Bücherregal lädt …
Die Argumentationskette um Berlin fand ich zum Vergleich des Restes etwas zu lang, aber insgesamt sehr gelungen!
Es war viel zu spezifisch auf UK und die teilweise persönlichen Fehden des Autors ausgelegt, um mitzukommen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass der eine Punkt, den er macht, wirklich über das Buch weiterentwickelt wird sondern einfach immer wieder mit Tweets von Personen, von denen ich noch nie gehört habe, wiederholt wurde.
Das war mir alles irgendwie zu platt. Der Twist an sich war ein schöner und – wie viele hier schon kommentierten – aktueller Kommentar technischer Entwicklungen, jedoch umrahmt von einem wirklich sehr mittelmäßigen Thriller. Dauernd werden Dinge ganz beiläufig in Gespräche hineingeschrieben, die zeigen sollen, dass recherchiert wurde zum Thema, jedoch so hölzern und meistens irrelevant für die Story, dass man einfach rüber skippen möchte. Das können bei Technologie-Themen nicht nur andere besser (Sibylle Berg), sondern auch Kling selbst (siehe Qualityland). Die Figuren könnten je ein Cliché weniger gebrauchen und das komplette Ende ab dem Twist wirkt so, als wäre die Abgabefrist schneller gekommen als gedacht (oder die Filmrechte zu dem Zeitpunkt schon verkauft worden). Ich hätte dem Buch sogar noch einen Stern mehr gegeben, hätte der letzte Satz mir nicht den Rest gegeben. Schade! Vielleicht braucht es, wie bei Qualityland, aber auch einfach einen zweiten Teil, um richtig ins Genre hineinzukommen.