I am not well. Das Buch ist alles was alle darüber erzählen und so viel mehr. Ein absoluter Must-Read, da führt kein Weg dran vorbei. Es wird als wegweisendes Buch in die Geschichte eingehen, klingt pathetisch aber ich bin mir da einfach sicher.
In den 90ern publiziert hat dieses Buch nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Treffendes Szeneporträt über die Schwulenszene auf Gran Canaria, speziell Playa del Inglés und auch heute noch brandaktuell, denn die Schauplätze des autobiografisch geprägten Episodenromans, die mit Charme und viel Witz eingefangen werden, gibt es zu 90% noch heute und werden weiterhin vom gleichen Publikum frequentiert.
Spannende Einblicke in das gesellschaftliche Bild des Trinkens in der deutschen Kultur und eines Krankheitsbildes, das heute auch noch viel Stigmatisierung erfährt.
Mir persönlich kommt AA in dem Erfahrungsbericht zu gut weg, da hätte ich mir mehr Reflexion und wenigstens die Nennung von Kritikpunkten (z.B. religiöser Einschlag obwohl beteuert wird, nichts mit der Kirche zu tun zu haben) bei einem kritikwürdigen Vereinigung gewünscht.
Auch Reha-Kliniken kommen bei Herrn Schreiber nicht gut weg, sie werden lediglich in einem Nebensatz erwähnt und quasi als „nicht notwendig“ deklariert, was ich auch schwierig finde.
Alles in allem aber lesenswert, vor allem wenn man sonst keine Berührungspunkte mit dem Thema hat und sich informieren möchte.
Mungo hat nix wronges gemaked und verdient alles Glück dieser Erde
Stellenweise sehr witzig, stellenweise nur etwas für Liebhaber höherer Literatur (ich verstand z.B. etliche Referenzen auf Proust, Sartre usw. nicht), aber auf jeden Fall etwas für alle Herrndorf-Fans.
Mein erster Murakami, sehr abstrus aber auch sehr spannend. Macht Lust auf mehr!
Mit "Arbeit und Struktur" Herrndorfs letztes Projekt. Die quasi-Fortsetzung zu "Tschick" und ein wie er selbst sagt "kaputtes" Werk, zusammengesetzt aus einem Manuskript und einem Dokument, betitelt "Verstreutes". Genau so liest es sich auch und strahlt dabei doch die vertraute Wärme aus, die man von seinem Vorgänger kennt.
Unfassbar zart und unschuldig, zugleich grausam und verletzend mäandert "Die Mitte der Welt" zwischen kindlicher Träumerei und dem Erwachsenwerden. Eines der besten Bücher über die man als LGBTQ-Jugendliche*r stolpern kann.
Thematisch ziemlich heavy für ein Jugendbuch aber nichtsdestotrotz sehr gut.
Zynisch, witzig, verwirrend, unterhaltsam.
Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich es auf Englisch gelesen habe, aber irgendwie habe ich nie mehr als zwei oder drei Kapitel auf einmal geschafft, obwohl der Inhalt an sich spannend war. Schöne, kurzweilige Krimigeschichte in interessantem Setting und mit genug Plot Twists um nicht langweilig zu werden.
Gute Repräsentation von LGBTQ+ Charakteren im Teenager-Alter, Widerstand gegen die Objektifizierung der Frau und generell progressiver Mindset, Handlung leider extrem vorhersehbar und unbefriedigend.
Hatte den ersten unkontrollierten Lachanfall auf Seite 27 (Stichwort: fickuell) und auch sonst wurde ich nicht enttäuscht. Für aufgeklärte linksgrünversiffte Feministen auf jeden Fall das richtige, für konservative Gemüter vermutlich eher schwer verdaulich.
Guter Essay, der darlegt warum die queerfeministische Bewegung sowie die deutsche Kulturszene einen moralischen Bankrott seit dem 07. Oktober 2023 verursacht haben und der ein Ansatz zur Diskussion sein möchte, wie man dieser Verrohung entgegnet.