Ja, ich gebe es ganz offen zu: Dieses Hörbuch habe ich nur gekauft, weil es von James Marsters (Spike aus Buffy the Vampire Slayer) gelesen wird. Als ich erfahren habe, dass er sich nun schon seit Längerem als Sprecher betätigt, war ich richtig aus dem Häuschen. Er spricht Spike fabelhaft, was soll da schon beim Vorlesen schief gehen? Nach diesem Hörbuch kann ich guten Gewissens sagen: Gar nichts. Er spricht super. Man kann ihm gut folgen, die Personen betont er individuell und seine Akzente sind der Knaller. Das erste englische Hörbuch überhaupt oder seit Jahren sollte es allerdings vielleicht doch nicht sein, ich könnte mir vorstellen, dass man dann viel verpasst. Und die Geschichte selbst, hach! Hätte ein anderer Sprecher vorgelesen, wäre ich da wohl nie dran gegangen. Danke, James Marsters, dass du dafür gesorgt hast, dass ich diese Großartigkeit nicht verpasse.
"The Greyfriar" ist der erste Band einer Reihe namens "Vampire Empire". Und genau da hätte man mich wahrscheinlich schon abgehängt. Hat zwar einen witzigen Klang, aber mit Vampiren bin ich irgendwie durch. Bei Goodreads wird dieses Buch in die Genres Science Fiction und Steampunk eingeordnet, ein steampunkiges Feeling gibt es allerdings nicht wirklich; nur um mal falschen Erwartungen vorzubeugen. Die Geschichte spielt im Jahre 1870, es gibt Fluggeräte und so was, aber das war es dann auch schon. Das ist allerdings sowieso nicht die wichtigste Eigenschaft dieser Reihe, denn das sind die Vampire. Und zwar ganz andere Vampire als man es sonst vielleicht gewohnt ist. Sie müssen sich zwar von Blut ernähren, aber da hören die Zusammenhänge dann auch schon auf. Es weiß zum Beispiel niemand, wie Vampire entstehen. Dadurch, dass ein Mensch das Blut eines Vampirs trinkt, schon mal nicht. Und dennoch entstehen ständig neue. An sich gab es in dieser Welt schon immer Vampire, doch diese lebten recht zurückgezogen. Bis sie sich dann plötzlich aufschwangen und die halbe Menschheit auslöschten und das Vampire Empire errichteten.
"The Greyfriar" beginnt mit Prinzessin Adele (von James Marsters übrigens Ah-day-la ausgesprochen, ich werde den Namen nie wieder wie Adäll lesen können), die sich auf einer Überfahrt zu ihrem zukünftigen Verlobten Clark macht. Sie ist die Prinzessin von Equatoria und soll zu politischen Zwecken heiraten, damit die Menschen stärker werden und sich die Welt zurückerobern können und so weiter, ihr könnt euch das bestimmt schon vorstellen. Natürlich finden die Vampire das ganz und gar nicht gut, greifen ihr Luftschiff an, Ah-day-la wird verschleppt — und prompt wieder gerettet. Und zwar vom mysteriösen und namensgebenden Greyfriar. Ab da sind sie auf der Flucht und unsere Heldin erlebt die krassesten Sachen und trifft die komischsten Personen.
An sich habe ich das Gefühl, dass ich meinen Text an dieser Stelle schon beenden könnte. Das reicht doch VOLLKOMMEN, um alle neugierig zu machen. Aber nein, ein bisschen schwärmen muss schon drin sein. Ein erster Punkt, warum mir diese Geschichte so gut gefallen hat, waren die vielen innovativen und kreativen Einfälle des Autorenpaars. Eine Gesellschaft wie diese ist mir noch nie untergekommen und es hat unheimlich viel Spaß gemacht diese kennenzulernen und zu analysieren. Zweitens gab es in diesem Buch eine der krassesten und überraschendsten Wendungen überhaupt. Einfach weil das so super verstrickt war. Da das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben war, wurde eine Wendung schon recht früh aufgelöst, aber eben so, dass es nur die Leser wussten und nur die betroffene Person, alle anderen jedoch nicht. Da war es schon spannend genug mitzufiebern, wann die anderen es dann endlich mal checken. Doch dann — kabumm! Kommt aus heiterem Himmel einfach noch was viel unerwarteteres. Diese Stelle habe ich mir wirklich mehrfach anhören müssen, so wenig konnte ich das im ersten Moment glauben. (Es wäre allerdings interessant zu wissen, ob meine Überraschung genauso groß gewesen wäre, wenn ich das Buch selbst gelesen hätte. Beim Zuhören entwischen mir schon ein paar mehr Hinweise als beim Lesen.) und schließlich, drittens, sind mir die Charaktere unglaublich ans Herz gewachsen. Haupt- sowie Nebencharaktere sind detailliert, interessant und glaubwürdig ausgearbeitet und vor allem abwechslungsreich. Eine kleine Romanze fürs Herz gibt es auch — und damit sind wir bei noch einem Punkt, der diese Geschichte zu was richtig tollem macht. Ich kann und möchte bei den meisten Geschichten gern auf eine Liebesgeschichte verzichten. Hier wäre sie im Grunde auch nicht unbedingt nötig gewesen und DENNOCH ist sie mir voll ans Herz gegangen, ich konnte mitfiebern und mithachen und mir das Herz brechen lassen.
