Als Fan und „Lobbyistin“ für die Augsburger Puppenkiste in der Schweiz -hier ist die Augsburger Pupoenkiste kaum bekannt -musste ich dieses Buch natürlich lesen. Erzählt wird auf 2 Ebenen in 2 unterschiedlichen Druckfarben von der Magie der Marionetten und von der Entstehung der Augsburger Puppenkiste in der Nazizeit. Interessant und sprachlich ganz schön.
Dieses Buch habe ich als verspätetes Geburtstagsgeschenk bekommen und war sehr überrascht. Nicht nur, weil ich noch beschenkt worden bin, sondern auch, weil ich überhaupt keine Comics -Leserin bin.... Dieser feministische Comic hat mich aber begeistert: sehr witzig und sehr intelligent!! Es bringt historische Fakten knackig und unterhaltsam, teils auch erschreckend auf den Punkt. Und wenn man so alt ist wie ich, kann man durchaus manche Mythen entdecken, die man selbst auch lange geglaubt hat...also: ein wichtiges Buch, gleichzeitig humorvoll - es sollte Pflichtlektüre im Bio-Unterricht werden!!
Nach vielen Jahren habe ich wieder mal einen Lincoln-Rhyme&Amelia-Sachs-Krimi gelesen; es geht um Diamanten-Kriminalität und dahinter verborgene andere Fälle. Ganz nett, aber die früheren Bände haben mich mehr interessiert, weil die Lebensgeschichten der beiden ErmittlerInnen mehr im Vordergrund standen. Jetzt geht es „nur“ noch um geniale (=für normal intelligente Menschen nicht nachvollziehbare) Auflösungen sehr verwickelter Kriminalfälle.
Der 5. Band der autobiographischen Erzählungen von Joachim Meyerhoff. Es geht um seinen Krankenhausaufenthalt nach einem Schlaganfall. Die erste Hälfte hat mir richtig gut gefallen; sprachlich gewandt wie man ihn kennt. Und es gelingt ihm gut, den Schock und den Schrecken in Worte zu fassen. Je länger je mehr hatte ich jedoch den Eindruck, den egozentrischen Beobachtungen und Bewertungen des Autors in einem Ausmaß und mit einer Intimität folgen zu müssen, die mir manchmal zu viel waren.
Der 3. Band der isländischen Krimireihe um die Kommissarin Hulda. Chronologisch aber der erste. Und überhaupt der beste der 3. Es war zwischendurch so gruselig-spannend, dass ich mir am liebsten die Augen zugehalten hätte. Aber ich bin in diesen Dingen auch ein Weichei.
Teil 2 der isländischen Trilogie um die Kommissarin Hulda. Das besondere an dieser Reihe ist, dass sie chronologisch in umgekehrter Reihenfolge erzählt wird; dadurch entsteht eine ungewöhnliche Spannung. Teil 2 ist besser u spannender als Teil 1; Ich bin neugierig auf Teil 3.
Untertitel: nicht weggeschmissene Briefe 1 Das Lesen solch witziger, intelligenter u unerschrockener Briefe macht einfach Freude. Mehrfaches lautes Lachen in der Bahn oder im Wartezimmer garantiert. Dieser Mann kann schreiben, sich bedanken, sich empören und sich geistreich an der Sprache erfreuen.
In passend altertümlicher und verschnörkelter Sprache wird die Lebensgeschichte der Madame Tussaud erzählt(1761-1850); mit vielen präzisen Illustrationen und teils grausamen historischen Details. „Es gibt einen Zustand zwischen Leben und Tod: er heißt Wachsfigur.“
Was wohl die Toten uns erzählen würden? Das Feld ist ein Friedhof und Seethaler gibt den Toten Stimmen und Geschichten. Ein Buch wie melancholische Musik. Mir hat es sehr gefallen; zumal ich das Glück hatte Seethaler bei einer Lesung aus diesem Buch zu erleben.
Dieses Buch ist wie eine Beichte. Im Rückblick wird eine Liebesgeschichte erzählt, die tragisch endet für beide. Einer wird hingerichtet, der andere wird sich lebenslang schämen und schuldig fühlen, weil er den Schwulen in sich selbst nicht akzeptieren konnte. Und so den Mann verraten hat, den er liebte. Ein Buch voller Zärtlichkeit und Schmerz. Diese Erzählung ist 1956 erstmals erschienen. Und das in der Neuauflage enthaltende Nachwort ist zur historischen Einordnung sehr zu empfehlen.
Da ich Christian Berkel als Schauspieler mag, hat dieses Buch mich interessiert. Und: er kann auch schreiben. Die Geschichte seiner Familie, Eltern, Großeltern erzählt er. Flucht, Vertreibung, Gefangenschaft. Brüche im Leben. Viel Schlimmes und Trauriges aus der Nazizeit. Liest sich nicht so ganz leicht.
Teil 1 einer spannenden und originellen Fantasy-Reihe. Hat mir Freude gemacht.
Ein romantischer und kitschiger und herzerwärmender Roman mit (natürlich!) Happy End über die heilsame Wirkung von Musik, aufgebaut wie eine Schallplatte mit A- und B- Seite und mit hidden Track.
Hulda, eine isländische Polizistin, steht kurz vor der Pensionierung und versucht-quasi auf den letzten Drücker - noch einen cold case zu lösen. Die Geschichte ist für einen Krimi originell konstruiert und zwischendurch spannend; verschiedene Erzählstränge aus verschiedenen Zeitebenen fügen sich nach und nach zusammen. Trotzdem bin ich enttäuscht; es bleibt leider etwas Zuviel des Unglaubwürdigen. Und wie eine erfahrene Ermittlerin sich so naiv verhalten kann, bleibt bei aller Mühe des Autors (schwere Kindheit, schwere Ehe) unverständlich. Das Ende hat mich aber wirklich überrascht.
Wie schon in ihrem 1. Buch „Die Geschichte der Bienen“ erzählt die Autorin wieder 3 unterschiedliche Geschichten. Diesmal geht es um die Rettung und das Überleben der letzten Wildpferde.1883 startet eine Expedition in die Mongolei, um dort einige der letzten Urpferde zu fangen und in einem Zoo ihr Überleben sicherzustellen. 1992 versucht eine deutsche Tierärztin die Urpferde wieder in der Mongolei auszuwildern. Und aus dem Jahr 2064 wird die Geschichte einer Norwegerin erzählt, die unter klimatisch extremen Bedingungen versucht, mit ihrer Tochter und ihren Tieren zu überleben. Maja Lunde schafft es wieder, dass die Menschen in allen 3 Geschichten mir beim Lesen ans Herz gewachsen sind mit ihren Schicksalen - von der Drogensucht eines Sohnes über die tabuisierte Liebe zweier Männer bis zur Not infolge von Klimakatastrophen. Allerdings ist die Botschaft dieses Buches durch die vielen unterschiedlichen Themen nicht so eindeutige wie beim Bienen-Buch. Und die Idee, inhaltlich zusammenhängende Themen auf 3 verschiedenen Zeitebenen zu erzählen, ist beim 2. Mal eben auch nicht mehr neu.