Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht
264 Seiten

Ich habe wenig Bezug zu Tennis. Es interessiert mich auch nicht sonderlich. Und dennoch schafft es Andrea Petković, dass ich mich etwas für ihren Sport interessiere, denn sie beschreibt in ihrem Buch sehr eindrücklich, was für ein Kampf jedes Tennis-Spiel ist – vor allem ein Kampf gegen sich selbst. Das kann ich dank ausgedehnter Radtouren dann doch wieder nachfühlen. Die Zählweise in einem Tennisspiel habe ich trotzdem nicht verstanden. Aber das war auch nicht mein Anspruch. Ich mochte es einfach, einen Blick in eine mir völlig fremde Welt erhalten zu haben.

1000 Serpentinen Angst
352 Seiten

Die Hauptfigur erlebt in "1000 serpentinen angst" fast täglich Rassismus. Oliva Wenzel beschreibt die psychische Last dieser Erlebnisse so eindrücklich, dass ich einen Tag brauchte, bis ich mich von diesem Buch erholt habe. Unsere Geselllschaft ist zutiefst ungerecht. Ich empfinde es als ungerecht, dass ich immer wieder in ein "Happy Land" zurückkommen kann, was so vielen anderen Menschen in diesem Land verwehrt bleibt.

Imagine: How Creativity Works
279 Seiten

Wirkte auf mich bisschen abgedroschen - was mich dann beim Bedienen der Suchmaschine nach beendeter Lektüre auch bestätigte: Das Buch enthält einige Plagiate. Zitate von Bob Dylan zu erfinden, damit es in die Story passt: Auch irgendwie passend für ein Buch, dass sich "Imagine" nennt und über Kreativität berichtet. Nur macht mich dieses Lügen um Erfolg zu haben halt sehr, sehr wütend.

Oreo
288 Seiten

Bestes Buch seit Langem. Wie Pippi Langstrumpf, nur besser. Eine irre Übersetzung. Das Glossar habe ich viel zu spät gefunden. Es war in meinem "Das wird jetzt eine harte Zeit - bitte gib mir ein paar positive Bücher mit, lieber Buchhändler"-Paket. Hat er sehr gut ausgewählt.

Normal People
304 Seiten

Menschen, die einander sehr mögen, aber es nicht schaffen, offen zueinander zu sein. Normale Menschen also. (Warnung: lieber nicht lesen, wenn eine Beziehung mit bzw. an ähnlichen Problemen gescheitert ist und das noch nicht fertig verarbeitet ist)

Vineland
480 Seiten

Bei jedem Pynchon-Buch frage ich mich: Warum verdammt noch mal hab ich es mir in Englisch besorgt? Doch: Wäre die deutsche Version so viel einfacher zu lesen? Naja, ich habe trotz beschwerlichen Lesens trotzdem noch keinen Reinfall mit Pynchon gehabt.

HERKUNFT
360 Seiten

Nationalismus ist ein Gift für jede Gesellschaft - das zeigt Saša Stanišić mit diesem Buch besonders gut. Ebenso gut zeigt er auf, wie wenig Deutschland in den 1990ern geflüchtete Menschen willkommen hieß. Wenn ich über die 2010er Jahre mir so anschaue: Hat sich daran wirklich was geändert? (weiterer Pluspunkt: Das Ende!)

Helle Materie
146 Seiten

Ein paar hübsche Utopien. Besonders in Erinnerung halte ich die Gruppe, die sich versammelt, um sich vom Prokrastinieren abzuhalten. Die Idee wurde dann recht fix depriminierend. Wenig später sah ich auf Twitter jemanden, der das vorschlug. Utopien werden so schnell zur Realität.