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Einträge mit dem Tag illustrationen.

Als Kind und Jugendliche habe ich Märchen unglaublich gemocht, dann für eine Weile den Zugang zu ihnen verloren und ihn mit der „Land of Stories“-Reihe wieder gefunden. Deshalb war ich auch sehr interessiert daran, Chris Colfers Nacherzählung verschiedener Märchen zu lesen, allein schon, weil ich so einige entweder nicht oder nicht gut kannte.

Natürlich sind auch die Klassiker dabei, wie „Cinderella“, „Schneewittchen“ und „Dornröschen“, aber auch Geschichten von anderen Erzähler*innen, wie „Die Schöne und das Biest“, „Die kleine Meerjungfrau“ und „Pinocchio“. Die für mich so gut wie unbekannten waren „Goldlöckchen und die drei Bären“, „Der Hirtenjunge und der Wolf“ und „Die drei Böcke Brausewind“. Ich fand Chris Colfers Nacherzählungen sehr angenehm zu lesen; sie waren kinderfreundlich, orientierten sich aber immer noch an den originalen Märchen. Zum Vorlesen eignen sie sich ebenfalls gut.

Die einzige Kritik sehe ich in den Kinderreimen, die die letzten paar Seiten einnehmen. Dadurch, dass sie so kurz waren, haben sie keinerlei Eindruck auf mich hinterlassen und ich fand die Bilder zu ihnen sehr viel aussagekräftiger als die Reime an sich. Womit wir schon beim nächsten Thema wären: Die Illustrationen sind absolut wunderschön und Brandon Dorman, dem wir sie zu verdanken haben, hat es geschafft, den erzählten Szenen Leben einzuhauchen. Vor allem die Bilder, die eine ganze Seite einnehmen, waren absolut wunderschön!

Als Märchenbuch ist diese „Schatztruhe klassischer Märchen“ allein deshalb zu empfehlen, weil es eine so große Vielfalt an Märchen enthält, die sowohl Kindern als auch Erwachsenen Freude bereiten. Es war definitiv eine schöne Rückkehr in meine Kindheit!

↑ 2022
2021 ↓

"Das Leben der Heiligen" ist nach "Die Sprache der Dornen" bereits der zweite Sonderband, der die Welt des Grishaverse expandiert. Das fragliche Buch wurde von Alina Starkov sowohl in ihrer Trilogie als auch in der Netflix-Verfilmung "Shadow and Bone - Legenden der Grisha" gelesen. Nun bekommen auch wir seinen Inhalt zu Gesicht.

Beim Blick auf den Preis musste ich erst mal schlucken - das Buch hat unter 150 Seiten, kostet aber mehr als ein fast 600 Seiten langer Band der Krähen-Duologie. Glücklicherweise erklärt sich diese Diskrepanz schnell, sobald man das Buch aufschlägt, den neben den kurz beschriebenen Leben der Heiligen gibt es jeweils ein wunderschönes, farbiges Bild dazu, das den Heiligen bzw. die Heilige in einem wichtigen Moment seines/ihres Lebens darstellt. Jedes einzelne dieser 28 Illustrationen war ein kleines Kunstwerk für sich und nach dem Lesen habe ich sie mir alle noch mal angeschaut. Sie entschuldigen den teuren Preis vielleicht nicht vollkommen, machen ihn aber verständlicher.

Und dann sind da natürlich die Erzählungen über die Heiligen selbst. In der Regel schildert Leigh Bardugo, wie jemand zu einer Heiligen bzw. einem Heiligen wurde, erzählt aber auch ab und an die Geschichte der Person(en), die sich in ihrer Not an sie oder ihn wandten. Natürlich sind auch bekannte Namen wie Alina oder Yuri dabei, die ihren Auftritt in der "Shadow and Bone"-Trilogie hatten.

Müsste ich meine Lieblingsheiligen auswählen, fiele meine Wahl - nach einigem Überlegen - auf Sankta Anastasia (die ihr Blut zur Heilung spendete), Sankt Nikolai (der einzige Überlebende eines Schiffes), Sankt Emerens (der Ratten vom Getreide fernhielt), Sankt Valentin (der half, den Mord an einer Braut aufzudecken), Sankt Petyr (der sich opferte, um einen Dämon zu besiegen), Sankt Lukin (der selbst nach seinem Tod unermüdlich Ratschläge gab) und Sankt Dimitri (der bis zu seinem Tod treu an die Heiligen betete).

Das soll natürlich nicht heißen, dass die anderen Heiligen schlechter waren, mich haben schlicht die jeweiligen Erzählungen meiner Lieblingsheiligen am meisten beeindruckt. Das Schöne hierbei ist, dass wohl jeder seine eigene Liste von Lieblingsheiligen hat, weil sie alle ein abenteuerliches Leben und vor allem einen abenteuerlichen Tod hatten. Würde man mich nächste Woche fragen, sähe meine Liste vermutlich leicht anders aus, so schwer fiel es mir, mich für nur sieben Heilige zu entscheiden.

Insgesamt würde ich das Buch trotzdem nur Hardcore-Fans des Grishaverse empfehlen, die gerne noch mehr Infos dazu bekommen wollen. Ohne das Wissen, das in den Hauptbüchern gesammelt wurde, stelle ich mir die Lektüre recht schwer vor; ist man aber wie ich ein großer Fan von der Welt, die Leigh Bardugo geschaffen hat, darf man sich auf eine kurzweilige Lektüre freuen, die das Lesen der Hauptbücher sicher bereichern wird!