Das Netz
360 Seiten

Ein spannender Krimi aus Island. Sonja wird bei einer Affaire mit einer Frau erwischt und verliert bei der Scheidung das Sorgerecht für ihren Sohn. Ein Zollbeamter, der seine Frau sehr liebt und es nicht aushält, sie ins Heim gegeben zu haben. Das Besondere an diesem Buch ist, dass die Charaktere in ihren inneren Konflikten gezeigt werden und die Gründe für die Kriminalität nachvollziehbar werden.

Ein perfekter Kellner
214 Seiten

Erneste ist seit Jahren Kellner in einem Hotel in der Schweiz. Unauffällig und korrekt. Als er 1966 einen Brief von seinem früheren Geliebten bekommt, der 1936 in die USA emigriert ist, muss er sich seiner Vergangenheit, seinen Erinnerungen und dem Schmerz einer intensiven, aber kurzen Liebe stellen, die doch sein ganzes Leben geprägt hat. Ein emotionaler, intensiver Roman mit tiefgründigen Charakteren und sorgfältigen Beobachtungen. Zudem zeigt Sulzer auf, wie schwer Homosexuelle es in der damaligen Zeit hatten.

Hermann!
112 Seiten

Das ist ein richtig tolles, kluges Büchlein über einen besseren Umgang mit dem inneren Kritiker. Angelehnt an Ego-State-Theorien, mit netten Illustrationen. Ein für viele Menschen sehr schweres Thema mit Leichtigkeit präsentiert. Sehr zu empfehlen!

Kreuzberg Blues
416 Seiten

Wolfgang Schorlau schreibt engagierte Krimis, die auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Dass er das mit Herzblut macht, kann man beim Lesen des Nachworts deutlich spüren. Und dass er das richtig gut kann, merkt man an anderen Büchern dieser Reihe um den Privatermittler Dengler aus Stuttgart. In diesem Buch nun geht es um Immobilienspekulanten in Berlin. Leider hat der Autor die Klimakatastrophe, Tierversuche, die Coronapandemie, Impfgegner, Homöopathie und Anthroposophie mit hineingestopft in die Story. Das ist in meinen Augen Zuviel des „gut gemeinten“ und geht zulasten der Tiefe der Charaktere. Schade. Dennoch spannend. Meine Empfehlung: die anderen 9 Dengler-Bände zuerst lesen.

Three Hours
320 Seiten

Ein Buch über 3 Stunden Gefahr. Attentäter bedrohen eine Schule. So packend und spannend, dass man glatt anfangen könnte, sich die Nägel abzukauen.... Gut recherchiert, einfühlsam geschrieben. Viele wichtige Themen sind in dieses Buch eingegangen. Unbegleitete Kinder mit PTBS, die aus Syrien geflüchtet sind. Auch die Perspektive der Mutter eines Täters wird einbezogen - im Nachwort habe ich gelesen, dass die Autorin das Buch von Sue Klebold berücksichtigt hat.

HERKUNFT
360 Seiten

Ungewöhnlich und sprachlich sehr gewandt, berührend und mit feinem Witz. Originell auch der Schluss, den die Leser:innen mit aussuchen können. Aber ich habe nicht wirklich hineingefunden in dieses Buch, das für mich eher eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten war.

Die Stille des Todes
576 Seiten

Eine Mordserie, die vor 20 Jahren mit einer Festnahme endete, wird fortgesetzt. Immer 2 Tote, die gleich alt sind und sich nicht kannten, nackt beieinander liegend, eine Hand an die Wange des/der anderen Toten gelegt.... Wurde damals ein Unschuldiger verurteilt? Schon lange habe ich keinen so guten und spannenden Krimi mehr gelesen. Richtig gut konstruierte Geschichte, interessante, menschliche Protagonisten mit Ecken und Kanten und Macken. Und die Beschreibung der Umgebung und der Orte macht richtig Lust auf eine Reise ins Baskenland. Super Start ins Lesejahr 2021.

Lockwood & Co. – Die Seufzende Wendeltreppe
432 Seiten

Geister gehen um in London- und nur Kinder und Jugendliche können sie wahrnehmen und austreiben... Die Agentur Lockwood&Co ist eine der kleinsten Geistersustreibungsagentiren und kommt sogar ohne erwachsene Berater aus. Erzählt wird aus der Perspektive der neuen Mitarbeiterin Lucy, die Geister nicht sieht, aber hört und spürt. Ganz nett, hat mich aber nicht wirklich gepackt.

Reckless 4
464 Seiten

Es ist schon lange her, dass ich die ersten 3 Reckless-Bände gelesen habe. Deshalb hatte ich anfangs etwas Mühe, bis ich all die Namen wieder zuordnen konnte. Dann war es aber wieder eine Funke-typische Fantasy-Geschichte mit neuen Ideen (zb Tattoos, die lebendig werden). Hat mir gut gefallen.

Der Heimweg
400 Seiten

Das war jetzt definitiv das letzte Buch von Sebastian Fitzek, das ich gelesen habe. Ja, irgendwie spannend. Auch interessant gestaltet-komplett schwarz. Aber: haarsträubende Story; völlig unglaubwürdig. Und in einer Weise mit Gewalt vollgesogen, dass die gute Absicht ( auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen ) ad absurdum geführt wird. Das Lesenswerteste ist noch die Danksagung. Ansonsten rate ich ab!