Nette kleine Parabel über Veränderung, den Umgang mit ihr und die eigene Einstellung mit der man an die Sache heran geht.
Einmal eingetaucht, hat es mich nicht wieder losgelassen.
Ganz gut. Seine Sätze sind teils sehr verschachtelt aber dennoch liest es sich recht locker.
"Am Hang", was er ca 10 Jahre später geschrieben hat, fand ich aber besser.
Ein paar dieser "mentalen Werkzeuge" waren sehr hilfreich für mich, die werde ich nochmal durch gehen und mir Notizen machen. Also für mich ein lesenswertes Buch. Von der Häufigkeit, mit der Charlie Munger und Warren Buffet zitiert wurden, war ich allerdings nach einer Weile ein bisschen genervt.
Kann man schon mal lesen bzw. anhören, ist aber irgendwie eine große Sammlung von Tipps, die einfach so ausgekippt wird. Also es gibt zwar eine grobe Struktur - die drei Bereiche "highlight", "focus" und "energize", aber unter'm Strich ist es wirklich ein Haufen Dinge, die die beiden Autoren mal ausprobiert haben und die man für sich selbst doch auch mal ausprobieren soll.
Trotzdem drei Sterne weil viel Gutes drin steckt. Ein bisschen was habe ich schon selbst getestet bzw. in meinen Alltag integriert.
Thomas Gottschalk sagt "Wenn ich die Kolumnen von Margarete Stokowski lese, denke ich: Sie nervt, aber sie hat recht."
Ich sage: Sie hat recht. Und genervt ist man von ihr wohl nur, wenn man selbst so privilegiert ist, dass man vieles überzogen findet, worüber sie schreibt. Sie schreibt über wichtige Themen, in klarer Sprache ohne uns zu schonen, und trotzdem steckt in fast jedem Text auch etwas Witz. Wie eine bittere Medizin, die man auf ein Stück Zucker tropft um sie besser zu vertragen.
Ich habe in den letzten Tagen jeweils morgens zum Aufwachen ein paar Texte aus dem Buch gelesen und sie machen ganz gut wach. Sie holen mich von der Traumwelt in die Realität zurück, ein bisschen werde ich dabei auch wütend über die Ungerechtigkeit auf der Welt, aber ohne zu sehr runtergezogen zu werden.
"Im großen und ganzen versuche ich, da Staub aufzuwirbeln, wo es eh schon dreckig ist. Also ungefähr das Gegenteil von dem, was von einer Polin in Deutschland erwartet wird, Zwinkersmiley."
Vier von fünf Sternen weil es "nur" einzelne Texte (Kolumnen) sind und weil ich "Untenrum frei" noch besser fand.
Es ist kein gutes Buch. Es ist das beste Buch.
(In QualityLand gibt es nur Superlative). Aber im Ernst, es ist wirklich gut, weil es lustig und ernst gleichzeitig ist. Eine Satire über die Zukunft der Digitalisierung, wunderbar locker zu lesen, lehrreich, kritisch. Eignet sich gut als Geschenk für Verwandte, die denken, Datenschützer wären seltsam und würden übertreiben.
(Ich hab zuletzt häufig gehört, wie nervig das mit der DSGVO sei, weil man da dauernd was unterschreiben muss - dass es aber ganz gut ist, jederzeit Auskunft über die eigenen persönlichen Daten erhalten zu können, daran scheint kaum jemand zu denken)
Interessant und humorvoll. Ich bin jetzt Fan von Liv Strömquist :)
Eine Sammlung kleiner Essays, die zum Nachdenken anregen. Am Besten fand ich das über Arbeit und Glück.
"Der bemerkenswerteste Aspekt der modernen Arbeitswelt hat nichts mit Computern, Automatisierung und der Globalisierung zu tun. Der bemerkenswerteste Aspekt der modernen Arbeitswelt ist der weitverbreitete Glaube, dass die Arbeit uns glücklich machen soll. Für alle Kulturen ist die Arbeit ein zentrales Thema, doch unsere ist die erste, die annimmt, dass Arbeit etwas anderes als Bestrafung und Sühne sein kann. Wir sind die ersten, die meinen, ein geistig gesunder Mensch würde aus freien Stücken arbeiten, sogar wenn er oder sie keinem finanziellen Druck ausgesetzt ist. Ebenfalls einzigartig sind wir darin, dass wir die Wahl unseres Arbeitsplatzes darüber entscheiden lassen, wie wir wahrgenommen werden, sodass die erste Frage, die wir einer neuen Bekanntschaft stellen, nicht nach deren Herkunft oder Elternhaus ist, sondern nach ihrer Beschäftigung - als könnte nur diese Antwort uns wirklich bedeuten, was dem menschlichen Leben seine besondere Stimmung gibt."
