Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
432 Seiten

Vhalla arbeitet in einer Bibliothek und ist auch ganz glücklich dort. Doch als ihr eröffnet wird, dass sie eine Magierin sein soll, ändert sich ihr Leben auf einen Schlag - vor allem, als ihre Magie erwacht und sie feststellt, dass sie das Element Luft beherrscht und damit die erste Windläuferin seit 150 Jahren ist. Zusammen mit dem Prinzen Aldrik lernt sie, ihre Magie zu beherrschen, wobei die beiden sich langsam näher kommen ...

Ich habe keine Ahnung, wie genau ich dieses Buch beurteilen soll, weil ich zwar unzählige Kritikpunkte gefunden, aber das Buch trotzdem zu Ende gelesen und auf merkwürdige Weise genossen habe.

Die Protagonistin Vhalla ist hierbei eine halbe Ausnahme; ich fand sie nämlich sehr sympathisch und habe mit ihr mitgefiebert, aber ihr heuchlerisches Verhalten, was Magie betrifft, hat mir dafür nicht gefallen, weil es nicht als solches behandelt wurde. Sie wurde nämlich zusammen mit den anderen Eleven erzogen, Magie zu fürchten, was sie auch am Anfang tut; sie braucht eine ganze Weile, um sich an den Gedanken, eine Magierin zu sein, zu gewöhnen. Doch als sie ihr Geheimnis dann jemand Anderem anvertraut, ist sie sofort verletzt, nicht sofort akzeptiert zu werden, obwohl sie sich selbst zu Beginn auch nicht besser verhielt. Zum Glück ist ihr Charakter davon abgesehen gut ausgearbeitet, sodass es leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen.

Damit kämen wir zu Aldrik, ihrem Love Interest. Er machte am Anfang einen äußerst schlechten Eindruck auf mich, weil er Vhalla bei seinem ersten richtigen Auftritt von einem Dach stößt, um zu beweisen, dass sie eine Windläuferin ist. Sie überlebt schwer verletzt und braucht Wochen, um sich zu erholen, wobei Aldrik sich nur halbherzig entschuldigt. Er hat während des Romans abwechselnd arrogante und mitfühlende Phasen, was ihn letztendlich nicht sympathisch machte.

Die Nebenfiguren blieben recht blass; es gab ein sehr unnötiges Liebesdreieck, davon abgesehen keine Nebencharaktere, die besonders positiv oder besonders negativ aufgefallen wären.

Nach all dieser Kritik stellt sich natürlich die Frage, warum ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen und es teils sogar genossen habe. Das liegt teils an dem flüssigen Schreibstil, teils an der gut strukturierten Handlung; obwohl mich die Charaktere manchmal genervt haben, wollte ich trotzdem wissen, wie es mit ihnen weitergeht und wie sich die Handlung entwickelt. Deshalb fällt es mir so schwer, das Buch zu beurteilen; es hatte eine Menge Dinge, die mir nicht gefielen, aber gleichzeitig hat es trotzdem Spaß gemacht, es zu lesen. Ich muss sagen, dass ich selten so hin- und hergerissen war, was die Bewertung eines Buchs angeht.

Weiterempfehlen würde ich es nur Romantasy-Fans, die nichts dagegen haben, vertraute Klischees zu sehen. Alle anderen werden es vermutlich nicht mögen.

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