Die schmutzige Frau
176 Seiten

Annette Pehnt schreibt in "Die schmutzige Frau" über toxische Beziehungsmuster: Ein raumeinnehmender Ehemann kauft seiner Frau eine eigene Wohnung zum Schreiben. Doch der Luxus wird zum Gefängnis, sie sitzt in der Falle. Zwischen Dominanz und Passivität, fängt die Frau an, eine Geschichte zu schreiben und beschließt irgendwann, die Wohnung zu verlassen...

Wie alles von Annette Pehnt -extrem lesenswert. Ich konnte es nicht aus der Hand legen.

& "Deutschland, deine Kolonien"
256 Seiten

In kurzen Essays, Interviews und Sachinformationen bekommt man verschiedene Aspekte des deutschen Kolonialismus präsentiert. Durch die Auswahl erhält man ein differenziertes Bild, das ausreicht, um sich schnell einen gut lesbaren Überblick über die Thematik zu schaffen und es weckte in mir auch die Lust, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Wer sich mit (Anti-)Rassismus beschäftigt, muss sich eigentlich auch um das Thema Kolonialismus kümmern. Man kann das eine nicht ohne das andere fertig denken. Jetzt bin ich so viel klarer, was das alles angeht.

Wie man sich einen Lord angelt
352 Seiten

Kitty Talbot ist jung, hübsch und schlagfertig – leider aber auch arm wie eine Kirchenmaus. Ihr Verlobter lässt sie sitzen, und Kitty und ihre vier Schwestern stehen vor dem Ruin, denn die Spielschulden ihres verstorbenen Vaters können sie aus eigener Kraft niemals begleichen. Also wagt Kitty sich für ihre jüngeren Schwestern auf das gefährlichste Schlachtfeld im England des Jahres 1818: die Bälle der Lords und Ladys in London. Obwohl die unkonventionelle Kitty sich mindestens so viele Feinde wie Freunde macht, erliegt bald ein märchenhaft reicher Junggeselle ihrem Charme. Doch dessen älterer Bruder, Lord Radcliffe, durchschaut Kittys Spiel und unternimmt alles, um eine Hochzeit zu verhindern.

Ich fand den Roman wirklich unterhaltsam und modern, hat mir sehr gefallen.

& Verlorene der Zeiten
192 Seiten

Rot und Blau sind zwei Auftragskillerinnen aus gegnerischen Lagern, die an diversen Zeitsträngen arbeiten, um den Lauf der Geschichte zu manipulieren. Sie sind sich sehr ähnlich und spüren: Die andere ist wie ich. Blau gelingt es mithilfe der Steganografie Briefe an Rot zu schicken, die die Zeit überdauern, aus anfänglichen Spott wird Liebe. Doch die Kommandozentrale bzw. Garden sind hinter beiden her...

Zugegeben: Der Roman war anfangs etwas sperrig, weil ich die Szenarien nicht einordnen konnte und irgendwie die Briefe auch nicht so viel Sinn machten, aber wenn man durchhält, wird man am Ende belohnt. Ein toller Roman!

Die Magd von Fairbourne Hall
396 Seiten

Eine Frau soll aufgrund ihres Erbes mit dem Neffen ihres Stiefvaters verheiratet werden und in ihrer Verzweiflung fällt ihr nichts weiter ein, als - verkleidet als Dienstmädchen - eine Stellung in Fairbourne Hall anzunehmen, nichtsahnend, dass das der Landsitz ihres Schwarms ist...

die Geschichte war wirklich ziemlich unterhaltsam, netter Wochenend-Read aus der Regency Zeit

Morgen, morgen und wieder morgen
560 Seiten

Nach den ersten 150 Seiten wollte ich das Buch schon weglegen, aber da es John Green und Celeste Ng für den großen Wurf halten - dachte ich: Das Beste kommt noch! Tja - weit gefehlt. Die Geschichte war einfach nur nervig. Sam und Sadie, die Protagonisten, sind "Freunde" und programmieren Videospiele. Nur leider zerstreiten sie sich ständig. Entweder ist der eine beleidigt, weil die andere sauer ist oder umgekehrt. Dazu permanente Verbitterung, Hass, Neid, Selbstmitleid, Groll und Missgunst und dann wieder "Ey, erinnern wir uns, dass wir mal Freunde waren und es wieder sein könnten, weil eigentlich lieben wir uns, obwohl es keine gute Idee ist!" Die Autorin, anscheinend eine Millenial, hat sich auch immer sehr bemüht, die Geschichte inkludierend zu schreiben, damit sie für die Gen Z lesbar ist. Das macht das Ganze irgendwie unauthentisch und gestelzt. Komische Zeitsprünge und unsinnige Fantastereien (Ein Social Media Manager im Jahr 2001?? haha) dazu nicht erklärte Begriffe aus der Spieleentwicklung machen die Sache auch nicht besser. Ich kann den Hype um dieses Buch wirklich nicht verstehen. Inhaltlich und sprachlich schwach; langweilige Story, unsympathische oder langweilige Charaktere und überhaupt so viele Nebencharaktere und Nebenerzählungen, die weder die Protagonisten noch die Beziehungen untereinander deutlicher zeichnen. Eine Handlung gibts im Grunde nicht. Das Ende ist wie der Anfang. Game Over.

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
240 Seiten

Kurzes Büchlein über die Arbeitswelt von heute und morgen. Der Start war eigentlich ganz gut und gab einen guten Überblick über die Coronalage und Postpandemisches Arbeiten zwischen Unlust, Burnout und Home-Office, aber irgendwann hat mich dieses typische Alman-Gejammer nur noch wütend gemacht. Es werden zwar Ideen und Lösungen (aus anderen Ländern) präsentiert, aber nicht wie man da hinkommt. Am Schluss klingt ein aufmunterndes Plädoyer durch a la "ich weiß, dass wir müde sind, aber wenn wir uns zusammen tun, können wir es schafffen" - das fand ich eklig und toxisch.