Das Buch hat mich emotional auf eine ganz schöne Achterbahnfahrt mitgenommen. Die Beziehung zweier Freund:innen, Sadie und Sam, steht im Mittelpunkt der Geschichte und wird über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg begleitet. Die beiden machen zusammen Computerspiele, verbringen unglaublich viel Zeit miteinander, aber haben aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten, miteinander offen zu kommunizieren. Daraus erwachsen zahlreiche Konflikte, die frustrieren, die aber dennoch nicht Story-, sondern Character driven wirken, da sich die Figuren mit ihren Schwächen sehr greifbar anfühlen. Ich wurde jedenfalls sehr stark in diese Gaming-Welt hineingezogen und war bis zur letzten Seite an das Buch gefesselt.
Maja Göpels Buch hat viele Themen und Konzepte, von denen ich hier und dort schon gelesen hatte, stringent zusammengeführt und mir dadurch neue Denkanstöße beschert.
Das Buch hält in vielen Kapiteln, was es verspricht. Es gelingt eine umfassende Bestandsaufnahme großer gesellschaftlicher Baustellen auf sozialer, infrastruktureller, politischer Ebene. Die Ursachennachforschung und -erklärung kann dabei ebenso überzeugen. Bei den Lösungsansätzen wird es je nach Thema konkreter (Deutsche Bahn, Windkraft). Manchmal bleibt es mir allerdings zu wage. Das Buch bietet Deutschland betreffend auf jeden Fall eine gute Zusammenfassung relevanter politischer Themen unserer Zeit. Ich würde mir einen zweiten Teil mit der Aufarbeitung weiterer Themenkomplexe wünschen.
Lustige, bewusst überzogene Kurzgeschichte übers „Mann sein“, die sich in einem Rutsch durchlesen lässt.
Eine herausragende und abwechslungsreiche Sammlung an Essays, die unterschiedlichste Blickwinkel und Themenfelder beleuchtet. Ein guter und gleich auch tiefer Einstieg in die Thematik. Sehr lesenswert und darüber hinaus auch noch ansprechend gestaltet!
Leßmanns autobiografisches Erstlingswerk glänzt mit zahlreichen pointierten Beobachtungen und Wortwitz. Die Beschreibungen seiner Großeltern und anderer Familienmitglieder erinnern dabei an die liebevoll-skurrilen Schilderungen von Joachim Meyerhoff. Ich musste einige Male laut lachen. Wer Lust auf Familienanekdoten und exzentrische Charaktere hat, ist hier genau richtig.
Dank einem kurzen „Was bisher geschah“ und Personenregister hatte ich kaum Anlaufschwierigkeiten, um mich wieder in die Tintenwelt einzufinden. Die Handlung fühlt sich nicht so groß und eher wie ein Epilog zur Trilogie an, aber dennoch wurde es phasenweise sehr spannend. Die Charaktere und Funkes Schreibstil, der diese zum Leben erweckt, haben mir mal wieder sehr gut gefallen. Ein kurzweiliges Abenteuer in einer vertrauten Welt mit liebgewonnenen Figuren - kann man machen.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser wird es. Es geht unter anderem um patriarchale Strukturen, Machterhalt um jeden Preis und um die Angst vor dem Fremden, das als Sündenbock für gesellschaftliche Missstände hinhalten muss. Diese hochaktuelle Gesellschaftskritik erzählt Wolf anhand der mythologischen Figur der Medea. Die Lektüre hat mich im Nachgang noch sehr beschäftigt, was auch am guten Kommentarteil lag, der einige Hintergründe erklärt und den Text in einen größeren Zusammenhang eingeordnet hat.
Der zweite Gedichtband hat mich wie schon der erste immer wieder intensiv berührt und mitgenommen. Rupi Kaur nimmt uns mit auf eine Reise durch alle Höhen und Tiefen ihres Lebens. Diese persönliche Sicht auf die Dinge weckt Gefühle und Gedanken, die Dank ihrer Ehrlichkeit gleichzeitig universell gültig und wichtig sind.
Eine kurze Geschichte über Selbstliebe und ein positives Körpergefühl, in Abstimmung mit Psycholog:innen entwickelt. Schön illustriert und mit einem tollen Einband. Hat mir gut gefallen und die Botschaft, den eigenen Körper anzunehmen und zu schätzen so wie er ist, ohne ihn gleich zu bewerten, ist nicht nur für Kinder wichtig.