Charlotte Locke arbeitet als Analystin bei Section 47, einer Geheimorganisation, die sich auf Kriminelle mit paranormalen Fähigkeiten spezialisiert hat. Charlotte selbst ist Synästhetikerin, die mit ihrer Fähigkeit sowohl Fehler als auch Lügen erkennen kann. Eines Tages bekommt sie die Aufgabe, mit Desmond, einem der Auftragskiller der Organisation, zusammenzuarbeiten. Zusammen könnten sie die berüchtigte Kriminelle Henrika dingfest zu machen. Es gibt nur ein Problem: In der Organisation gibt es einen Verräter – und noch viel mehr Menschen mit gefährlichen Geheimnissen, was Charlotte und Desmond einschließt …
Das war mal ein richtig schöner, kreativer Fantasyroman! Fantasykrimis im Allgemeinen sind recht selten, aber „Sense of Danger“ zeigt, wie erfolgreich man dieses Genre nutzen kann. Dabei gibt es durchaus so einige bekannte Tropen und Twists, aber die Umsetzung war es, die den Roman so besonders für mich machte. Erst einmal sind Charlotte und Desmond beide wundervolle Charaktere und die Entwicklung ihrer Beziehung hat mir sehr gut gefallen. Ihre magischen Fähigkeiten wurden kreativ eingesetzt, was mir vor allem deshalb gefiel, weil die Fähigkeiten selbst klassisch waren, aber die Art und Weise, wie die Charaktere sie benutzten, erfrischend war.
Die Handlung selbst war spannend und gut strukturiert, wobei mir vor allem gefiel, dass die Twists zu denen gehörten, die man erahnen kann, die einen aber auch überraschen können, je nachdem, wie aufmerksam man liest. Zudem gefiel mir die Art und Weise, wie die Charaktere gefährlichen Situationen entkommen sind, weil man natürlich weiß, dass sie überleben werden, aber die Art und Weise, wie sie es tun, trotzdem logisch war und nicht nur auf Plot Armor basierte.
Insgesamt also ein empfehlenswerter Fantasykrimi für alle, die großartige Hauptcharaktere bevorzugen und ein wenig Kreativität wollen!
Charlotte und Desmond wollen Henrika Hyde endlich schnappen, weshalb sie sich bei einer Weihnachtsfeier in der Burg Tannenbaum einschleichen, wo Henrika fast jährlich teilnehmen soll. Bei der Feier wird auch der Nussknacker-Rubin präsentiert, dessen Wert ebenfalls für viele Teilnehmer interessant ist. Und plötzlich wird die Gesellschaft angegriffen, sodass sowohl Charlotte als auch Desmond ihren Plan über den Haufen werfen und um ihr Leben kämpfen müssen …
Der zweite Band der „Section 47“-Reihe ist recht kurz, doch dafür umso spannender gestaltet. Das Pacing ist hervorragend und die Geschichte schafft es problemlos, einen von Anfang bis Ende am Ball zu halten. Charlotte und Desmond befinden sich fast konstant in Gefahr und man fiebert richtig mit ihnen mit, während sie versuchen, zu kämpfen, sich zu verstecken und im Allgemeinen am Leben zu bleiben. Das war wirklich großartig umgesetzt!
Aus diesem Grund finde ich auch nicht, dass die Kürze des Romans eine Kritik ist, weil sie meiner Meinung nach genau richtig war, um ein spannendes Leseerlebnis zu garantieren. Aufgrund der Kürze können Charaktere und Szenen zwar nicht unbedingt Tiefe entfalten, aber wie gesagt fand ich das nicht schlimm, weil es mir Spaß machte, stattdessen die packende Handlung zu verfolgen. Nur bezüglich der Gesamthandlung finde ich, dass der Roman ein wenig mehr Inhalt hätte haben können, weil im Grunde nur das Ende relevant für Charlottes und Desmonds Suche nach Henrika Hyde war. Aus diesem Grund ähnelte der Roman mehr einer (sehr guten) Bonusgeschichte und war nicht unbedingt eine Fortsetzung der Geschehnisse aus dem ersten Teil.
Nichtsdestotrotz – ich freue mich auf den dritten Teil und hoffe, nicht allzu lange auf ihn warten zu müssen ;)