Deutlich besser als der erste Teil aber irgendwie doch keine 5 Sterne. Warum? Auch wenn es nachvollziehbar ist, wie der Protagonist handelt, hat mich das Pathetische an ihm genervt. Auch die Beziehungen zwischen den Charakteren sind frustrierend - nicht unbedingt unplausibel, aber eben frustrierend.
Was ich mochte: world building, politics, twists and turns, roman mythology/aesthetics.
"A howl of anger" sagt die Sunday Times auf dem Cover und ich denke das passt sehr gut. Das Buch hat als Frau - selbst ohne in Korea aufgewachsen zu sein - viele #relatable-Momente. Wenngleich es in Korea noch eine Stufe härter zu sein scheint, eine Frau zu sein. Ich mochte die gut eingewobenen Statistiken sehr und denke man kann es gut Menschen in die Hand drücken, die dumme Dinge sagen wie: "Warum brauchen wir denn Feminismus, es gibt doch Gleichberechtigung".
Ruth findet in einer Brotdose das Tagebuch eines japanischen Schulmädchens am Strand. Klingt erstmal nicht spektakulär aber was folgt sind viele spannende Ideen zum Thema Zeit (wann ist eigentlich jetzt?). Mir hat's sehr gefallen!
Ein richtig tolles Buch und die Autorin hat eine wunderschöne, detailreiche Sprache, die mir sehr gefallen hat. Darüberhinaus lernt man auch noch was über Rassismus und Feminismus, bin begeistert.
Ich mach's kurz: Factfulness hat mir deutlich besser gefallen. Falls ihr trotzdem dieses Buch lesen wollt: macht es nicht als Hörbuch weil es teilweise schwer ist ohne Grafiken zu folgen, was er sagt (es gibt ein PDF dafür aber wer schaut sich das schon parallel an?).
"Nichts ist nämlich weniger aufsehenerregend als eine Seuche, und schon durch ihre Dauer sind große Unglücke eintönig."
Selten konnte man sich so gut in diesen Roman einfühlen und gleichzeitig wollte man es selten so wenig können.
Das ist eins der Bücher wo ich vorher dachte, dass es mir etwas ganz anderes erzählen würde. Ich hatte gehofft, dass mir das Buch sagt "Dicksein ist gar nicht so schlimm, weil.." (So wie man sagt "Du bist doch gar nicht dick!"). Stattdessen hat es mir erzählt: "Dicksein ist schlimm und der Kapitalismus ist Schuld." (stark vereinfacht). Und das hat mich die erste Hälfte des Buches etwas empört, schließlich wurde ich gut erzogen vom Kapitalismus usw. und dazu gehört, dass meine vielleicht größte Angst im Leben ist, eines Tages aufzuwachen und dick zu sein ("unfickbar" wie Sofie so eindrücklich schrieb und das gehört sich nun wirklich nicht als weiblich gelesene Person!). Ich musste also viel über mich und mein thin privilege nachdenken und hoffe, langfristig etwas gelernt zu haben. Ich habe das also auch alles sehr internalisiert und versuche auch schon eine Weile meine negativen Gedanken in Bezug auf das Thema zu bearbeiten - allerdings glaube ich der Groschen ist erst jetzt gefallen. Ich folge schon einigen nicht-normschönen Menschen auf verschiedenen Kanälen, die ich alle sehr schätze. Habe mir aber vorgenommen das weiter auszubauen. Deswegen habe ich auch die eingestreuten Interviews geschätzt! Auch will ich zukünftig versuchen nicht wie die normschönen, dünnen Influencer_innen zu sein, die etwas für sich beanspruchen obwohl sie nun überhaupt nicht marginalisiert sind, sondern tatsächlich solidarisch den Mund aufzumachen.
Sehr empfehlenswert. Sofie Hagen ist dazu noch unerhört sympathisch (und benutzt viele reizende Fußnoten, so wie ich gerne Klammern, als Bonus Gedanken).
Ich habe es als Hörbuch gehört und es ist ein Genuss Obamas besonnene Stimme zu hören in Zeiten starker Verunsicherung. Auch sonst ist es ein tolles Buch, um die letzten Jahre mit einem anständigen amerikanischen Präsidenten Revue passieren zu lassen. Obama reflektiert sich und seine Entscheidungen kritisch und man merkt, was es für ein ätzender Job es sein muss, wenn man doch eigentlich nur das Beste für alle will und dann republikanische Echsenmenschen um die Ecke kommen, einen sabotieren, blockieren und einem sagen (sinngemäß): "Sorry Bro, je schlechter es der Bevölkerung geht, desto besser ist es für uns! 🌚"
Ich freue mich auf die zweite Hälfte!
Mittelalterliches Russland. Ein junges Mädchen kann mit mystischen Kreaturen sprechen. Dann kommt die Kirche und macht - mal wieder - alles kaputt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich mochte die Märchenfiguren und die Protagonistin. Am Ende schwächelte der Plot etwas, wahrscheinlich weil noch was für die Trilogie offenbleiben sollte.
Ein junger trauernder Mann unterhält sich mit seiner alten Nachbarin und erfährt ihre harte Lebensgeschichte in Stalin-Russland.
"My life was narrated for me by others. Their voices were forceful, emphatic, absolute. It had never occurred to me that my voice might be as strong as theirs."
Ein beeindruckendes Buch über Familie, Fanatiker, Bildung, Emanzipation, Realitätszweifel, Erwachsenwerden und sich-selbst-finden. Ich war an vielen Stellen geschockt über das, was die Autorin durchstehen musste und konnte aber auch nachfühlen wie wichtig es für sie war, sich selbst im eigenen Narrativ nicht als Opfer zu sehen.
Ein informatives von wissenschaftlich Studien (davon gibt es nicht so viele) getragenes Buch über Katzen. Allerdings passt es an einigen Punkten nicht zu meiner Katze, da es viel auf Freigänger-Mischlings-Katzen bezieht und Rassekatzen häufig von ihm ausgenommen werden - letzteres fand ich nicht ganz nachvollziehbar. Bei der Beantwortung meiner Frage ("Will meine Wohnungskatze mit Stammbaum einen Kumpel?") konnte mir das Buch also nicht so wirklich helfen.
Nachdem ich ein Buch über die echte Geschichte von Hillary Rodham Clinton gelesen hatte, folgte nun Fiktion. Ich mag die Idee von Romanen, ein Detail in der Geschichte zu ändern, um dann zu überlegen, was anders passiert wäre - in diesem Fall: was wäre wenn Hillary Bill nicht geheiratet hätte? Curtis Sittenfeld hat einen angenehmen Schreibstil und lässt ihren semi-fiktiven Charakter authentisch und echt erscheinen. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen.
Ein Buch mit einer guten Prämisse. Leider scheint diese Idee - den trojanischen Krieg aus der Perspektive der Frauen zu erzählen - nach circa der Hälfte des Buchs nicht mehr zu funktionieren. Das Leben der versklavten Frauen, wie Briseis, ist einfach zu trist in seiner Grausamkeit. Deswegen kommt später Achilles als Perspektive dazu. Er ist in diesem Buch ein interessanter Charakter, aber mich hat es irgendwie enttäuscht, dass dann doch wieder ein Mann in den Fokus rückte. Wahrscheinlich ist es allerdings einfach "realistisch" (sofern man das über eine Geschichte mit Göttern sagen kann), dass das Leben der Männer einfach spannender war. Insgesamt dennoch lesenswert wenn man sich für Geschichten aus dem Altertum interessiert.