Fellas is it gay-
Ich war die 20-Stunden Ende der Reihe Hörbücher so gewöhnt, dass ich gar nicht damit zurechtkam, dass das hier nur 7 Stunden hat. Aber mega cute und fun! (Thousands of people died)
Den Anfang und das Ende fand ich richtig, richtig gut. Manche Teile in der Mitte waren mir zu historisch und obwohl ich ja einsehe, dass sie für Emmas Leben und den Kontext ihrer Geschichte wichtig sind, fand ich sie etwas langweilig. Aber sonst ist eigentlich alles dabei, was ich von einem guten Dumas-Roman erwarte: Eine sexy Königin, eine verbotene Liebesbeziehung zwischen einem heterosexuellen Paar, Sätze, Ideen und Konzepte die mein Hirn komplett umpolen. Certified banger!
I need a time machine so I can kiss Lord Byron on the mouth
Persephone ist zwar die Göttin des Frühlings, zieht jedoch ein menschliches Leben vor, weil ihre einzige Fähigkeit darin besteht, Pflanzen zu töten. Als sie im Club Nevernight auf Hades trifft und von ihm ausgetrickst wird, wird sie auf eine harte Probe gestellt: Innerhalb von sechs Monaten muss sie es schaffen, in der Unterwelt Leben zu erschaffen, oder sie bleibt für immer Hades' Gefangene ...
Leider muss ich sagen, dass mir dieser Roman überhaupt nicht gefallen hat – hauptsächlich wohl, weil ich mit gänzlich falschen Erwartungen an ihn heranging. Ich habe nämlich damit gerechnet, eine interessante Adaption der griechischen Mythologie zu lesen, aber tatsächlich handelt es sich hierbei eher um einen Erotikroman, der mich schnell ermüdet hat.
Hades' und Persephones Beziehung basiert nämlich rein auf Sex – was an sich ja okay wäre, wenn sie nicht als die große Liebe verkauft worden wäre. Tatsächlich ist es mir ein absolutes Rätsel, wie die beiden sich ineinander verliebt haben, weil sie etwa die eine Hälfte ihrer Zeit mit Sex und die andere Hälfte mit Streitereien verbringen. Das ist – auch aufgrund von Hades' besitzergreifendem Verhalten und Persephones Passivität – keine schöne romantische Beziehung, sondern eher ein "enemies with benefits".
Es gab in dem Buch keinen einzigen Charakter, mit dem ich warm geworden bin, weil sie alle sehr eindimensional beschrieben wurden. Deshalb haben mir Charaktere wie Minthe fast schon leid getan, weil ihre einzige Rolle darin bestand, die Rivalin zu spielen, die am Ende dafür auch sehr unangemessen bestraft wird.
Der Schreibstil ließ sich durchaus sehr flüssig lesen – aber der Roman selbst war für mich leider viel zu oberflächlich.
Absolut unerträglich
Die Handlung ist so ziemlich 1:1 die aus dem Buch, aber allein für die wunderschönen Illustrationen (von Renée Nault) lohnt es sich, die Graphic Novel auch noch zu lesen.
Selten ein Buch für die Uni gelesen, das sich so sehr für die Diskussion in einem Seminar anbietet. Sowohl sprachlich als auch inhaltlich unglaublich interessant und facettenreich. Leider ist das Risiko, wie bei so vielen (gerade etwas älteren) feministischen Texten da, dass man es liest, ohne intersektional zu denken und einfach hinnimmt, was geschrieben steht. Eine Menge whitewashing, bio-essentialism und auch Frauenfeindlichkeit (nicht die, des Regimes, sondern auch von den Frauenfiguren untereinander).
Manchmal muss man seinen Freund*innen ein kleines Hörbuch aufnehmen, mit zu vielen Gähnern, Versprechern und ab und zu muss man über einen zweihundert Jahre alten Witz lachen, und das gibt's dann auch zu hören.
Certified Banger! As always!