Waren meine Erwartungen zu hoch? Ich habe das Buch gekauft, weil es im Buchladen bei den Empfehlungen einer Mitarbeiterin stand, die andere Bücher empfahl, die ich sehr mochte. Außerdem ist auf der Rückseite ein Zitat von Benedict Wells: "Mit viel Witz und leiser Wehmut erzählt Jan Böttcher von der Rückkehr ins Kaff als Rückkehr zum Ich." Da ich momentan auch für ein paar Monate von Berlin in ein Kaff gezogen bin, hat mich auch das generelle Setting angesprochen.
Für mich war es aber dann eher enttäuschend. Man wartet irgendwie darauf, dass mal was passiert. Und dann ist der Hauptprotagonist auch noch so unsympathisch. Er hat früher nie was auf Freunde und Familie gegeben und kehrt nur widerwillig für einen Job in den Ort zurück, in dem er aufgewachsen ist. Das ist wahrscheinlich der Punkt. Ich selbst bin nur für die Familie, genauer gesagt meine Omas, dieses Jahr für eine Weile ins Dorf zurück. Trotzdem drei Sterne, denn es war doch ganz gut zu lesen, auch wenn es nicht so recht meinen Erwartungen entsprochen hat.
Sowas habe ich noch nie gelesen. Die Perspektive des staunenden 15-jährigen, der aus Budapest nach Auschwitz und Buchenwald deportiert wird, scheint irgendwie so typisch für einen Jungen in dem Alter, zumindest am Anfang, gegen Ende klingt er eher wie ein 80-jähriger kluger Mann, der viel erlebt hat - und das hat er ja auch.
"Auf jeden Fall, das musste ich zugeben, war ich da, und diese Tatsache erneuerte sich unbestreitbar in jedem Augenblick, dauerte fort, dauerte noch immer und dauerte auch weiterhin beständig an."
(Literaturnobelpreis 2002)
Prof. Dr. Valter Longo will es wissen: wie kann man bei guter Gesundheit über 100 Jahre alt werden? Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass er es auch oder insbesondere für sich selbst herausfinden will, und finde gut, dass er jeweils dazuschreibt, wie die Auswirkungen seines Ernährungskonzepts (Longevità-Diät plus sog. Scheinfasten) auf verschiedenee Krankheiten bereits in Studien erforscht wurde bzw. in welchen Bereichen es sich nur um eine Vermutung handelt. Auch erwähnt er regelmäßig, für wen sich der Ansatz nicht eignet und was man ab einem Alter von 65-70 beachten muss (mehr Protein). Ich empfehle dieses Buch allen, die an einem langen und gesunden Leben interessiert sind. Und vor allem empfehle ich es allen, die etwas zum Thema lesen wollen, was nicht durch Voreingenommenheit bzgl. Paleo/Veganismus/Low-Carb/whatever-Ernährungsweisen vorbelastet ist, sondern ergebnisoffen rangeht. Spoiler: er empfiehlt eine größtenteils pflanzliche Ernährung mit viel komplexen Kohlenhydraten aus Gemüse und Vollkorn, gesunden ungesättigten Fetten und etwa zwei Mal pro Woche Fisch. Für Menschen ab 65 empfiehlt er mehr Protein, d.h. mehr Fisch sowie kleine Mengen Ei und Ziegenkäse. Außerdem soll man in einem Zeitraum von 12 Stunden essen und je nach Situation ein oder mehrmals im Jahr für fünf Tage "Scheinfasten" (reduzierte Kalorienaufnahme - wird im Buch ausführlich beschrieben).
Anstatt zu schreiben, habe ich über's Schreiben gelesen. Das Buch gilt zurecht als Klassiker und enthält viele hilfreiche Tipps. Zwischendurch war ich von den Beispieltextauszügen etwas gelangweilt und ich konnte teilweise von den Beispielen wenig mitnehmen, da es z.B. um sprachliche Klischees ging, die mir im Englischen/Amerikanischen nicht geläufig sind. Trotzdem war einiges dabei, was mich weiter gebracht hat.
so gut!