Ich habe selten ein Buch, an dessen Ende ich sage: Endlich ist es vorbei. Die Beziehung, die ich zu Donna Tartts The Goldfinch habe, ist eine sehr ambivalente: Ich habe einige Stellen sehr gemocht, andere fand ich schrecklich und stand kurz davor, das Buch abzubrechen.

Dieses Buch ist lang, sehr lang sogar, für meinen persönlichen Geschmack auch zu lang. Ich mag Tartts Art, zu schreiben, ich mochte diese schon in The Secret History sehr gerne, und ich habe kein Problem mit einem etwas langsameren Erzähltempo, aber hier gab es Phasen, die sich leider erschreckend inhaltsleer und flach angefühlt haben. Leider auch im Bezug auf die Charaktere.

Der Auftakt war unglaublich stark, überhaupt gefiel mir das Buch über die Phase von Theos Kindheit und Jugend sehr gut und die Bedeutung, die das Gemälde für ihn hat, war wirklich gut herausgearbeitet. Mit seiner Rückkehr nach New York und seinem Leben als erwachsener Mann brach der Roman in meinen Augen leider ein. Über große Teile des Romans bleibt Theo, trotz allem was ihm geschieht, zu großen Teilen unglaublich passiv, emotionslos. Einige Stellen des Plots empfand ich als weniger stringent; am Ende einfach nicht mein Roman.

Das Wichtigste zuerst: das hier ist ein sehr gutes Buch, keine Frage. Wer sich danach sehnt, mal wieder in eine Geschichte gefangen zu sein, ist hier richtig. Was es für mich ab der zweiten Hälfte dann doch ein bisschen anstrengender zu lesen gemacht hat, ist, das die Hauptperson nicht besonders sympathisch ist. Nun kann man auch mit unsympathischen Hauptfiguren mitfiebern, wenn man ihre Motive nachvollziehen kann. Das war für mich hier nicht der Fall. Am Anfang kann man darüber hinweg sehen, da er da noch ein Kind ist. Doch irgendwann ist er erwachsen und scheint nur schlechte Entscheidungen zu treffen und man weiß nicht genau wieso, weil das wichtigste eh "off screen" zu passieren scheint. Dann findet ein Zeitsprung statt und man erfährt nebenbei, was alles passiert ist. Oder eine andere Figur erzählt davon aber wir waren nicht dabei. Das ist schade, weil das Buch wirklich gut geschrieben ist und mich schon lange keine Geschichte mehr so gefesselt hat. Ich hätte gerne mehr mit Theo mitgefühlt aber da uns immer nur seine schlechten Entscheidungen präsentiert werden und nie die Entwicklung dahin, fiel mir das schwer. Nichtsdestotrotz, bin ich froh, es gelesen zu haben und hatte viel Freude dabei.

A story about secrets that tear you apart, growing up and learning how to live even if you don't have much love left for life. All across the story: A painting that carries meaning across time.

At times, the story seemed directionless to me, but it slowly found direction throughout the book. Donna Tartt's atmospheric writing and situational poetry were very immersive. About some aspects of the story, I am still unsure; there are definitely some riddles left for me to think about.

I am unsure if I found the book too long or just right. The book felt like it told more than one story, and I’m still unsure if the end concluded every single of those stories for me. Maybe these stories will go on in my head for a while. An unusual, but good feeling.