Eigentlich bin ich aus dem Jugendbuchgenre raus. Da mein Bruder mich aber drängte, gab ich dem eine Chance. Nachdem ich nach dem ersten Kapitel mehrere Wochen Pause gemacht habe, habe ich den Rest innerhalb von zwei Tagen gelesen. Genial. Die Charaktere haben größtenteils den Swag schlechthin (ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals unironisch sagen oder schreiben würde). Ich mochte sie mehr als eigenltich alle aus Harry Potter. Die Welt, die geschaffen wurde und entfernt an Europa erinnert ist auch sehr interessant, vor allem, da viel im Unklaren gelassen wird. Da kann man die sog. Phantasie spielen lassen, bzw kurz innehalten und staunen / nachvollziehen, wie dies oder jenes so wurde, wie es ist.
Ich kann es nicht erwarten, wie das Ende ist, da der Cliffhanger am Ende groß war.
Ernst Jüngers Essay über den Wolf, der aus einer Herde Schafe ein Rudel zu machen vermag, war auf der einen Seite sehr interessant nachzudenken (bspw der Satz, dass ein "Nein" inmitten lauter "Ja"s umso mehr Gewicht hat, war einem unbewusst schon immer klar, gewann aber durch das Verbalisieren Klarheit), auf der anderen Seite war er von geradzu janischer Zwiespältigkeit im Bezug auf die Aktualität. Ich persönlich würde mich als Waldgänger bezeichnen, zumindest sind die Maximen, die einem solchen wichtig sind, mit den meinen recht ident. Dass Camus' "Verteidigung der Freiheit" dazu passt, freut mich auch.
Sehr interessante Einblicke in die Genetik und den Begriff "meme". An und für sich finde ich aber, dass Dawkins etwas inkonsequent in seiner Denke bleibt, denn seiner Logik folgend kommt man im radikalsten Nihilismus an, was er aber nicht tut. Schade!
Dem Autor hat es sichtliches Vergnügen bereitet, von der wichtigsten Dekade der deutschen Philosophie zu berichten. Auch wenn die Charaktere Cassirer, Wittgenstein, Benjamin und Heidegger große Unterschiede aufweisen, so eint sie doch das große Denken. Und das war recht toll. Weitere Spoiler will ich nicht geben.
Ich habe die letzten Monate immer wieder Teile des ersten Kapitels gelesen, weil das Buch mich nicht wirklich gepackt hat (der Kastanienbaum am Anfang hing mir sehr zum Halse raus!). Als ich mir dann aber ein Herz fasste und die ersten drei Kapitel antat, habe ich es letztlich durchgezogen. Denn auch wenn der Stil von Hesse mir nicht ganz zusagt (seine Sätze wirken sehr gestelz, abgehackt und nicht sonderlich rhythmisch), so konnte der Inhalt mich überzeugen. Wozu ist der Mensch in seinem menschlichen Sein bestimmt? Ist es das Klosterleben oder die Goldmund-Art? Das muss man sich am Ende dieses lebenssatten und bildertrunkenen Buches fragen.
Eher ein Ratgeber, wie man besser schläft + "Patientenberichte", als ein populärwissenschaftliches Buch, welches auch erstaunlich schlecht mit Quellen versehen ist. Deshalb war ich ein wenig enttäuscht. Und wenn ich noch einmal "Die Trias... Bewegen. Essen. Meditation" lesen muss, werde ich ausfällig.