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Moscow Mule
320 Seiten

Ich beschloss, so lange unglücklich zu bleiben, wie es nur ging, denn das Glück brachte nichts als Trägheit und Stillstand, oder vielleicht sogar - Gott bewahre - ein Haus. Das konnte ich mir nicht leisten. (S.10)

Moskau, 2006. Die Studentin Karina ist jung, mittellos und träumt davon, nach Europa auszuwandern. Gemeinsam mit Tonya, ihrer besten Freundin, die dieselben Träume teilt wie sie, schummelt sie sich durchs arme Leben in Moskau. Sie teilen sich betrunkene Männer, ihr letztes Kleingeld, legendäre Partynächte und Familienkonflikte. Als die Möglichkeit eines Stipendiums in Berlin aufploppt, gibt sie alles - und Tonya gibt ihr schmerzhaft zu verstehen, dass sie ihren Traum wohl grösser stellt als die Freundschaft zu ihr.

In der Protagonistin Karina steckt sehr viel vom Leben der Autorin drin, auch sie studierte in Moskau politischen Journalismus und wechselte dann zu einer Uni in Berlin, wo sie seither wohnt. Da ich selbst zwischen 2001 und 2007 oft in Russland war, war mir vieles nicht unbekannt, was sie über die russische Kultur und Eigenheiten preisgab. Genau das fand ich sehr spannend und sorgte bei mir für viele Erinnerungen. Ohne diesen Bezug hätte ich das Buch aber wohl kaum beendet. Mir gefiel ihre Sprache nicht, zu plump. Zwar witzig, aber nicht in meinem Geschmack.