"The Greyfriar" ist ein Buch, das ich absolut empfehlen kann. Die Geschichte ist neuartig, spannend, packend und Adele ist eine tolle Protagonistin. So wie es aussieht, wurde bisher leider nur dieser erste Band von Heyne übersetzt und ist bereits 2011 unter den Namen Vampire Empire – Schattenprinz erschienen. Man findet zwar einen Titel für die Übersetzung des zweiten Bandes — Nachtzauber —, doch wenn sich da seit vier Jahren nichts mehr getan hat, sieht’s leider schlecht aus. The Greyfriar endet zwar, allerdings eher mit einem Etappenziel, das dann doch viel offen lassen würde.
Die Lesung auf dem BuCon hatte mir bereits einige Dinge über "Frontiersmen — Höllenflug nach Heaven’s Gate" erzählt: Wes Andrews aka Bernd Perplies kann richtig gut vorlesen, die Geschichte selbst scheint sehr amüsant zu sein und sie wird ständig mit "Firefly" (SciFi-Serie von Joss Whedon) verglichen. Nun, zu "Firefly" selbst kann ich gar nichts sagen, da ich es nie geschaut habe. Wer weiß, vielleicht wird dies hier ja eine der wenigen Rezensionen, die ohne den Vergleich auskommt. Mir hat das Abenteuer um den Frontiersman John Donovan und seine Crew auch ohne jegliche Vergleichsmöglichkeit mit Firefly unglaublich gut gefallen.
John Donovan und seine Crew auf der Mary-Jane sind Frontiersmen, deren Job es ist Personen und Fracht an ihre Zielorte zu bringen. Oft sind dies natürlich solche Orte, Personen oder Frachtstücke, die jeder andere normalerweise mit dem Wort „illegal“ betiteln würde. So lukrativ sich dieses Geschäft zunächst auch anhört, richtig viel Geld wirft es dennoch nicht ab. Gleich zu Beginn der Geschichte bekommt John Donovan auch schon ein Ultimatum gestellt. Er hat 200 Stunden, um seinen Kredit zurückzuzahlen, sonst sind er und seine Crew dran. Ein Geschäft, das wahrscheinlich den größten Profit abwerfen wird, ist ein Flug nach Heaven’s Gate, denn für dieses Gebiet herrscht momentan eine Reisewarnung. Das technisch versierte Volk der Peko wurde bisher von der Menschheit unterdrückt, doch damit sind sie nun überhaupt nicht mehr einverstanden.
"Frontiersmen: Höllenflug nach Heaven’s Gate" ist Science Fiction zum Wohlfühlen. Das mag im ersten Moment kitschig klingen, dennoch ist das Buch alles andere als kitschig. Die Geschichte hatte alles, was ich beim Lesen in dem Moment haben wollte: Eine humorvolle Crew, die auch mal ernst sein konnte; überraschende Sprünge und Wendungen, sodass dies alles andere als eine geradlinige Reise war; eine Atmosphäre, in der Grusel, Spannung, Witz und Charme gemischt waren. Auf dem Flug nach Heaven’s Gate begleiten wir natürlich nicht nur die Crew der Mary-Jane, sondern auch noch einige skurrile Passagiere — irgendwo muss das benötigte Geld ja herkommen. Und wer irgendwo illegal hinfliegen will und dann auch noch in ein so gefährliches Gebiet, der hat garantiert ein Geheimnis. Nach und nach wird somit die Stimmung an Bord nicht nur geheimnisvoller und angespannter, sondern auch regelrecht gruselig.
Wes Andrews / Bernd Perplies hat diesen SciFi-Roman technisch detailliert geschrieben, ohne dass es überladen wirkt. Die Funktionalitäten der Mary-Jane oder sonstiger Technik im All oder auf fremden Planeten empfand ich als gut recherchiert und glaubwürdig, zusätzlich waren sie im Rahmen des Möglichen nachvollziehbar, für andere Elemente hatte ich nicht unbedingt das Bedürfnis mir diese bis ins Detail vorstellen zu müssen. Hier ist also eine gute Mischung aus SciFi-Elementen, die man sich als möglich vorstellen könnte, und solchen, die immer noch weit weg erscheinen, gelungen. Zusätzlich zur Technik, zur Reise und der Geschichte selbst bekommt die Welt durch das Volk der Peko noch eine weitere Dimension dazu. Die Menschheit war mit der Erde irgendwann nicht mehr zufrieden, hat sich ausgebreitet und sich dabei alles genommen, was sie abgreifen konnte, und dabei jedes andere Leben unterdrückt. Dadurch bekommt der Roman noch eine interessante kulturelle und kritische Perspektive.
