& Magisterium - Das 4. Jahr
256 Seiten

Seit sechs Monaten ist Callum bereits im Gefängnis und erwartet sein Schicksal. Von seinen Freunden und seiner Familie hat er nichts mehr gehört und bekommt die fürchterlichen Ereignisse des letzten Bandes nicht mehr aus dem Kopf. Bis er unerwartet von Tamara und Jasper befreit wird, die ihn ausgerechnet bei Anastasia unterbringen – Constantines Mutter. Diese sorgt dafür, dass die beiden zu Master Joseph gelangen, der Callum eine ganz besondere Aufgabe gibt: Er soll versuchen, Aaron wiederzubeleben …

Spannend geht es mit dem vierten Band des Magisteriums weiter, wobei das Magisterium selbst zugegeben keine Rolle mehr spielt. Das ist zugegeben nur ein kleiner Kritikpunkt, aber trotzdem ein wichtiger: Denn während zwar schon die letzten zwei Bände zum Teil viele Szenen außerhalb des Magisteriums hatten, war der Fokus dieses Mal so weit davon entfernt, dass „Das 4. Jahr“ sich als Untertitel schlicht falsch anfühlte. Denn es geht nicht um das vierte Jahr, sondern um Callums Gefangenschaft bei Master Joseph. Ein kleines Detail, aber ein wichtiges, das mich störte.

Gerade die Spannung war diesmal erstklassig, denn die Ereignisse überschlagen sich regelrecht, sodass ich konstant am Ball gehalten wurde. Es gab so viele Momente, die mich schockierten und meine Sorgen befeuerten, dass ich mehrmals einen Ausruf ausstieß, weil ich so mit den Charakteren mitfieberte. Alles scheint immer mehr auszuufern, mit neuen Twists und schweren Entscheidungen, was die Spannung immer mehr erhöhte. Wirklich ein großes Lob an Holly Black und Cassandra Clare dafür, dass sie die Ereignisse genau auf die richtige Weise eskalieren ließen!

Am Anfang hat mir zugegeben ein wenig mehr Reue und Trauer von Callums und Tamaras Seite gefehlt. Gerade, weil es hier noch langsamer vor sich ging, wäre es die perfekte Gelegenheit gewesen, ihre Gefühle und Gedanken zu Aarons Tod auszuführen, sowie ihren Widerwillen, Zeit mit dessen Mörder zu verbringen, aber zu meiner Überraschung geschah das nicht. Stattdessen bekamen wir ein wenig Liebesdrama – und obwohl mir das überraschend gut gefiel, war es letztendlich nicht notwendig und hätte zugunsten tieferer Gefühle bezüglich der vergangenen Ereignisse ausgetauscht werden können.

Die Charaktere an sich waren aber immer noch nachvollziehbar und gerade Callums Zerrissenheit bezüglich seiner Aufgabe und deren Konsequenzen hat mir sehr gut gefallen. Auch Tamaras Sichtweise fand ich verständlich und sie bekommt in diesem Band ein wenig mehr Zeit, ihre Stärken zu demonstrieren, wenn auch vor allem in der ersten Hälfte. Nur die Antagonisten blieben wie immer recht eindimensional, aber das hat mich nicht gestört, weil es gut zur Geschichte passte.

Das Ende bot eine angenehme Überraschung, die mir ausgesprochen gut gefiel – und deren Nachwirkungen ich gleich jetzt im fünften Band weiterlesen werde!

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