Bücherregal lädt …
Vom Schweden, der den Zug nahm
379 Seiten

Unterhaltsames Buch über die Schönheit des Reisens mit der Bahn. Im letzten Kapitel hat er sich leider kurz vom Geschwätz über "Hyperloop" und "autonomen Pods" bequatschen lassen, aber das tut dem grundsätzlich guten Buch auch keinen Abbruch (außerdem hat er es 2019 geschrieben und da war noch etwas weniger klar, dass das alles Käse ist). Sicherlich nicht das Bahnreisebuch des Jahrhunderts, aber ein solider Vertreter des Genres.

Architektur der Gegenwart
128 Seiten

Nicht uninteressant, aber (erwartbarerweise) klingt es sehr nach einem Text, den ein Architekt oder eine Architektin verfasst hat: Seltsam hochtrabend, künstlerisch-intellektuell und manchmal ein Eckchen überzeichnet. Das ist nicht mal unbedingt Kritik am Buch (das mir gefallen hat), das ist einfach eine Beobachtung, die ich schon öfter mit Texten von Architekt:innen gemacht habe. Der kleine Garten einer Schule in meiner Nähe schafft zum Beispiel "Räume der Kontemplation" – und irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass die meisten Schülerinnen und Schüler (für die es diese ruhigen Ecken zum Abhängen ja geben soll) die Formulierung in ihrer vollen Eleganz zu schätzen wissen (oder verstehen).

Amüsiert hat mich außerdem die häufige Nutzung des schönen Wortes "rezykliert". Ich apprezitiere das.