Höllenflug nach Heaven’s Gate ist der erste Band der Reihe "Frontiersmen", fühlt sich allerdings wie ein Einzelband an, sprich: es gibt ein echtes Ende der Geschichte. Dennoch ist die Welt der Frontiersmen natürlich groß und die Mary-Jane kann an viele Orte fliegen. Ein weiteres Abenteuer mit dem Namen "Blutfehde auf Alvarado" wird im März 2016 erscheinen.
Ich lese sehr gern Kurzgeschichten und noch lieber Anthologien — dann habe ich mehr auf einem Haufen, ist doch klar. Es ist also relativ unglaublich, dass ich in meinem Leseleben bisher blind am Art Skript Phantastik Verlag vorbeigelaufen bin. Schande über mein Haupt und ich entschuldige mich vielmals! Die bisher erschienenen Anthologien in den Bereichen Dark Fantasy und Steampunk kann ich ja zum Glück immer noch nachholen. Eine dieser Dark Fantasy-Sammlungen stelle ich euch heute vor: Fantasy Noir.
Fantasy Noir vereint zwölf übernatürliche Mordfälle im Noir-Stil. Jede Geschichte behandelt somit mindestens je ein außergewöhnliches phantastisches Wesen, auf welche Weise auch immer. Einige dieser Wesen waren mir schon bekannt, wurden aber eventuell ganz anders interpretiert, andere waren mir wiederum neu. Jede Geschichte war also so einzigartig wie die Wesen und Charaktere in ihr und das hat die Anthologie schön vielseitig gemacht. Nun ja, Vielseitigkeit sollte eine Eigenschaft jeder Anthologie sein, aber genau deshalb finde ich es so wichtig, dies zu erwähnen. Die Herausgeberin und Verlegerin Grit Richter hat eine tolle Auswahl getroffen. Zwei der Geschichten sind jetzt schon zu meinen absoluten Lieblingsgeschichten geworden (Engel und Kröte, um es mal näher anzudeuten), die ich bestimmt noch oft lesen werde, viele weitere fand ich gut, ein paar andere haben mich leider nicht so umhauen können. Ich halte es jedoch für schlichtweg unmöglich eine Anthologie herauszubringen, bei der jedem jede Geschichte gefällt. Vielseitigkeit, ihr wisst schon. Im Folgenden möchte ich auf jede Geschichten einzeln eingehen. Trotz der jeweils wenigen Seiten sage ich dennoch immer ein wenig zum Inhalt — natürlich ohne Spoiler —, um euch zu zeigen, was euch hier erwarten könnte und die Neugierigen noch neugieriger zu machen. Fantasy Noir ist mit diesen zwölf übernatürlichen Mordfällen eine lesenswerte Anthologie.
Alpenpfeile von Fabian Dombrowski
Eine Leiche wird aus dem Wasser gezogen. Todesursache: ein Pfeil. Wer schießt denn noch mit Pfeilen, wenn es auch Kugeln gibt? Bei der Leiche wird auch noch ein altes und nun vollkommen durchweichtes Buch gefunden, das zumindest in eine erste Richtung weist. Fabian Dombrowski hat mit Albenpfeile eine Geschichte geliefert, die mir zwar gut gefallen hat, die aber ein großes Manko hat: Sie ist zu kurz, jedenfalls für den riesigen Hintergrund, der sich mit den Zeilen auftut. Vieles bleibt dabei also nur Andeutung, das man zwar durchaus erahnen kann, das ich mir aber dennoch detaillierter gewünscht hätte. Die Tat selbst wurde für meinen Geschmack deswegen zu seicht begründet. Allerdings erschien mir die Welt und ihr Konzept, das hier angedeutet wurde, sehr interessant zu sein; davon würde ich gern mehr lesen. Am liebsten in einer längeren Geschichte, damit die Dichte an Informationen und Hintergründen mehr Platz hat.
Das Herz eines Engels von Daniel Schlegel
Obwohl es heißt, dass Engel nicht sterben, wird ein solcher ermordet aufgefunden. Die Todesursache ist noch unklar, sichtbare Wunden gibt es auch nicht, aber dennoch fehlen dem Engel fast alle Organe. Wird da ein illegaler Handel mit Engelsorganen betrieben? Die Welt, die hier beschrieben wird, könnte diesen Schluss an sich schon zulassen: Engel, Menschen und Dämonen leben gemeinsam, wenn auch nicht miteinander, Organe können ausgetauscht werden und sogar komplette Golems verschiedenster Preisklassen stehen zur Verfügung. Noch eine Welt, in die ich gern tiefer eintauchen würde. Zusammen mit dem pessimistischen und sarkastischen Ermittler, dem daraus resultierenden zynischen Schreibstil und dem überraschenden Fall, der sich ganz nebenbei auch noch auf Moral und Ethik fokussiert, ist Das Herz eines Engels von Daniel Schlegel eine rundum gelungene Geschichte.
