt schlicht zu kitschig war. Allerding ein nettes Interview mit Benedict Wells am Schluss.

Brief an den Vater
69 Seiten

Halte Kafka jetzt teilweise für manipulativ und teilweise für bemitleidenswert. Auf jeden Fall aber für äußerst sensibel. Mich wundert auch nicht mehr, dass Kafka-Forscher sein Werk in Beziehung zu seinem Vater setzen. Naja... interessant, aber natürlich nicht halb so cool wie die Verwandlung :)

Gotteskind
352 Seiten

"Zu den schwierigsten Dingen überhaupt für einen Romanautor gehört die Darstellung eines gläubigen Menschen. Noch schwieriger ist nur die Darstellung eines Fanatikers. John Wray schafft beides (...) Ich stehe mit hilfloser Bewunderung vor dem, was John Wray hier fertiggebracht hat." - Daniel Kehlmann

Ich schließe mich den Worten Kehlmanns an. Eine richtige Taucherfahrung in die Welt der Taliban, in Menschen, in den Glauben. Am liebsten wäre ich nicht mehr aufgetaucht und mir fehlt auch jetzt noch ein wenig die Luft.

Was heißt hier "wir"? Zur Rhetorik der parlamentarischen Rechten
64 Seiten

Sehr gut um sich nochmal die vielen Entgleisungen verschiedener AfD-Abgeordneten vor Augen zu führen. Der Autor geht sachlich und sehr fundiert in seiner Arbeit vor. Empfehlenswert für Interessierte. Keine Bewertung in Sternen, da mir Vergleichsliteratur zum Thema fehlt und ich mir eine Einordnung deswegen nicht zutraue. Urteilt selbst, liebe Lesetagebuch-Nutzer ;)

Vorspeisen zum Jüngsten Gericht
320 Seiten

Schon seit gefühlten Ewigkeiten in meinem Besitz und im zweiten Anlauf zu Ende gelesen. Irgendwie lange nicht so lustig wie seine Heute-Show Beiträge, vielmehr verschärfte sich mein Eindruck der Mann hasst und verachtet einfach nur Menschen und möchte das möglichst eloquent mitteilen. Deswegen nicht wirklich spaßig. (Ok, ok, zwei, drei Mal hab ich schon gelacht)

Der Würfel
400 Seiten

Eine beängstigend gut ausgearbeitete Version einer Zukunft in der eine KI alias "der Würfel" das Leben der Bürger bestimmt. Der Würfel belohnt möglichst berechenbares Verhalten und offenen Umgang mit persönlichen Daten mit einem höheren Grundeinkommen. Wir lernen diese neue Welt aus Sicht von Taso, einem Rebell gegen das System, kennen. Auf der theoretischen Ebene ist die komplette Welt meisterhaft ausgearbeitet, allerdings bleiben (vermutlich deswegen) Charaktere und Erzählstil hinter diesem Niveau leider zurück.

Der Stotterer
416 Seiten

Interessantes Buch, denn: Man bekommt nur einen Teil eines Briefwechsels zu lesen zwischen dem Stotterer, einem Inhaftierten Betrüger, der stolz auf seinen perfektionierten Enkeltrick ist und dem Gefängnisseelsorger, genannt "Padre". Der Stotterer arbeitet sich an sich selbst ab, verfasst Kurzgeschichten, die tief blicken lassen. Doch da hört es natürlich noch lang nicht auf. Trotzdem hat mir irgendwas gefehlt.