Wirkte auf mich bisschen abgedroschen - was mich dann beim Bedienen der Suchmaschine nach beendeter Lektüre auch bestätigte: Das Buch enthält einige Plagiate. Zitate von Bob Dylan zu erfinden, damit es in die Story passt: Auch irgendwie passend für ein Buch, dass sich "Imagine" nennt und über Kreativität berichtet. Nur macht mich dieses Lügen um Erfolg zu haben halt sehr, sehr wütend.
Bestes Buch seit Langem. Wie Pippi Langstrumpf, nur besser. Eine irre Übersetzung. Das Glossar habe ich viel zu spät gefunden. Es war in meinem "Das wird jetzt eine harte Zeit - bitte gib mir ein paar positive Bücher mit, lieber Buchhändler"-Paket. Hat er sehr gut ausgewählt.
Menschen, die einander sehr mögen, aber es nicht schaffen, offen zueinander zu sein. Normale Menschen also. (Warnung: lieber nicht lesen, wenn eine Beziehung mit bzw. an ähnlichen Problemen gescheitert ist und das noch nicht fertig verarbeitet ist)
Puh, wurde mir in Lindau von einer Buchhändlerin empfohlen. War aber schrecklich langweilig. Habe mitgenommen: Rainer Maria Rilke war wohl ziemlich unsympathisch (geht in Ordnung für mich, Gedichtsanalyse moche ich eh nie).
Bei jedem Pynchon-Buch frage ich mich: Warum verdammt noch mal hab ich es mir in Englisch besorgt? Doch: Wäre die deutsche Version so viel einfacher zu lesen? Naja, ich habe trotz beschwerlichen Lesens trotzdem noch keinen Reinfall mit Pynchon gehabt.
Nationalismus ist ein Gift für jede Gesellschaft - das zeigt Saša Stanišić mit diesem Buch besonders gut. Ebenso gut zeigt er auf, wie wenig Deutschland in den 1990ern geflüchtete Menschen willkommen hieß. Wenn ich über die 2010er Jahre mir so anschaue: Hat sich daran wirklich was geändert? (weiterer Pluspunkt: Das Ende!)
Das Buch, das zwei Bücher ist: Eine Geschichte und ein ebenso langer Essay zur Entstehungeschichte von Helen Wolffs "Hintergrund für Liebe". Ich mochte beides sehr.
4 Sterne für ein unterhaltsames Urlaubsbuch, was sich wahnsinnig gut wegliest und dabei nicht zu flach wird. Ich werde bei Mandarinen leider nun immer an "Manderine Schatzi" denken.
Pflicht-Fortbildungslektüre für Urlaubsträume.
Ein paar hübsche Utopien. Besonders in Erinnerung halte ich die Gruppe, die sich versammelt, um sich vom Prokrastinieren abzuhalten. Die Idee wurde dann recht fix depriminierend. Wenig später sah ich auf Twitter jemanden, der das vorschlug. Utopien werden so schnell zur Realität.
Ein Geburtstagsgeschenk, wohl wegen meiner zunehmenden Radfahraktivitäten. Der Inhalt des Buches: ein mittelalter, weißer Mann bucht eine geführte Mountainbike-Tour in einer internationalen Reisegruppe von den Victoria-Fällen bis nach Kapstadt. Eine Reiesreportage. Seine Beschreibungen führen zu vielen facepalm-Momenten seitens mir, der Leserin, die aufgrund schierer Ungläubigkeit der Unreflektiertheit. Ein Beispiel: "Vielleicht können nur Männer das nachvollziehen: dieser erste Schluck später an der Bar! Dieses frisch gezapfte Bier, das auch den Rest des Staubes hinunterspült! Jeder Mann würde ein Jahr seines Lebens dafür geben. Wohl wissend, dass das nun wirklich Schwachsinn ist." Wahrscheinlich kann der Autor mein Gefühl nicht nachvollziehen, wenn ich nach 100 km auf dem Trekkingrad ein Schnitzel oder Steak verspeise. Jeder Happen ein Genuss, der den Magen langsam füllt – im Gegensatz zur Lektüre dieses Buches.
Einen Stern gibt es dafür, dass mir das Buch die Landschaften von Botswana, Namibia und Südafrika näher gebracht hat.
Ich ärgere mich gerade über mich, da ich nicht direkt im Anschluss an die Lektüre einen Kommentar verfasst habe. Das war ein sehr gutes Buch. Auf Twitter habe ich geschrieben: "Ich mochte „Pixeltänzer“, weil es verschiedenste Themen zusammenbringt, mit denen ich mich gerne beschäftige, z.B. aktuelle netzpolitische Fragen, digitalen Schabernack statt Innovationstheater, oder Kunst vor 100 Jahren." Ich mochte die Ebenen, den Einblick in das Leben einer vergessenen Künstlerin, welche vor 100 Jahren gelebt und gearbeitet hat und die Selbstverständlichkeit, mit der digitale Medien, eine Entwicklerin und ihre täglichen Arbeitsprozesse eine literarische Rolle finden – ohne dabei in irgendeiner Weise steif oder unnatürlich zu wirken.
Am 9. November überkommt mich jährlich die Gänsehaut. Das Gefühl wird begleitet von der Frage, was es für mich bedeutet hätte, wenn sich 1989 nicht so viele Menschen öffentlich gegen das DDR/SED-Regime gestellt und die friedliche Revolution eingefordert hätten. Als eine, die in Ost-Berlin geboren ist und 1989 noch viel zu jung war, um die Geschehnisse kognitiv groß mitzubekommen, verbinde ich mit dem Tag große Dankbarkeit. Dass der 9. November auch das Datum für die Reichskristallnacht ist und für den Mord und Vernichtungsstrategien steht, wird mein Gefühl der Dankbarkeit immer konterkariert. Und allein das so an dieser Stelle zu formulieren, bereitet mir Unbehagen. Wieso kann ich an einem Tag wie den 9. November überhaupt diese Dankbarkeit fühlen und zulassen? Diese Widersprüche werden bleiben. Das Buch "Am 9. November" von Anke Hilbrenner und Charlotte Jahnz geht für sechs verschiedene Ereignisse am 9. November zu unterschiedlichen Zeiten in die Tiefe. Die Autorinnen geben vor allem Zeitzeug*innen eine Stimme. Für mich eine der großen Stärken des Buches. Und dann ist dann noch der tolle Schlussessay, der weitere Perspektiven aufzeigt.
Ein wertvolles Buch – allein schon aufgrund seiner Gestaltung. Jede Kurzgeschichte steht für sich. Sie erfordern viel Umdenken, da sich in jeder Geschichte eine neue kleine Welt entfaltet mit all ihren Protagonisten und verschiedenen Erzählperspektiven. Ich mochte das sehr, aber eben auch wohldosiert.
Liest sich wie eine klebrige fan fiction als Antwort auf "Call me by your name", allerdings vom selben Autor. Ärgerlich.