Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen
208 Seiten

Zweifellos verdächtig aktuell, sich dieses Buch anzuhören, aber lieber spät als nie und lieber jetzt als später. Sehr interessant und spannend, voller wissenswerter Fakten, die man vielleicht wirklich noch nie gehört hat. Besonders überrascht hat mich das Kapitel über deutschen Kolonialismus, denn in meinem Geschichtsunterricht war es genau so, wie Alice Hasters beschreibt: Das Thema wurde ganz kurz behandelt, aber immer mit der Information, Deutschland hätte das meiste „verpasst“ und wäre „gar nicht so sehr beteiligt“ gewesen. Wenn alle Leute dieses Buch hier lesen, kommen wir der Wahrheit vielleicht etwas näher. Außerdem war ich davon beeindruckt, wie Alice Hasters es immer wieder schafft, den Bogen zwischen allgemeinen Informationen und ihren eigenen Erfahrungen zu schlagen. Möglicherweise sogar dadurch noch besser, dass das Hörbuch von Hasters selbst eingelesen wurde, aber in jedem Fall eine absolute Hör- und Leseempfehlung von mir.

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen
208 Seiten

Viele kennen Alice Hasters vielleicht aus ihrem Podcast Feuer & Brot, den sie gemeinsam mit Maximiliane Häcke macht. Mit Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen erschien im vergangenen Jahr ein Buch, dass ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus und Sexismus thematisiert. Das Buch ist mehr als ein reiner Erfahrungsbericht, denn die Autorin gibt sich viel Mühe, ihre eigenen Erfahrungen in historischen Kontext zu setzen, zu analysieren und so für ihre Leser*innen einzuordnen. Das ist auf der einen Seite unglaublich interessant und lehrreich, auf der anderen Seite aber auch (auf gute Weise) unbequem. Alice Hasters belehrt nicht, sondern regt dazu an, sondern ruft zur selbstkritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten auf. Und das ist unglaublich wichtig. Absolute Empfehlung von meiner Seite.