Bücherregal lädt …
Fluchtnovelle
121 Seiten

Hin und her auch in der Nacht: Wenn das Kissen nie so liegt, wie es liegen soll. Die Unruhe, die Ängste, die Ungewissheit. Und dazu die Träume, in denen alle vorkamen, die nicht eingeweiht waren, aber dennoch betroffen sein würden, Mutter, Freundinnen, Freunde. Träume, in denen sich die Bilder von hüben und drüben vermischten, Träume, in denen wiederkehrte, was noch gar nicht geschehen war. (S.34)

1965 lernen sich die Mutter des Autoren (eine Studentin aus der DDR) und sein Vater (Student aus der Schweiz) in der DDR kennen. Sie verlieben sich und entscheiden schon bald, dass sie ihr Leben gemeinsam in der Schweiz verbringen wollen. Als klar ist, dass es keinen legalen Weg gibt, wie sie ihm in die Schweiz folgen könnte, schmieden sie einen filmreifen Fluchtplan.

Völlig gebannt habe ich die Geschichte regelrecht verschlungen. Es ist sowohl Krimi als auch Liebesgeschichte, unglaublich berührend, wie Strässle die Geschichte seiner Eltern erzählt. Eine Fluchtgeschichte, die sich auch auf der Kinoleinwand gut machen würde! Fasziniert und beeindruckt zugleich bin ich von dieser Geschichte, von diesem Mut und Einfallsreichtum, die die beiden jungen Verliebten an den Tag legten. Wie schön, dass alles gut ging! Und das ist kein Spoiler, denn von einem Happy-End war ja auszugehen, immerhin war es ja der Sohn, der dieses Buch schrieb! :) Sehr zu empfehlen! Sehr interessant natürlich auch den historischen Aspekt.

Léon und Louise
320 Seiten

"Der Himmel war weiter, die Luft war frischer, die Zukunft strahlend, und es schien Léon, als sei er zum ersten Mal im Leben richtig wach, als sei er müde zur Welt gekommen und hätte sich sein ganzes bisheriges Leben müde von Tag zu Tag geschleppt bis zu ebendiesem Wochenende, an dem er nun endlich aufgewacht war." (S. 79)

Ein Buch über die Liebe, über die Zeit der beiden Weltkriege, über eine tiefe und treue Seelenverbundenheit zweier Menschen. Sehr schön zu lesen. Trotz kitschig anmutendem Inhalt wirkt die Geschichte nicht abgedroschen.