Tod eines Mädchens von M.W. Ludwig
Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es hier tatsächlich um den Tod eines Mädchens, doch diese kurze Geschichte hat einen außergewöhnlichen Anfang: Todesursache und Täter sind schon bekannt. Dieser behauptet im Opfer eine Sirene erkannt zu haben, die ihn skrupellos benutzt hat, und er erzählt nun seine eigene gruselige Version der Tat, des Hintergrunds und damit seiner Motive. Daraus resultiert eine atmosphärische Geschichte, die durchaus kreativ und detailreich erzählt wird, aber doch durch bekannte Klischees einseitig bleibt.
Eine gute Seele von Robert Friedrich von Cube
Robert Friedrich von Cube erzählt mit Eine gute Seele einen Fall, der eine Interpretation der deutschen Geschichte liefert. Die Gräueltaten in der NS-Zeit werden damit auf eine ganz andere Stufe gehoben. Er bedient sich dabei phantastischer Elemente, die für mich vollkommen neu waren. Die Wesen, die in dieser Geschichte herumgeistern, bescheren mir immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an sie denke; die gruselige Atmosphäre war durchweg greifbar. Die Ermittler in diesem Fall waren zwei unterhaltsame, aber doch stereotype Personen. Ich hatte zwar durchaus das Gefühl, dass mit Klischees gespielt wurde, doch für meinen Geschmack hätte dies noch pointierter sein können, und vor allem hat mir der Noir-Faktor gefehlt.
Totenopfer von Marie Mittmann
In Marie Mittmanns Geschichte Totenopfer kam die Noir-Stimmung schon mehr heraus. Der in Shanghai spielende Fall ist unglaublich atmosphärisch beschrieben und durch den detailreichen Schreibstil ist die gruselige Stimmung zum Greifen nahe. Doch Atmosphäre ist leider nicht alles, der Fall war für mich nämlich leider sehr viel weniger greifbar. Das Konzept selbst klang interessant, kam am Ende allerdings zu flach rüber, sodass bei mir kaum etwas angekommen ist. Motiv und Beweggründe der handelnden Personen wurden nur andeutungsweise herausgearbeitet und konnten sich in meiner Vorstellung leider nicht zu einem Gesamtkomplex zusammenfügen.
Lavern von Detlef Klewer
Ich habe die Geschichten der Anthologie selbstverständlich in chronologischer Reihenfolge gelesen — macht das irgendwer anders? —, sodass ich nach einer schnodderigen, rotzigen Hauptfigur fast schon gelechzt habe. Und in Lavern habe ich sie endlich wieder bekommen: Eine aufbrausende und ironisch-pessimistische Mitarbeiterin einer Detektei führt uns mit einer ordentlichen Portion Männerhass und Pech durch den Fall. Ihre Geliebte stellt ihr ihre plötzlich aufgetauchte neue große Liebe vor — da kann doch was nicht mit rechten Dingen vorgehen? Phantastische Elemente und ein Noir-Feeling tauchen leider erst recht spät auf, eine entsprechende Atmosphäre hätte Detlef Klewer gern auch schon früher aufbauen können.
Hyperion von Magali Volkmann
Hier geht’s gleich weiter mit interessanten Charakteren. Der Protagonist in Hyperion ist eine Fee, ein Arzt, ein Wissenschaftler und ein selbsternanntes Genie. Alles in einer Person, was für eine schrullige und skurrile Mischung! Der Fall beginnt damit, dass er eine seiner Tinkturen an einer Leiche testet. Zum ersten Mal erweckt er damit jemanden wieder zum Leben und nun muss man sich natürlich auf die Suche nach einem Mörder machen. Der Fall an sich bietet einige Überraschungen und diese skurrile Stimmung bleibt bis zum Ende bestehen. Das hat mir sehr gefallen.
Feuer und Schatten von Laura Dümpelfeld
Laura Dümpelfeld behandelt in ihrer Geschichte Feuer und Schatten ein mir bereits bekanntes Wesen, allerdings mit einer für mich neuartigen Interpretation, die es interessant gemacht hat. Den Fall an sich empfand ich dann leider als sehr geradlinig und deshalb unaufgeregt. Es gab zwar einige Wendungen, doch diese wurden recht schnell abgehandelt und gelöst. Wie bei der ersten Geschichte von Fabian Dombrowski hatte Feuer und Schatten eine sehr komplexen Hintergrundgeschichte, die für die kurzen Seiten wieder fast zu viel des Guten war. So konnte das Konzept nur angedeutet werden, was schade ist, denn ich könnte mir durchaus auch eine längere Geschichte zum Thema vorstellen.
