Bücherregal lädt …
Lorna
112 Seiten

Lorna ist ein besonderes Mädchen, hübsch und hilfsbereit, beliebt, die Beste im Fussball. Der Erzähler der Geschichte verliebt sich in sie. Sie kommen zusammen, ziehen in eine gemeinsame WG, gehen auf Reisen und machen (Studien-)Pläne für die Zukunft. Alles scheint perfekt. Doch dann verändert sich Lorna, sie ist unruhig, wird zunehmend aggressiv. Und legt auf einmal Feuer vor der Türe ihrer gemeinsamen Mitbewohnerin Katharina. Sie kommt in die Psychiatrie, ist bald wieder zurück, muss wieder eingewiesen werden. Und so geht das weiter. Die Erkrankung beeinflusst nicht nur ihr Leben, auch seines. Er trauert der "alten" Lorna nach, seiner Liebe, die sie nicht mehr ist. Und die Lage spitzt sich zu.

Ich habe es noch so schnell-schnell vor meinen Ferien weggelesen und dadurch wahrscheinlich zu wenig Aufmerksamkeit darauf gelegt, ins Inhaltliche, ins Zwischen-den-Zeilen. Hätte es wahrscheinlich gebraucht, mich hat die Geschichte nämlich nur semi überzeugt, auch wenn ich die Thematik äusserst spannend gefunden hätte. Aber sie ging mir nach meinem Geschmack zuwenig in die Tiefe. Gewisse Dialoge missfielen mir zudem.

Dürrst
266 Seiten

"Man fällt in ein Loch oder die Decke einem auf den Kopf, sagt der Volksmund. Aber es ist ein Hund, ein schwarzer. Er lief dir schon in der Kindheit zu. Wenn er kommt, ist es Zeit, dich ins Bett zu legen und zu warten, denn er lässt sich nicht aufscheuchen, wegjagen, verbannen. Du nimmst an, der Hund hat mehrere Meister, da er genauso plötzlich verschwindet, wie er auftaucht. Aber wenn er kommt, bleibt er meistens lange. Das Einzige, was du an ihm magst - dass du ihn kennst. Und vielleicht, wie sein Fell riecht, an besseren Tagen." (S. 58)

Der Konzeptkünstler Dürrst leidet an einer Bipolaren Affektstörung. Sein Leiden, seine Suche nach Liebe und Anerkennung, die grosse Erschöpfung, sein Kampf im Leben werden ungeschönt erzählt. Ein schweres, heftiges und wichtiges Buch, das unter die Haut geht und offen über die leider noch immer sehr tabuisierten psychischen Krankheiten spricht.

Die Geschichte wird in der zweiten Person erzählt, was ich sehr schön fand, es schaffte etwas Distanz, ohne unpersönlich zu werden. Sehr schöne Sprache.