Ich habe wenig Bezug zu Tennis. Es interessiert mich auch nicht sonderlich. Und dennoch schafft es Andrea Petković, dass ich mich etwas für ihren Sport interessiere, denn sie beschreibt in ihrem Buch sehr eindrücklich, was für ein Kampf jedes Tennis-Spiel ist – vor allem ein Kampf gegen sich selbst. Das kann ich dank ausgedehnter Radtouren dann doch wieder nachfühlen. Die Zählweise in einem Tennisspiel habe ich trotzdem nicht verstanden. Aber das war auch nicht mein Anspruch. Ich mochte es einfach, einen Blick in eine mir völlig fremde Welt erhalten zu haben.
Die Hauptfigur erlebt in "1000 serpentinen angst" fast täglich Rassismus. Oliva Wenzel beschreibt die psychische Last dieser Erlebnisse so eindrücklich, dass ich einen Tag brauchte, bis ich mich von diesem Buch erholt habe. Unsere Geselllschaft ist zutiefst ungerecht. Ich empfinde es als ungerecht, dass ich immer wieder in ein "Happy Land" zurückkommen kann, was so vielen anderen Menschen in diesem Land verwehrt bleibt.
Erschütternd und eine wichtige Lektüre.
Liest sich wie eine klebrige fan fiction als Antwort auf "Call me by your name", allerdings vom selben Autor. Ärgerlich.
Wirkte auf mich bisschen abgedroschen - was mich dann beim Bedienen der Suchmaschine nach beendeter Lektüre auch bestätigte: Das Buch enthält einige Plagiate. Zitate von Bob Dylan zu erfinden, damit es in die Story passt: Auch irgendwie passend für ein Buch, dass sich "Imagine" nennt und über Kreativität berichtet. Nur macht mich dieses Lügen um Erfolg zu haben halt sehr, sehr wütend.
Bestes Buch seit Langem. Wie Pippi Langstrumpf, nur besser. Eine irre Übersetzung. Das Glossar habe ich viel zu spät gefunden. Es war in meinem "Das wird jetzt eine harte Zeit - bitte gib mir ein paar positive Bücher mit, lieber Buchhändler"-Paket. Hat er sehr gut ausgewählt.
Menschen, die einander sehr mögen, aber es nicht schaffen, offen zueinander zu sein. Normale Menschen also. (Warnung: lieber nicht lesen, wenn eine Beziehung mit bzw. an ähnlichen Problemen gescheitert ist und das noch nicht fertig verarbeitet ist)
Puh, wurde mir in Lindau von einer Buchhändlerin empfohlen. War aber schrecklich langweilig. Habe mitgenommen: Rainer Maria Rilke war wohl ziemlich unsympathisch (geht in Ordnung für mich, Gedichtsanalyse moche ich eh nie).
Bei jedem Pynchon-Buch frage ich mich: Warum verdammt noch mal hab ich es mir in Englisch besorgt? Doch: Wäre die deutsche Version so viel einfacher zu lesen? Naja, ich habe trotz beschwerlichen Lesens trotzdem noch keinen Reinfall mit Pynchon gehabt.
Nationalismus ist ein Gift für jede Gesellschaft - das zeigt Saša Stanišić mit diesem Buch besonders gut. Ebenso gut zeigt er auf, wie wenig Deutschland in den 1990ern geflüchtete Menschen willkommen hieß. Wenn ich über die 2010er Jahre mir so anschaue: Hat sich daran wirklich was geändert? (weiterer Pluspunkt: Das Ende!)
Das Buch, das zwei Bücher ist: Eine Geschichte und ein ebenso langer Essay zur Entstehungeschichte von Helen Wolffs "Hintergrund für Liebe". Ich mochte beides sehr.
4 Sterne für ein unterhaltsames Urlaubsbuch, was sich wahnsinnig gut wegliest und dabei nicht zu flach wird. Ich werde bei Mandarinen leider nun immer an "Manderine Schatzi" denken.
Pflicht-Fortbildungslektüre für Urlaubsträume.
Ein paar hübsche Utopien. Besonders in Erinnerung halte ich die Gruppe, die sich versammelt, um sich vom Prokrastinieren abzuhalten. Die Idee wurde dann recht fix depriminierend. Wenig später sah ich auf Twitter jemanden, der das vorschlug. Utopien werden so schnell zur Realität.
Ein ziemlich niederschmetterndes und lebensbejahendes Buch. Rassismus, Opiod-Krise, häusliche Gewalt, unsichere Liebende und die Illusion des amerikanischen Traums zusammengeführt.