Absolut unerträglich
Die Handlung ist so ziemlich 1:1 die aus dem Buch, aber allein für die wunderschönen Illustrationen (von Renée Nault) lohnt es sich, die Graphic Novel auch noch zu lesen.
Selten ein Buch für die Uni gelesen, das sich so sehr für die Diskussion in einem Seminar anbietet. Sowohl sprachlich als auch inhaltlich unglaublich interessant und facettenreich. Leider ist das Risiko, wie bei so vielen (gerade etwas älteren) feministischen Texten da, dass man es liest, ohne intersektional zu denken und einfach hinnimmt, was geschrieben steht. Eine Menge whitewashing, bio-essentialism und auch Frauenfeindlichkeit (nicht die, des Regimes, sondern auch von den Frauenfiguren untereinander).
Manchmal muss man seinen Freund*innen ein kleines Hörbuch aufnehmen, mit zu vielen Gähnern, Versprechern und ab und zu muss man über einen zweihundert Jahre alten Witz lachen, und das gibt's dann auch zu hören.
Sehr liebevoll illustriert und auch sonst einfach nett und unterhaltsam!
Als ich meine Freund*innen fragte, ob dieses Buch mir gefallen könnte, sagte eine von ihnen: "it's insane people doing insane things." (Was ein Ja war.) Und sie hatte recht.
Abgesehen davon, dass Heathcliff als byronic hero extrem genau die Art von Figur ist, die ich sehr gern mag, ist die Liebesbeziehung zwischen ihm und Catherine unglaublich. Unglaublich ungesund, natürlich, aber auch einfach ... wow. Unglaublich gut geschrieben und konzipiert.
Es gab so viele Zitate, die ich so gut fand, dass ich parallel zum Hörbuch eine ebook Version am Handy hatte, wo ich mir diese nochmal anschauen konnte. Der Schreibstil ist wirklich schön, sehr charakteristisch für eine Gothic Novel.
Ich hatte auf jeden Fall eine enorme Freude an diesem Buch.
Ihr kennt "ein Buch in einem Rutsch lesen", macht euch jetzt bereit für "ein Hörbuch in einem Rutsch anhören"! Ich hatte mich so schnell in die Figuren verliebt, dass ich einfach nicht aufhören konnte, bevor ich nicht wusste, wie es mit ihnen zu Ende ging.
Was für eine rührende Geschichte, die von Aufopferung, wahrer Liebe und gesellschaftlichen Erwartungen erzählt, dass man gar nicht anders kann, als sich in die Mitte des Geschehens hereinversetzt zu fühlen.
Were I asked, what is a fairytale? I should reply, Read Undine: that is a fairytale ... of all fairytales I know, I think Undine the most beautiful.
— George MacDonald, The Fantastic Imagination
You know what, ich glaub der gute George hat recht.
SPOILER
Die Top 4 gay moments in Rocky Beach:
Peter nennt Bob „Prinz“
Peter trägt in einer Szene Bobs Jacke
Justus kümmert sich um Peters Wunde
„Saubere Arbeit, Erster.“ — „Danke, Zweiter.“
Persephone ist zwar die Göttin des Frühlings, zieht jedoch ein menschliches Leben vor, weil ihre einzige Fähigkeit darin besteht, Pflanzen zu töten. Als sie im Club Nevernight auf Hades trifft und von ihm ausgetrickst wird, wird sie auf eine harte Probe gestellt: Innerhalb von sechs Monaten muss sie es schaffen, in der Unterwelt Leben zu erschaffen, oder sie bleibt für immer Hades' Gefangene ...
Leider muss ich sagen, dass mir dieser Roman überhaupt nicht gefallen hat – hauptsächlich wohl, weil ich mit gänzlich falschen Erwartungen an ihn heranging. Ich habe nämlich damit gerechnet, eine interessante Adaption der griechischen Mythologie zu lesen, aber tatsächlich handelt es sich hierbei eher um einen Erotikroman, der mich schnell ermüdet hat.
Hades' und Persephones Beziehung basiert nämlich rein auf Sex – was an sich ja okay wäre, wenn sie nicht als die große Liebe verkauft worden wäre. Tatsächlich ist es mir ein absolutes Rätsel, wie die beiden sich ineinander verliebt haben, weil sie etwa die eine Hälfte ihrer Zeit mit Sex und die andere Hälfte mit Streitereien verbringen. Das ist – auch aufgrund von Hades' besitzergreifendem Verhalten und Persephones Passivität – keine schöne romantische Beziehung, sondern eher ein "enemies with benefits".
Es gab in dem Buch keinen einzigen Charakter, mit dem ich warm geworden bin, weil sie alle sehr eindimensional beschrieben wurden. Deshalb haben mir Charaktere wie Minthe fast schon leid getan, weil ihre einzige Rolle darin bestand, die Rivalin zu spielen, die am Ende dafür auch sehr unangemessen bestraft wird.
Der Schreibstil ließ sich durchaus sehr flüssig lesen – aber der Roman selbst war für mich leider viel zu oberflächlich.