Bücherregal lädt …
Dürrst
266 Seiten

"Man fällt in ein Loch oder die Decke einem auf den Kopf, sagt der Volksmund. Aber es ist ein Hund, ein schwarzer. Er lief dir schon in der Kindheit zu. Wenn er kommt, ist es Zeit, dich ins Bett zu legen und zu warten, denn er lässt sich nicht aufscheuchen, wegjagen, verbannen. Du nimmst an, der Hund hat mehrere Meister, da er genauso plötzlich verschwindet, wie er auftaucht. Aber wenn er kommt, bleibt er meistens lange. Das Einzige, was du an ihm magst - dass du ihn kennst. Und vielleicht, wie sein Fell riecht, an besseren Tagen." (S. 58)

Der Konzeptkünstler Dürrst leidet an einer Bipolaren Affektstörung. Sein Leiden, seine Suche nach Liebe und Anerkennung, die grosse Erschöpfung, sein Kampf im Leben werden ungeschönt erzählt. Ein schweres, heftiges und wichtiges Buch, das unter die Haut geht und offen über die leider noch immer sehr tabuisierten psychischen Krankheiten spricht.

Die Geschichte wird in der zweiten Person erzählt, was ich sehr schön fand, es schaffte etwas Distanz, ohne unpersönlich zu werden. Sehr schöne Sprache.