Von Kröt, P. I. – Gegen Gesetz und Hühneraugen von Katharina Fiona Bode
Ich präsentiere euch an dieser Stelle, obwohl ich die komplette Anthologie noch nicht mal beendet habe, meine Lieblingsgeschichte: Von Kröt, P. I. – Gegen Gesetz und Hühneraugen ist gleichzeitig auch die wohl skurrilste Kurzgeschichte in Fantasy Noir und genau deshalb finde ich sie so gut. Von Kröt ist eine — Überraschung! — Kröte, rotzig, sarkastisch und ein Ermittler mit seinen ganz eigenen Methoden. Die Skurrilität lässt sich in dieser Geschichte am Worldbuilding und den damit zusammenhängenden Wortspielen an jeder Ecke festmachen. Meinen Humor hat Katharina Fiona Bode damit voll getroffen. Im Grunde saß ich beim Lesen nur die ganze Zeit mit offenem Mund da, unterbrochen von kurzen Lachern. Beim Fall, dessen Auflösung von einem Schrumpfkopf in Auftrag gegeben wurde, ist nicht unbedingt die Lösung spannend, sondern eher der Weg dahin. Skurril — hab ich schon gesagt, oder? Um noch ein kleines weiteres Beispiel zu geben: Eine Barbie, die allerdings gerade den Kopf eines Kens getragen hat, wurde tot aufgefunden.
Wer mit dem Feuer spielt von Nicola N. Ahrens
Nicola N. Ahrens erzählt mit Wer mit dem Feuer spielt eine gesellschaftskritische Geschichte rund um das Thema Randgruppen, die Angst vor ebendiesen und was daraus entstehen kann. Die Randgruppe, um die es hier geht, besteht aus phantastischen Wesen, auf die ich hier nicht weiter eingehen will, die ich aber als gut und spannend ausgearbeitet empfunden habe. Allerdings gab es hier leider kaum Noir-Feeling und auch die Lösung des Falls war mir zu geradlinig. Der Protagonist war an sich ein interessanter Herr, über dessen Vergangenheit aber nur Andeutungen gegeben wurden. Diese waren allerdings für den Fall wichtig und ich hätte mir gewünscht, dass dies etwas mehr behandelt worden wäre.
Blutgold von Isabel Schwaak
Wie schön, dass die irische Mythologie auch noch ihren Weg in diese Anthologie geschafft hat. Isabel Schwaak vermischt in Blutgold verschiedene Wesen aus der irischen Mythologie mit einem überraschenden Fall voller Wendungen. Gleichzeitig kommt in dieser Geschichte ein schönes und dichtes Noir-Gefühl auf. Vor allem ist allerdings das Grundkonzept unglaublich genial, denn wir haben hier keinen normalen Ermittler, sondern eine Journalistin. Diese schreibt für die New York Paranormal Gazette quasi unentdeckt hinter den Kulissen und ist immer auf der Suche nach Skandalen, besonders wenn es darum geht, Vertuschungsversuche der Polizei aufzuklären. Hat mir sehr gefallen.
Wie ich den Nazi-Teufeln in den Arsch trat von Markus Cremer
Wie der Titel dieser Kurzgeschichte vielleicht schon erahnen lässt, haben wir es hier zum zweiten Mal mit dem Thema NS-Zeit zu tun. Dieses Mal befinden wir uns allerdings mitten im Krieg und in Amerika. Eine schräge und interessante Privatermittlerin bekommt den Auftrag eine Sabotage an den Testfliegern von neuen Flugzeugen aufzuklären. Die Mittel, wie sie dort eingeschleust wird, sind mindestens ebenso schräg wie sie selbst und die Auflösung des Falls beschäftigt sich gleichzeitig auch noch mit gesellschaftskritischen Elementen. Markus Cremer bildet mit Wie ich den Nazi-Teufeln in den Arsch trat einen schönen, unterhaltsamen und teils auch gruseligen Noir-Abschluss dieser Anthologie.
In letzter Zeit passiert es eher selten, dass ich ein Buch ein zweites Mal lese. Bei "Essenz der Götter I" hat es allerdings gerade gut gepasst, da es kurz vor Erscheinen des zweiten Bandes am 05. November eine Leserunde auf Facebook gab. Auch beim zweiten Mal hat mir das Buch gut gefallen. Noch besser wäre es mit viel weniger Drama gewesen — da ich wusste, was kommen wird, hat es mich leider eher noch ein wenig mehr genervt. Mit Drama, Gefühlshickhack und Missverständnissen kann man mich sowieso jagen. Gepunktet hat die Geschichte bei mir allerdings mit den mythischen Elementen, die rundum gelungen und kreativ ausgearbeitet wurden.
