“In Breast and Eggs, Mieko Kawakami paints a radical portrait of working class womanhood in contemporary Japan, recounting the heartbreaking journey of three women in a society where the odds are brutally stacked against them” – Das war der Klappentext und Kaufgrund, weil womanhood in contemporary Japan interessiert mich sehr. Nun, das Buch hat zwei Bücher. Das erste startet tatsächlich mit drei Frauen, dann kommt ein großer Zeitsprung, alles ist anders, und nur noch eine der Frauen steht im Mittelpunkt. (ihre Bekanntschaften kommen auch zu Wort, but still.) Das fand ich ein bisschen meh, als ob man in ein Spin-Off geworfen wird, ohne das zu wollen. Nun, women in contemporary Japan scheinen sich sehr viel Gedanken um Reproduktion zu machen. Ich will das gar nicht kritisieren, nachdem ich oft genug hörte, dass Mädchen kolossal schlecht oder gar nicht aufgeklärt werden. Jedoch handelt der komplette zweite Teil darüber, dass Natsuko, um die 40, ohne Partner und Sex schrecklich findend (sowohl körperlich als auch emotional) gerne ein Samenspenderkind hätte. Nicht uninteressant, aber ok, es war mit keinem Wort erwähnt, dass wir nach 150 Seiten die anderen beiden (interessanteren) Ladies kicken und fast 300 Seiten über Samenspenden sprechen. Gut, “Eggs”, aber Eggs kamen auch davor schon vor! Und: Das Kurz-vor-Ende hat mich befriedigt, umso mehr hat mich dann das Komplett-Ende verwirrt und unzufrieden zurück gelassen. Und wenn ich nicht “hä, aber!” durchgehen hätte murmeln müssen, hätte ich ein solides: “Sehr interessant, wenn man gerne mal Japanerinnen über ihre Eierstöcke reden hören will! Bereue nichts!” dagelassen. Muss man aber vielleicht nicht gelesen haben.

Fun Fact: Mein Buch hat 430 Seiten - Habe gerade gelernt, dass die 150 Seite zuerst eine eigenständige, gleichnamige Novelle waren. Seht ihr mal, das mit dem Spin-Off stimmt sogar. Fast.

[Tsundoku-Stash] Gekauft 2018 in Singapur, bei Books Actually in Tiong Bahru. (Tolle Buchhandlung) Hatte ich schon einmal angefangen, und abgebrochen, weil es mir für den Augenblick zu quirky war - Und dann hab ich drauf vergessen. Und aufeinmal sehe ich es hier überall. Mochte es sehr - (ach, Konbinis <3), es ist, wie gesagt, quirky und nimmt einen mit in die Welt einer liebenswerten Dame, anzunehmen auf dem autistischen Spektrum, was aber nie thematisiert wird. Stattdessen sieht man einfach die wunderbar geregelte Convenience Store Welt durch ihre Augen. Achtung, enthält Arschlochmann.

[Tsundoku-Stash] Gekauft in der tollsten Buchhandlung Wiens, Shakespeare & Company und dann immer wieder in die Hand genommen, aber dann durch die lobenden Kommentare am Anfang geflogen, nur von weiblichen Namen, von Katie Fforde (und wahrscheinlich anderen Kitschautorinnen, die ich nicht am Namen erkannte), von „Good Housekeeping“ und „Woman & Home“. Uff. Wird so ein Kitschschinken sein. Und dann gab es schon im Vorwort Blut.

Vermutlich ist alles, was weibliche Figuren in einen (großen) Cottage mit traumhaften Garten, in den Cotswolds, setzt, automatisch 40+ Ladies-Bookclub-Literatur, weil toxic maskulinity, aber dafür hat es mich sehr positiv überascht. Es erzählt in zwei Strängen am gleichen Ort, Applecote Manor, jedes Kapitel wird gewechset. 1959 verbringen die 16-jährige Margot und ihre drei Schwestern den Sommer eher unfreiwillig dort, bei ihrer Tante - fünf Jahre, nachdem ihre Cousine Audrey verschwunden ist. Und „heute“ kauft eine Patchworkfamilie aus London das Haus. Zentral Jessie, zweite Ehefrau von Witwer, ein gemeinsames Kleinkind, Witwers Tochter von Frau 1, Teenager die allea kacke findet. Klassisches „alle Einheimischen meiden dieses Haus 😱“ und so weiter.

Am Ende werden alle Mysteries aufgeräumt. Ich mochte durchaus English Countryside kombiniert mit Spannung (durch die Perspektivenwechsel auch öfter Cliffhanger). Wahrscheinlich guckt deshalt meine Mama auch gerne Inspektor Barnaby, aber trotzdem: es ist nicht verstaubt und hat mindestens einen guten Plottwist.

Habe Celestes Ngs Debütroman einmal zufällig am Flughafen gekauft und gelesen, und weil ich tief in mir drinnen ein arroganter Hipster bin, hatte ich lange keine Lust auf "Little Fires Everywhere" weil sie plötzlich so Mainstream (ugh) war. Jetzt endlich akquiriert und gelesen. War gut, einige Werkzeuge kamen mir aber bekannt vor aus "Everything I Never Told You", deshalb war es keine Überraschung - also die Konfrontation ignoranter White Trash vs The World war nicht ganz so schockierend

[Tsundoku-Stash] Hatte ich aufgeschoben, weil ich fürchtete, "The Martian" könnte der eine Hit von Weir gewesen sein und alles andere doof. Und dann mochte ich "Project Hail Mary" und traute mich doch. War nett, aber hat mich trotzdem nicht so aus den Birkenstocks gehauen wie die anderen Weir-Bücher. Weil: Es war weitaus weniger Science-Kram drin. Und auch weil: Der Versuch einer weiblichen (nicht-weißen) Hauptfigur war meiner Meinung nach nur so mittel erfolgreich. Nehmen wir eine Frau, aber sie mag Bier und Sex und ist not like the other Girls sondern hat den Humor eines zwölfjährigen Schuljungen. Als ob das für den Autor einfacherers Terrain wäre,. Naja, Next Time vielleicht.

