"Es erscheint mir trostlos, wenn sich Mutter jetzt mit Fernsehen aus dem ihr verbleibenden Lebensstunden stiehlt."
Ein hoch emotionales, tieftrauriges und zugleich trostspendendes Buch. Tiefgründig, ungeschönt und ehrlich, mit viel Liebe und Trauer.
"Ich habe nie über den Tod nachgedacht. Nicht einmal am offenen Grab vom Vater. Eine Schaufel Erde hinuntergeworfen und - ja, ich war unter Schock. Aber ich dachte nicht über den Tod nach, sondern über mich. Der Tod ist für einen Lebenden immer der Tod von anderen."
"Letztlich ist der Tod auch nur der Beginn von Folgeerscheinungen."
"[...]und hörten zu, wie Winston über Fotografie referierte - mit ungewohnt ruhiger Stimme, Platz lassend für Fragen, Platz lassend für eigenes Nachdenken: dass die Fotografie uns stets in der Vergangenheitsform erreiche, sie somit die traurigste aller Künste sei, weil sie von einem Augenblick erzähle, der nie wiederkehrt; "die Malerei sagt, es ist; die Fotografie, es war"; [...]" (S. 127)
"Es ist ganz simpel: Nie wird ein Konhaufen alleine dadurch, dass man ein einziges Korn wegnimmt, zu etwas, das kein Kornhaufen ist. Niemals auch wird etwas, das kein Kornhaufen ist, dadurch, dass man ein Korn dazulegt, zu einem Haufen. Und doch: Nimmt man Korn um Korn fort, ist der Haufen irgendwann kein Haufen mehr."
Ein Buch über den 30jährigen Krieg, über all das Leid und all die Fürchterlichkeiten, die in Europa passierten. Jedes Kapitel ist einer eigenen Geschichte gewidmet, alle hängen irgendwie zusammen. Gewisse Kapitel packten mich sehr, bei anderen fand ich kaum den Zugang.