Eine Essenz der Götter tragen all jene Menschen in sich, die irgendwie von einem der griechischen Götter abstammen. Je stärker ihr Blut mit dem von normalen Menschen vermischt ist, desto schwächer erscheint die Gabe. Die Divinus leben abgeschirmt und traditionell in ihrem Lager und wollen im Grunde friedlich und einfach leben, wären da nicht die Titanus, Sprösslinge der Titanen und aufs Blut mit den Divinus verfeindet. Die Geschichte ist aus den Sichtweisen der Protagonisten Loreen und Slash geschrieben, hin und wieder kommen auch noch einige Nebencharaktere zu Wort. Zu Beginn des Buches hat Loreen lediglich eine Ahnung, dass mit ihr etwas anders sein könnte, aber sie kann sich sowieso gerade nicht um so etwas kümmern. Ihre Adoptiveltern sind vor kurzem tödlich verunglückt und sie muss die letzten Monate bis zur Volljährigkeit in einem Heim verbringen, sodass sie zu allem Überfluss auch noch von ihrem Freund getrennt wird. Slash und seine Truppe sind gleichzeitig auf der Suche nach der Person, deren Essenz gerade geweckt wurde, und so treffen sie auf die immer noch trauernde Loreen.
Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und jedem Charakter ist eine Innensicht mitgegeben. Es geht in "Essenz der Götter I" deshalb auch nicht ausschließlich um das Leben im Lager, das System der Divinus und die Probleme mit den Titanus, sondern um Liebe, Gefühle, Trauer, Freundschaft und noch viel mehr. Und hier sind wir auch schon bei dem Teil des Buches, der mir nur stellenweise gefallen hat. Einerseits hat Martina Riemer es stets geschafft, die Gedanken und Gefühle ihrer Charaktere glaubhaft und gefühlvoll zu zeigen, andererseits wurde es mir manchmal zu viel. Jeder Charakter hat natürlich seine Vergangenheit, die nicht immer rosig war (ansonsten wäre es ja auch langweilig), die sich für meinen Geschmack allerdings viel zu häufig in den Vordergrund gedrängt hat. Und genau das hat dann auch das meiste Drama verursacht, weil besonders Slash und Loreen in ihrem Schmerz lieber gebadet haben als miteinander zu reden. So entstehen eben Missverständnisse, die bei erwachsenen Menschen nicht unbedingt sein müssten. Charaktere, die sonst stark auftreten, aber bei starken Gefühlen plötzlich unglaublich unsicher werden und sich nur noch selbst zerfleischen, sind einfach nichts für mich. Dieses Verhalten beschränkte sich glücklicherweise auf einige wenige Kapitel, die Liebesgeschichte selbst war aber prickelnd und hat mir gut gefallen.
Die phantastischen Elemente in "Essenz der Götter I" sind unglaublich interessant. Dass Götter Nachkommen haben und an diese nicht nur Gaben, sondern auch Pflichten weitervererben, kann man schon in unzähligen Büchern lesen. Martina Riemer hat hier eine schöne Interpretation der Gaben bzw. Essenzen geliefert und sie hat alte Mythen neu verwoben und erklärt. Das Leben im Lager der Divinus, alte mythische Artefakte und kleine magische Alltagshelfer — jede kleine Erfindung hat mich jubeln lassen, weil ich das alles so genial fand. "Essenz der Götter I" ist ein tolles Buch, das ich allen empfehlen möchte, die die griechische Mythologie und Urban Fantasy gemischt mit einer Liebesgeschichte mögen, und das ich noch mehr empfehlen kann, wenn man Beziehungs- und Gefühlsdrama mag.
In Burial Rites (dt. Titel: Das Seelenhaus) erzählt Autorin Hannah Kent ihre eigene Interpretation der letzten Hinrichtung in Island. Diesen Roman hat sie ihm Rahmen der Erlangung eines Ph.D.’s geschrieben und dafür auch vor Ort recherchiert. Aus den gesammelten Materialien hat sie schließlich diese Geschichte geschrieben.
Hier geht es um Agnes Magnúsdóttir, die für die Beteiligung am grausamen Mord von Natan Ketilsson und Petur Jónsson zum Tode verurteilt wurde. Bis zum Tag der Hinrichtung soll sie ihre Zeit bei der Familie des Beamten Jón Jónsson in Kornsá verbringen. So kann sie zwar dem Kerker entfliehen, in dem sie ausgehungert und vollkommen vernachlässigt ausharren musste, wird aber in der Familie mit dem gleichen Hass begrüßt, der ihr im ganzen Land entgegen schlägt.
Hannah Kent gibt der verurteilten Agnes ihre eigene Stimme, gleichzeitig berichten auch noch die Menschen aus ihrem neuen Umfeld von ihrem Leben in der Nähe der Mörderin. Natürlich ist die Familie zunächst vollkommen entsetzt, dass gerade sie diese gefährliche Frau, über die man in letzter Zeit so viele schreckliche Dinge gehört hat, beherbergen soll. Auch der Pastor Tóti, der Agnes zugewiesen wurde, um sie wieder auf den Weg Gottes zu führen, kommt zu Wort. Schnell wird deutlich, dass in den Erzählungen um den Mord an Natan und Petur natürlich nur eine Seite der Medaille beleuchtet wurde. Agnes erscheint nämlich gar nicht als grausame Frau, sondern verhält sich stets ruhig, akzeptiert alles und erfüllt auf Kornsá fleißig alle Arbeiten, die ihr aufgetragen werden.
