Bücherregal lädt …
Schöner Klassiker, in dem mir vor allem Annes und Gilberts Beziehung und Annes Erzieherin Marilla gefallen hat. Anne selbst ist ein wahrlich fantasievolles Kind. Sie hat die Schwäche, sich in ihren Fantasien zu verlieren und oft und lange über sie zu reden, aber gleichzeitig lernt sie aus ihren Fehlern und ist ein fleißiges Kind.
Insgesamt ein angenehmer Roman, der in manchen Aspekten zwar schon veraltet ist, aber hoffentlich noch lange in den Herzen seiner Leser fortleben wird.
Ich war eigentlich nie ein großer Fan von Kurzgeschichten, doch auf Empfehlung probierte ich die besten Kurzgeschichten von O. Henry aus ... und verstand plötzlich, was Kurzgeschichten so lesenswert macht. Es war einfach unglaublich, wie es O. Henry innerhalb zehn, zwanzig Seiten geschafft hat, eine sich vollständig anfühlende Geschichte zu erzählen, die einem tatsächlich in Erinnerung bleibt.
Das liegt größtenteils an den teils vorhersehbaren, teils überraschenden, aber immer wundervollen Pointen. Dadurch gewann jede Geschichte noch mal einen anderen Kontext, der sie besonders bittersüß machte.
Von den fünfzehn Geschichten, die in dieser Sammlung enthalten sind, gab es vielleicht drei, die ich nicht besonders herausragend fand, während die anderen zwölf mir problemlos im Gedächtnis geblieben sind. Eine beeindruckende Leistung!
Meine persönlichen Top 5 sind (in der Reihenfolge, in der sie in der Sammlung vorkommen): "Die Gaben der Weisen" (emotional), "Der Cop und der Choral" (humorvoll), "Nach zwanzig Jahren" (herzzerreißend), "Die dritte Zutat" (herzerwärmend) und "Hexenbrot" (tragisch). Aber letztendlich hatte jede Geschichte etwas, das sie erinnerungswürdig machte, selbst bei den zwei, drei Geschichten, die mir im Gesamten nicht so gut wie die anderen gefielen.
Wer gerne Kurzgeschichten liest und die O. Henrys noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen. Und wer sich wie ich immer gewundert hat, was der Reiz von Kurzgeschichten ist, wird ihn hier erfahren!