Marianengraben
256 Seiten

Seit Paulas kleiner Bruder Tim verstorben ist, ist sie in eine tiefe Depression versunken. Als sie sich eines Tages dazu überwindet, sein Grab zu besuchen, wird ihr Leben allerdings ordentlich auf den Kopf gestellt - denn auf dem Friedhof trifft sie auf Helmut, einen älteren Herrn, der die Asche seiner Frau in ihr Heimatdorf bringen will. Durch einige Umstände kommt es dazu, dass Paula ihn dabei begleitet - und so nicht nur Helmuts Geschichte kennenlernt, sondern auch einen Weg findet, mit ihrer eigenen Trauer umzugehen ...

Diese Geschichte ist unglaublich berührend, unglaublich witzig und unglaublich lehrreich - alles gleichzeitig. Der Erzählstil war schlicht und unglaublich packend, weil die Art und Weise, wie Petra aus der Ich-Perspektive von ihrer Trauer und ihren Erinnerungen an Tim erzählt, mir sehr nahe gegangen ist. Ihre Dynamik mit Helmut hat mir ebenfalls sehr gefallen, weil sie sowohl humorvoll als auch herzerwärmend war; ich liebe es einfach, wie die beiden miteinander agierten und sich letztendlich gegenseitig halfen :)

Auch kann ich mir gut vorstellen, dass der Roman bei eigener Trauerbewältigung sehr hilft; als jemand, der sie noch nicht braucht, habe ich die Lektüre trotzdem als wertvoll empfunden. Sie bringt einen zum Weinen und zum Lachen, zum Nachdenken und zum Dankbarsein. Es war einfach unglaublich, wie gut dieser Roman es geschafft hat, nicht nur eine fesselnde Geschichte mit einem flüssigen Schreibstil zu erzählen, sondern gleichzeitig so viel Tiefe in seine Sätze bauen konnte.

Ein absolutes Highlight!

Marianengraben
256 Seiten

Jasmin ist großartig. Es ist ein gutes Buch. Zeitweise hatte ich allerdings das Gefühl (wenn man Jasmins Social Media Accounts gut kennt) es ist ein Reizwort-Buch aus allen ihren Expertisegebieten. Der Hund, der ihrem gleicht, die Biologie, die Depression, das Sterben, die Berge. Und Helmut, das fand ich sehr schade, hatte so gar keine österreichische Färbung in der Sprache. Das ist alles streng, aber nachdem ich so viel uneingeschränkt Positives gehört hatte, kommt das "ja aber" ganz von selbst. Ist ist ja auch ein Debütroman - er muss nicht perfekt sein (und deshalb möchte ich mich ein bisschen vom perfekt finden distanzieren). I'm horrible.