Mochte ich, Weirs Parade Genre - das Internet sagt "Realistic Science Fiction" macht großen Spaß. Außerdem fühlte sich ein Teil wie ein Videospiel an (wie "Tacoma" oder "Observation"), nichts geht über verlassene Raumstationen und keine Ahnung haben, auf welcher Mission man sich befindet.

Hab ich gelesen, weil ich den Netflix Trailer interessant fand, war überrascht, wie wenig dann tatsächlich in dem Netflix-Trailer-Setting (No Spoilers) spielte. War auch ein bisschen wie ein Videospiel, sehr spannend das "something is off.." Gefühl, dass sich lange hinzieht. Insgesamt eher wie ein Experiment (dafür auch kurz genug), aber keins, was mir ewig in Erinnerung bleiben wird. Den Netflix-Film hab ich dann direkt danach angefangen und hatte dann doch keine Lust, die Story nochmal durchzumachen.

↑ 2021
2020 ↓

Schullektüren nachholen. Wenn ich dran denke, dass das manchmal in der 5. Klasse gelesen wird, find ichs fast ein bisschen krass. Und ich fand das Buch auch nicht so richtig toll: Mehr eine Aneinanderreihung von schlimmen Konsequenzen eines Super-GAU als Mahnung. (Vielleicht muss man aber auch Jugendbücher so kurz halten und hat gar nicht die Zeit für Charakterentwicklung, wenn man viel Handlung unterbringen möchte?)

Flughafenkauf, Urlaubsbuch. Es behauptete, für Fans von "The Martian" zu sein, und a girl loves realistic Science Fiction. Und Zombies. (Es spielen so Hirn-Pilze mit wie bei "The Last of Us"). War spannend, aber vergessbar. Gut für den Urlaub

Die Autorin ist die Großnichte der ehemaligen Friseurin von Sisi, Fanny Angerer uuuund sie hat juicy bits mitgebracht. Sprich, es ist Team "Sisi hatte auch Affären", was interessant ist, nachdem man sich doch geeinigt hatte, Sisi als nahezu asexuell zu zeichnen, mit lediglich intelektuellen, tiefgründigen, platonischen außerehelichen Beziehungen. Schön, wenn das bisschen ausgewirbelt wird. (Eher Anekdotenbuch, kein literarisches Meisterwerk)

Jasmin ist großartig. Es ist ein gutes Buch. Zeitweise hatte ich allerdings das Gefühl (wenn man Jasmins Social Media Accounts gut kennt) es ist ein Reizwort-Buch aus allen ihren Expertisegebieten. Der Hund, der ihrem gleicht, die Biologie, die Depression, das Sterben, die Berge. Und Helmut, das fand ich sehr schade, hatte so gar keine österreichische Färbung in der Sprache. Das ist alles streng, aber nachdem ich so viel uneingeschränkt Positives gehört hatte, kommt das "ja aber" ganz von selbst. Ist ist ja auch ein Debütroman - er muss nicht perfekt sein (und deshalb möchte ich mich ein bisschen vom perfekt finden distanzieren). I'm horrible.

↑ 2020
2019 ↓
↑ 2019
2018 ↓
↑ 2018
2017 ↓

John Green delivers - gute Geschichte, Figuren relatable, befasst sich mit Dingen, mit denen sich happyclappy Menschen nicht befassen. Alles gut. Viel Liebe für die Darstellung von Internet Detektivtum™, das habe ich persönlich gerade gebraucht. Großes Hm: 75% fühlten sich Aza und Davis für mich an wie Hazel und Augustus ohne Krebs.

Ich dachte, ich lese mal Trivialliteratur, weil es geht ja um Flugzeuge. Ich erwartete Schlimmes und es wurde noch schlimmer. Nicht hielt es der Autor offensichtlich nicht mal für nötig, wenigstens Wikipediaartikel über sein Verzapftes zu lesen, seine Floskeln und Metaphern waren bescheuert, sein nicht mal subtiles Klugegescheiße nervtötend und wenn ein Sechstklässler einige der Erklärungen geschrieben hätte, hätte man “nana, da machst dus dir aber einfach” gesagt. Ohne Scheiß, wenn man sogar im Titel fucking Sitznummern hat, guck ich vielleicht zumindest EINMAL nach, wie so eine Aufteilung aussieht. Und surprise, es ist nicht ABC - GHIJ - DEF weil DAS FUCKING ALPHABET du Otto. Das mein ich ernst, sieht mal in meinen halbösterreichischen grundehrlichen Augen. Vielleicht waren so ein, zwei gute Ideen dabei, hab ich aber kaum mehr gesehen unter lauter RTL The Novel.

Sehr viele fiktive Flugzeugabstürze sind sehr großer Blödsinn und Airframe hingegen ist, würd ich sagen, sehr gut recherchiert. Es nimmt Flugzeuge ernst, es geht um Slats und Flaps und APUs und ist ein bisschen eine Episode Air Crash Investigation. Dementsprechend gelangweilt haben mich die Kapitel über Presseleute. Ich verstehe, was es zur Handlung beitrug, aber meh, alle Teile, in denen Flugzeuge mitspielten, haben mir sehr viel besser gefallen.