Sprachlich ist der Text recht unaufgeregt. Die Sätze fließen angenehm dahin, fliegen mal schnell und kurz vorbei, winden sich jedoch gelegentlich auch um den ein oder anderen Nebensatz. Die Wortwahl ist unauffällig. Hier gefällt sich die Sprache nicht, hier erfüllt sie einen Zweck. An ihr eckt man nicht an. Die beiden Übersetzer Ulrike Wasel und Klaus Timmermann haben somit passende Arbeit geleistet.

Von der Geschichte kann man das leider nicht sagen. Irgendwie hofft man beim Lesen bis zum Schluss, dass noch etwas Inspirierendes passiert und die Dramaturgie nicht in der Dystopie der allmächtigen Überwachung banal gefangen bleibt. Man hofft umsonst. Wenn sich im Verlauf der Erzählung eine plumpe Gelegenheit für weitere Überwachung und euphorische Technikgläubigkeit ergibt, dann nutzt sie der Autor auch. Dabei verbleibt er in Plattitüden, versucht gar nicht erst, unlogische Widersprüche aufzulösen oder Gründe für irrational erscheinendes Verhalten zu finden. Technikkritik verliert sich in der Darstellung von verwirrten Spinnern, die als isolierte Einzelfälle im Ewiggestrigen gefangen sind.

Das enttäuscht. Schade eigentlich.

(https://sr-rolando.com/2019/01/06/der-circle-von-dave-eggers/)

Ich bin irgendwie nicht damit warm geworden. Bei manchen Thrillern oder so hat man ja ein unbehagliches Gefühl, welches gewollt ist. Hier war es ein unbehagliches Gefühl der anderen Art, beschreiben kann ich es nicht. Überdies fand ich es schwierig, mich mit der Protagonistin zu identifizieren und ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Ganz großartiges Buch. Die Thematik ist aktueller denn je: Der gläserne Mensch und transparente Politik. Wie weit darf das gehen? Gut zu lesen, hervorragende Dramaturgie. Definitiv das Lieblingsbuch in diesem Jahr.

Nach so einem Medienecho kommt man an dem Buch ja nicht vorbei. An sich eine spannende Idee, die Geschichte an sich ist auch ganz spannend. Irgendwann aber wird es einfach zu viel. Nett zu lesen dennoch.

Vorneweg muss man sagen, dass es ziemlich ironisch ist, das Buch hier zu rezensieren. Zu bewerten. Theoretisch jedem die Möglichkeit zu geben es durchzulesen - verstehen wird das womöglich nur, wer den groben Inhalt des Romans kennt.

Es geht um eine Firma, die zu einem Monopol heranwächst und um eine Gesellschaft, die Privatsphäre nicht mehr kennt. Jede Information muss weltweit geteilt werden und jedem zugänglich sein. Daten werden gesammelt und ausgewertet.

Eigentlich eine solide Grundidee, die auch Interesse erweckt. Aber irgendwie hat Dave Eggers nicht das daraus gemacht, wie ich mir erhofft hatte. Eine Mischung aus Stellen, an denen man sich denkt "Oh ja! Total tiefsinnig und prägend für mein Leben", darauf folgend waren dann jedoch Szenen, wo man nur den Kopf schütteln konnte.

Und Mae, die eigentlich »Ich verscheißer dich nicht« sagen wollte, beschloss stattdessen, sprachlich innovativ zu sein, geriet aber bei ihrer verbalen Innovation vollkommen aus dem Konzept, und heraus kamen die Worte »ich fick dich nicht«.

Okay. Dave, was soll diese Stelle?? Sie ist weder sinnig im Kontext, noch amüsierend??!

Außerdem hat mich beim Lesen die ganze Zeit dieses ungute Gefühl verfolgt, dieser Fremdscham, der einen davon abhält sich zu entspannen.

ICH MEINE, WIESO BRAUCHT IHR KEINE PRIVATSPHÄRE?! FÜHLT IHR EUCH NICHT ALLE TOTAL UNWOHL, WENN IHR DIE GANZE ZEIT VON KAMERAS GEFILMT UND VON TAUSENDEN LEUTEN, DIE AN IHREN COMPUTERN ZUHAUSE SITZEN, BEOBACHTET WERDET????

Jaja. Wahrscheinlich war das die Intention des Romans, und mein Frust beruht auf völliger Naivität.

Aber trotzdem. Habe besseres erwartet. :(

Engagierte Literatur - Es gibt sie noch. Und Ihr Problem bleibt das alte: Man erkennt irgendwann nach 70 Seiten die Absicht und ist darüber entweder erfreut, also folglich gelangweilt, oder verstimmt. Dave Eggers findet vielleicht für das Gehabe der amerikanischen Großkonzerne Facebook, Google und Apple eine treffende Ästhetisierung, es gelingt ihm auch auch, das Always-On-Paradigma schlüssig durchzudeklinieren, nur eine Geschichte vermag er nicht zu erzählen, Figuren nicht zum Leben zu erwecken und spannende Plots liegen ihm so was von gar nicht.

Schreckliches Buch. Man weiß ab Seite 50 wie es enden wird. Ich verstehe nicht wie es ein Bestseller sein kann. Ich habe mich durchgekämpft und ewig dafür gebraucht. Der gute Dave Eggers ist 45 Jahre alt und schreibt wie eine unkreative 18 Jährige (ja 18 Jährige nicht 18 Jähriger), die in der Schule "1984" von George Orwell gelesen hat und sich dachte: "Heeeyyy das mache ich jetzt mit Facebook und Co nur in schlecht. Mit oberflächlichen, dummen Charakteren und ich setze das Thema Sex in dem Buch so stupide ein, dass man es auch hätte weglassen können (reine Effekthascherei wie "oh da steht Penis das ist voll sexuell und erwachsen wooohoo")". Ich habe das Buch auch nur zu Ende gelesen weil es so teuer war. Wirklich: scheiß Buch.

Krasser Roman. Die Handlung spielt einige Jahre in der Zukunft. Mae Holland fängt an, bei dem Internetkonzern "Circle" zu arbeiten. Der Konzern hat Unternehmen wie google, twitter, facebook übernommen und hat nun eine Monopolstellung auf der Welt. Es geht um Privatsphäre, Öffentlichkeit, politische Systeme und Macht. Das Bild, was man von diesem riesigen allmächtigen Konzern erhält, ist die meiste Zeit sehr abstoßend. Hoffentlich sieht unsere nahe Zukunft nicht so aus. Insgesamt ein sehr packender Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte.