Olives Freundin Anh ist in Olives Exfreund verliebt, möchte allerdings nichts mit ihm anfangen, weil sie fürchtet, Olive könne ihn noch lieben. Da das nicht der Fall ist und Olive ihre Freundin ermuntern möchte, diese Beziehung einzugehen, küsst sie spontan den ersten Mann, der ihr in Anhs Anwesenheit über den Weg läuft - und der sich ausgerechnet als Adam Carlsen herausstellt, der überall als Arschloch verschrien wird. In ihrer Not ist sie gezwungen, eine Beziehung mit ihm vorzutäuschen, die sich bald als nicht ganz so fake erweist, wie es ursprünglich geplant war ...
"Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" spielt im naturwissenschaftlichen Milieu, das die Autorin, die selbst Wissenschaftlerin ist, sowohl akkurat als auch humorvoll dargestellt hat. Gerade, wenn man sich ein klein wenig auskennt, lassen die Witze einen schmunzeln, aber auch ohne jegliches Wissen gibt es in dieser Romanze eine Menge zu lachen, wofür vor allem die Dynamik zwischen Olive und Adam sorgt.
Gegenüber Olive verhält sich Adam überaus freundlich, während er andere mit seiner Strenge sogar zum Weinen bringt - was natürlich nicht gerade eine gute Eigenschaft ist. Wenn jemand nur freundlich zu dir ist, alle anderen aber wie Dreck behandelt, ist dieser Jemand keine gute Person. Das Schöne dabei ist, dass dieses Thema sogar angesprochen wird und Adam, der nicht merkte, wie harsch er sich verhielt, nicht nur seine Sichtweise mitteilt, sondern sich auch bessert.
Olives und Adams Liebesgeschichte erfüllt so ziemlich alle Klischees des Fake-Datings, die man sich vorstellen kann, einschließlich zahlreichen unnötigen Lügen und Missverständnissen, ohne die diese Geschichte um einiges kürzer wäre. Doch dadurch, wie selbstironisch Olive davon erzählt, habe ich das Lesen trotzdem genossen - mir war vollkommen klar, dass ich hier nur eine von zahlreichen Liebesromanen lese, von denen es sowohl bessere als auch schlechtere gibt, doch Ali Hazelwoods Schreibstil nahm mich so gefangen, dass ich auf einmal vollkommen verstand, warum das Genre so beliebt ist.
Wenn man etwas Lockeres, Lustiges und Romantisches zum Lesen braucht, was sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, hat man hiermit eine gute Wahl getroffen; definitiv nur ein Roman für Zwischendurch, aber als Zwischenmahlzeit durchaus schmackhaft!
Rebecca lebt glücklich mit ihrer Ehefrau Lucy und ihrer fünf Monate alten Tochter Grace an einem kleinen Ferienort an der Ostseeküste. Eines Morgens begegnet Rebecca beim Spazierengehen am Strand einer nackten Frau, die sich Julia nennt und mit der sie sich schließlich anfreundet. Nach einer Woche, in der die beiden viel Zeit miteinander verbringen, verschwindet Julia jedoch spurlos. Beim Versuch, sie zu finden, stellt Rebecca fest, das nichts, was Julia ihr erzählt hat, der Wahrheit entspricht. Sie zu finden, scheint unmöglich - bis Rebecca ein Bild von Julia auf Lucys Laptop entdeckt. Kurz darauf wird Lucy tot aufgefunden und von Rebecca und Grace fehlt jede Spur ...
Die Handlung war um einiges verzwickter, als ich angenommen hatte, was mir sehr gut gefallen hat. Nach dem Lesen der obigen Kurzbeschreibung scheint der Fall klar zu sein, doch ich darf versichern, dass es nicht so einfach ist, wie es zunächst den Anschein hat. Nicht nur spielen andere wichtige Nebencharaktere eine entscheidende Rolle bei der Auflösung, sondern auch der Sichtwechsel auf Edda Timm, der Ermittlerin des Falls, die den Großteil der Geschichte erzählt. Mich überraschte es positiv, alles bisher Gelesene aus einer anderen Perspektive zu betrachten und dabei meine eigenen Schlussfolgerungen mit meinem Vorwissen zu ziehen.
Insgesamt ist dieser Roman mehr Krimi als Thriller, aber das hat meinem Vergnügen keinen Abbruch getan. Nur könnte das bei denjenigen, die gerne Thriller ohne einen Fokus auf Kommissare und Ermittlungen lesen, auf Verwirrung stoßen. Von daher empfehle ich den Roman eher den Krimi- als den Thriller-Fans, aber auch allgemein allen, die einfach mal wieder einen schönen, spannenden Fall lesen wollen :)
Einziger Wermutstropfen: Der "Bury Your Gays"-Tropus. Bei einem Krimi sollte man selbstverständlich mit Toten rechnen, doch fand ich es trotzdem schade, dass dieser Tod ausgerechnet ein lesbisches Ehepaar traf. Ich bitte um mehr Bücher - und auch Krimis -, die die LGBTQ-Community leben lassen!
Mara, Sadie und Hannah sind Wissenschaftlerinnen und beste Freundinnen. Und sie alle haben es in der Liebe schwer. Umweltwissenschaftlerin Mara erbt ein Haus, das zum Teil leider auch Liam gehört, dessen Firma sich im Grunde für die Zerstörung der Umwelt einsetzt. Ingenieurin Sadie bleibt mit Erik in einem Aufzug stecken, den sie nach einer überwältigenden Nacht und einer gewaltigen Lüge nie wieder sehen wollte. Und NASA-Wissenschaftlerin Hannah gerät während ihres Projekts, gegen das Ian Veto eingelegt hatte, in einer Gletscherspalte verloren. Sehr bald merken alle drei, dass sie doch mehr mit ihren jeweiligen „Erzfeinden“ verbindet, als sie ursprünglich dachten …
Dieser Roman besteht aus drei Kurzgeschichten, wobei diese jedoch nicht nur aufgrund ihrer Länge (ca. 160 Seiten), sondern auch aufgrund ihrer Erzählweise und Detailliebe wie vollständige Geschichten wirken. Das hat mich positiv überrascht, weil viele Kurzgeschichten im Allgemeinen zu abrupt auf mich wirken, ich dieses Gefühl hier aber nicht hatte.
Locker zu lesen sind sie alle drei allemal, wenn auch definitiv nicht perfekt. Das, was mich am meisten gestört hat, war zum Einen, wie oft das Wort „ficken“ verwendet wurde, weil es eine ausschließlich körperliche Anziehungskraft implizierte; und zum Anderen, dass alle drei Männer zugeben, im Grunde seit der ersten Begegnung davon fantasiert zu haben, mit der jeweiligen Protagonistin zu schlafen, was für mich creepy rüber kam und den Eindruck verstärkte, dass die Beziehungen eher sexueller als romantischer Natur sind. (Was natürlich in Ordnung ist, aber bei einem Liebesroman erwarte ich eine stärkere Ausprägung in Richtung Romanze.)
Die Handlungen außerhalb der Sexszenen waren nämlich richtig gut, sodass ich ein wenig enttäuscht war, wie durch ein paar vulgäre Worte der Eindruck einer süßen Liebesgeschichte schnell geschmälert wurde. Jetzt noch ein paar Worte zu den jeweiligen Geschichten:
Mara: Ich fand es überraschend natürlich beschrieben, wie ihr Hass auf Liam sich eventuell in Liebe verwandelte. Die beiden verbringen eine Menge Zeit miteinander und man kauft ihnen ihre Anziehung problemlos ab.
Sadie: Ich fand es cool, wie mit ihrem Aberglauben umgegangen wurde, aber davon abgesehen war ich kein allzu großer Fan ihrer Geschichte; sie hatte imho einen zu großen Fokus auf Sex und einen zu kleinen auf Liebe.
Hannah: Ich fand Hannah als Protagonistin sehr cool, vor allem, weil bei ihr gleich klargestellt wird, dass sie gerne Sex und es nicht so mit Dating hat. Außerdem war ihre Geschichte die wohl spannendste, auch wenn das Ende natürlich offensichtlich ist.
Insgesamt sind die Geschichten eine super lockere, leicht zu lesende Lektüre, die ich zwar nicht schlecht, aber aufgrund der erwähnten Kritikpunkte auch nicht großartig fand; wer gerne spicy Geschichten mit dem Enemies-to-Lovers-Trope liest, wird hier wohl mehr Freude finden.