"Lost Dogs" ist Jeff Lemires erstes veröffentlichtes Werk, das in dieser Neuauflage wieder zu lesen ist. Sein Zeichenstil konnte mich schon bei "Sweet Tooth" begeistern und in dieser kurzen Graphic Novel sieht man durchaus, dass sein Stil so in etwa schon immer da war und sich seitdem stetig entwickelt und verfeinert hat. Im Vergleich zu seinen neueren Werken wirken die Zeichnungen in "Lost Dogs" wesentlich kruder und roher, doch genau das hat diese für mich besonders wirkungsvoll erscheinen lassen. Jeff Lemire nutzt in dieser Geschichte nur Grautöne und verschiedene Rotstufen, für das Shirt des Protagonisten und für Blut. Passend zur Thematik wirkt das Rot viel eindringlicher, denn die Geschichte selbst geht unglaublich ans Herz, so hoffnungslos ist sie. Sie kommt mal mit mehr, mal mit weniger Worten aus, durch die Zeichnungen fließt die Trostlosigkeit aus jedem Pinselstrich.
Für "Phoenix — Tochter der Asche" hat Ann-Kathrin Karschnick 2014 den Deutschen Phantastik Preis in der Kategorie "Bester deutschsprachiger Roman" in Empfang nehmen dürfen, deshalb war ich natürlich umso gespannter auf dieses Buch. Ann-Kathrin selbst hat ihre Phoenix-Reihe auf einer Lesung mal als Teslapunk-Dystopie beschrieben, klingt nach einem geilen Konzept, oder? Teslapunk ist wie Steampunk, nur eben nicht mit Dampfmaschinen, sondern mit den Erfindungen von Nicola Tesla. Die Geschichte selbst hat zwei Protagonisten, deren Sichtweisen abwechselnd erzählt werden: Zum einen den Ermittler der Kontinentalarmee Leon, der eine ungewöhnliche Mordserie aufklären soll, zum anderen die Phoenix Tavi, eine der letzten ihrer Art in Hamburg, wenn nicht gar ganz Europa, die ihr wahres Ich unbedingt vor der Kontinentalarmee und den herrschenden Saiwalo verstecken muss.
Der Einsteig in die Geschichte ist durch die detailreiche Erzählung wunderbar gelungen. Die Atmosphäre im zukünftigen Hamburg wurde bildgewaltig und greifbar eingefangen. Im Jahr 1913 hat ein fehlgeschlagenes Experiment fast ganz Europa zerstört, woraufhin die Saiwalo, überirdische Wesen, zusammen mit Nicola Tesla den Kontinent wieder aufgebaut haben. Die Saiwalo gaben damals den Seelenlosen, also Phoenixen wie Tavi oder Hexen und anderen übernatürlichen Wesen, die Schuld an dem Unfall und seitdem sind diese dem Untergang geweiht und die Saiwalo sind die von allen hochgelobten Retter, obwohl ein Großteil der Bevölkerung in völliger Armut leben muss. Das Setting der Phoenix-Reihe war für mich durchweg ein vollkommen neuartiges und deshalb spannendes. Viele weitere eingestreute kleine Details ergaben langsam aber sicher ein immer interessanteres, wenn auch fast zu komplexes Gesamtbild. Diese haben jedoch über viele Seiten lediglich die Atmosphäre und den Ist-Zustand beschrieben, auf erklärende Worte, die beispielsweise auf Hintergründe und den Ursprung der Situation eingehen, musste man für meinen Geschmack ein bisschen zu lange warten.
Tavi und Leon sind Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Zum einen befinden sie sich auf komplett verschiedenen Seiten — Leon dient den Saiwalo, die wiederum solche wie Tavi am liebsten ausgelöscht sehen würden —, zum anderen ist Leon im Vergleich zur jahrhundertealten Tavi ein regelrechter Welpe. Die Ermittlungen an der Mordserie führen diese beiden Personen dennoch zusammen, wobei sich ihr Verhältnis zueinander ständig entwickelt. Der Fall an sich war eine Mischung aus überraschend, geradlinig und gehetzt, mit einigen Portionen Action dazwischen. Ansonsten wurden die Privatleben der Charaktere näher beleuchtet, wobei ich das von Tavi als weitaus spannender empfand. Die Phoenix hat nunmal ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel, von daher ist das ja klar. Bei ihr erfährt man nicht nur näheres über ihren Ziehsohn, der einer der faszinierendsten Nebencharaktere ist, sondern auch über weitere übernatürliche Wesen. Bei Tavi selbst hatte ich allerdings einige Male das Gefühl, dass diese zu vielschichtig angelegt wurde. Bei so vielen Jahren Lebenserfahrung ist es natürlich klar, dass sie viel erlebt hat, dennoch schien mir einiges an ihrem Verhalten nicht recht zusammenzupassen.
