Antichristie
543 Seiten

Ich genieße weiterhin sehr den Schreibstil der Autorin, jedoch fühlte es sich oft an, als würde ich auf offenem Meer der historischen Aufarbeitung des indischen Freiheitskampfes schwimmen. Es waren einfach zu viele Referenzen und Querverweise, die mir alle nichts sagten. Rettungsringe in Form von Agatha Christie und Dr. Who haben da auch nur wenig geholfen, da ich hier ebenso wenig Ahnung habe. So musste ich immer wieder über 50+ Seiten kämpfen, um über Wasser zu bleiben. Anders gesagt:

Pro: Ein Buch voller neuer Aspekte zur indischen Historie. Contra: Ein Buch voller für mich völlig neuer Aspekte zu einer Zeit und Konflikten, zu denen ich keinen einzigen Referenzpunkt hatte.

Für die Weihnachtsfeiertage vielleicht dann einfach etwas zu viel Lernstoff. Ich verstehe aber trotzdem sehr gut, wie andere Personen mit mehr Vorwissen oder Geduld auch mehr Sterne geben.

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272 Seiten

Das war mir alles irgendwie zu platt. Der Twist an sich war ein schöner und – wie viele hier schon kommentierten – aktueller Kommentar technischer Entwicklungen, jedoch umrahmt von einem wirklich sehr mittelmäßigen Thriller. Dauernd werden Dinge ganz beiläufig in Gespräche hineingeschrieben, die zeigen sollen, dass recherchiert wurde zum Thema, jedoch so hölzern und meistens irrelevant für die Story, dass man einfach rüber skippen möchte. Das können bei Technologie-Themen nicht nur andere besser (Sibylle Berg), sondern auch Kling selbst (siehe Qualityland). Die Figuren könnten je ein Cliché weniger gebrauchen und das komplette Ende ab dem Twist wirkt so, als wäre die Abgabefrist schneller gekommen als gedacht (oder die Filmrechte zu dem Zeitpunkt schon verkauft worden). Ich hätte dem Buch sogar noch einen Stern mehr gegeben, hätte der letzte Satz mir nicht den Rest gegeben. Schade! Vielleicht braucht es, wie bei Qualityland, aber auch einfach einen zweiten Teil, um richtig ins Genre hineinzukommen.