Fuchs 8
56 Seiten

Ein Fuchs lebt in der Nähe einer Wohnsiedlung und erlernt eines Sommers durch Lauschen an einem Menschenfenster "menschisch". Dann bauen die Menschen eine Mall (im Buch mol) und beschließt, den Menschen einen Brief zu schreiben um ihnen zu sagen, was diese Veränderung für ihn bedeutet und was er so von Menschen denkt. Das komplette Buch ist in einer Art Ur-phonetik verfasst, der Fuchs weiß es halt nicht besser. Sehr süß, aber auch ein bisschen anstrengend zu lesen

Die Tränen des Propheten
200 Seiten

Eigenartige Geschichte. Ein muslimischer Mann aus Istanbul hat eines Nachts die Eingebung, der Letzte Prophet zu sein. Wie es sich gehört versucht er dann, seine Botschaft zu verbreiten, gibt sein normales Leben auf und irrt durch die Straßen, verwahrlost langsam, weil er sich nur noch um seine Prophezeiung bemüht. Im Jahre 2019 klappt das natürlich nicht so ganz. Niemand nimmt ihn ernst, er wird gefilmt und die Storys vom neuen Irren aus Istanbul verbreiten sich schnell im Netz, sehr zu seinem Leidwesen. Es geht also um den Umgang moderner Gesellschaften mit Andersartigkeit, aber auch um Religion (es fließen unglaublich viele Gleichnisse und Metaphern aus den drei abrahamitischen Religionen ein) Bin mir nur nicht ganz sicher ob das Buch Prophetie jetzt gut oder schlecht findet..

Brüder
416 Seiten

Spitzenbuch. Die geschichte Zweier Halbbrüder die nichts von Ihrem Vater wissen und geerbt haben als ihre Hautfarbe. Die erzähltechnik, erst das halbe Leben des einen Bruders zu erzählen ohne den anderen ein einziges mal zu erwähnen passt perfekt. Man kriegt genau die Lebensperspektive, die dieser Bruder gehabt haben muss. Dann steigt man mittenin das komplett andere Leben des anderen Bruders ein um die beiden erst kurz vor Schluss als man es kaum noch für möglich hält zusammen zu führen. Die Autorin ist nicht nur mit einer großartigen Beobachtungsgabe gesegnet, sondern hat auch unter Beweis gestellt, dass sie ein genauso großes Talent für das Erzählen hat. Danke Frau Thomae