Eine Portion Romantik fehlt auch in dieser Reihe nicht. Meinetwegen hätte die Liebesgeschichte viel weiter in den Hintergrund rücken dürfen, obwohl sie an sich schon ein schöner Zusatz war. Dennoch wurde sie in einigen Situationen in den Vordergrund gerückt, in denen ich lieber etwas mehr zum Fall oder zu den Beweg- und Hintergründen der Charaktere erfahren hätte. Zudem habe ich den Charakteren die plötzliche Zuneigung lange Zeit nicht abgenommen, weil ich es selbst nicht richtig spüren konnte.
Der Auftakt zur Phoenix-Trilogie "Tochter der Asche" ist vor allem durch das neuartige Setting lesenswert. Teslapunk-Dystopie, immer noch ein ultra cooler Begriff. Das komplexe Konzept wurde im ersten Band bereits detailreich ausgearbeitet und ich freue mich auf weitere Enthüllungen in den nächsten Bänden. Die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander waren schon spannend erzählt, haben allerdings noch Luft nach oben.
Schon ewig habe ich mich auf den Abschluss der Götter-Reihe von Martina Riemer gefreut und mich gefragt, wie sie die Konflikte dieser Welt und der Charaktere auflösen wird. Eine erste Antwort kann ich an dieser Stelle schon geben: Sie löst es gefühls- und beziehungsbetont — während ich es beim ersten Band noch als beziehungslastig bezeichnet hätte. Die Handlung selbst ist in diesem Band eine Mischung aus rasantem Vorankommen und etwas langatmigeren Pausen zwischendurch, die meist mit Recherchieren, Planen oder Nachdenken gefüllt sind.
Als wäre es nur ein Buch, schließt die Geschichte fast nahtlos an den ersten Band an. Zum genauen Inhalt des zweiten Bandes möchte ich an dieser Stelle nur ein paar vage Aussagen machen, da ich sonst viel zu viel verraten müsste. Auch Band 2 ist wieder aus den Perspektiven von Loreen, Slash, Sky und Pure geschrieben, die in der dritten Person Präsens von den Ereignissen und ihren Gefühlen dabei erzählen. Im ersten Band hat man zusammen mit Loreen und den anderen das Lager und die Lebensweise der Divinus kennengelernt, im zweiten Buch erfährt man dann, was es genau mit den Titanus auf sich hat. Diese andere Seite der seit jeher verfeindeten Gruppen kennenzulernen war mein persönliches Highlight in "Essenz der Götter II".
Wie oben schon angedeutet ist auch der zweite Band wieder sehr gefühlsbetont. Wann immer etwas passiert, machen sich die Charaktere entweder sofort oder eben später Gedanken darüber. Das führt manchmal dazu, dass sie später rekapitulieren, was geschehen ist. Diese Elemente haben mir teilweise gut gefallen, weil sie einen Mehrwert gebracht haben, teilweise wirkten sie allerdings leider wie eine bloße Wiederholung, um noch mal mehr Emotionen in die Geschichte zu bringen. Die Charaktere selbst machen im Verlauf des Buches fühlbare Entwicklungen durch. Ich wollte zwar manchmal einige Leute immer noch an die Wand klatschen, aber diese Situationen sind im Vergleich zum ersten Band weniger geworden. Es gibt aber auch etwas Gutes daran, dass wir hier so viel Innensicht präsentiert bekommen: Einerseits musste ich mich zwar einige Male aufregen, andererseits werden so Charakterentwicklungen eindringlicher und nachvollziehbar.
Die Geschichte selbst wird in diesem Band zu einem runden Abschluss gebracht. Hierbei wurde mir im Verlauf der Handlung einiges zu einfach und geradlinig gelöst, überraschende Ereignisse gab es allerdings natürlich auch. Die griechische Mythologie und Martina Riemers ganz eigene Interpretation davon bilden wieder die Grundlage des Buches, die ich kreativ und schlüssig fand. Zudem geht’s in dieser gefühlsbetonten Geschichte natürlich auch mit den Romanzen weiter, zwei Paare erlebt man etwas näher und weitere andere Beziehungen, auch freundschaftliche, bilden sich bei den Nebencharakteren. Für viel Herz und Hach ist also gesorgt. Für mich und mein Leseerlebnis war "Essenz der Götter II" eine tolle Steigerung. Martina Riemers Welt der griechischen Götter, deren Abkömmlinge und Essenzen sind eindringlich, detailliert und liebevoll beschrieben, Konflikte und Herzensangelegenheiten kommen nicht zu kurz, lediglich bei der Handlung hätte ich mir eine ausgewogenere Mischung aus Action und Ruhepausen gewünscht.